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12 Stunden Angst

12 Stunden Angst

Titel: 12 Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Wenn wir zwei Minuten vor dem Sturmangriffstehen und Sie eine saubere Schussmöglichkeit haben, dann feuern Sie.«
    Carls Augen weiteten sich. »Ohne auf die Autorisierung zu warten?«
    »Sheriff Ellis denkt, Sie wären zu zögerlich, richtig?«
    Der Scharfschütze nickte gekränkt.
    »Beweisen Sie ihm, dass er sich irrt.«
    Hinter ihnen öffnete sich die Tür des Wohnwagens. Danny blickte über die Schulter und sah Sheriff Ellis auf dem Weg zu ihnen.
    »Danny«, sagte der Sheriff. »Ich finde, Sie sollten mit Dr. Shields reden. Das Licht wird immer schlechter. Wenn wir stürmen müssen, will ich nicht warten, bis es dunkel ist.«
    Danny nahm einen großen Schluck Dr Pepper und behielt ihn im Mund, bis die Flüssigkeit brannte. Wenn er mit Warren Shields reden sollte, musste er wach sein und alle Sinne beisammenhaben.
    »Sheriff!«, rief in diesem Moment jemand. »Sheriff Ellis! Ich habe hier jemanden, mit dem Sie unbedingt reden müssen!«
    Danny schluckte die Flüssigkeit herunter und wandte sich um. Willie Jones kam herbeigeeilt. Er hatte eine hübsche junge Frau bei sich. Als sie näher kamen, bemerkte Danny die Angst in ihrem Gesicht.
    »Wer ist das?«, fragte der Sheriff.
    »Nell Roberts, Sir«, antwortete Willie. »Sie ist eine Angestellte von Dr. Shields und Dr. Auster. Sie war in der Praxis, als das Feuer ausbrach. Sie hat versucht, sich vor diesem Biegler zu verstecken. Er hat schon einmal versucht, sie zu verhaften.«
    Ellis bedeutete Nell, unter das Pavillondach zu treten. »Was machen Sie hier draußen, Miss?«
    »Ich wusste nicht, wohin ich sonst gehen konnte. Ich mache mir Sorgen wegen Dr. Shields.«
    »Sorgen wegen Dr. Shields?« Sheriff Ellis warf Danny einen Blick zu, als wollte er sagen: Was habe ich Ihnen gesagt? »Sind Sie und Dr. Shields in irgendeiner Weise liiert?«
    Nells Wangen röteten sich. »Aber nein! So etwas würde Dr. Shields niemals tun. Und ich auch nicht. Er ist nicht wie Dr. Auster.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Das ist es ja, weshalb ich hergekommen bin. Ich wollte es Ihnen erzählen. Dr. Auster ist ein Lügner … ein Lügner und ein Betrüger. Er hat Dr. Shields in Schwierigkeiten gebracht, aber es ist nicht seine Schuld! Dr. Shields ist ein guter Mensch! Fragen Sie, wen Sie wollen! Ich weiß nicht, was hier vorgeht, aber ich kann Ihnen garantieren, dass Dr. Auster dahintersteckt!«
    Sheriff Ellis atmete tief ein und aus. »Was, wenn ich Ihnen verrate, dass Dr. Shields seine Familie in diesem Haus als Geiseln festhält, und dass er möglicherweise Dr. Auster getötet hat? Was würden Sie dazu sagen?«
    Nell schüttelte den Kopf, als wäre das völlig unmöglich. »Ich würde sagen, Dr. Auster hat es irgendwie provoziert. Vielleicht hat er versucht, Dr. Shields zu töten.«
    Danny rief sich Laurels SMS ins Gedächtnis. Warren Shields hatte Auster tatsächlich in Notwehr erschossen. Nell Roberts kannte ihre Arbeitgeber allem Anschein nach sehr gut.
    Der Sheriff blickte Danny an. »Was machen wir mit dieser jungen Lady? Ich möchte nicht, dass dieser Biegler sie in die Finger kriegt.«
    »Warum geben Sie ihr nicht Deputy Jones als Begleiter und behalten sie in der Nähe des Kommandopostens? Wenn ich mit Shields rede, könnte ich in die Situation kommen, ihr ein paar Fragen stellen zu müssen. Psychologische Fragen.«
    Ellis nickte Jones zu. »Sie haben den Major gehört, Willie. Von jetzt an sind Sie Mrs. Roberts’ Babysitter. Halten Sie sich mit ihr in Rufweite auf.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Willie mit breitem Grinsen.
    »Sind Sie bereit, Danny?«, fragte Ellis. »Das ist vielleicht unsere einzige Gelegenheit, die Sache ohne Blutvergießen zu beenden.«
    »Bereit.«
    »Oh, Scheiße!«, fluchte Carl in diesem Moment. »Sheriff?«
    Danny und Ellis drehten sich zu dem Scharfschützen um. Paul Biegler kam auf den Pavillon zu marschiert, flankiert von zwei Untergebenen. Er bewegte sich wie ein Mann, der die Befehlsgewalt hatte. Außerdem brachte er den Regen mit. Noch bevor er den Pavillon erreicht hatte, setzte ein Stakkato schwerer Tropfen ein, die auf das Nylondach prasselten.
    »Das hat mir noch gefehlt«, brummte Ellis.
    »Ein schlechtes Omen, so viel steht jedenfalls fest«, murmelte Carl abergläubisch.
    Biegler blieb vor dem Pavillon stehen und wartete im Regen wie ein Captain, der auf Erlaubnis wartet, an Bord eines Schiffes kommen zu dürfen.
    Sheriff Ellis reagierte mit dem Gegenteil von Gastfreundschaft. »Ich dachte, ich hätte Ihnen gesagt, Sie sollen sich

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