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12 Stunden Angst

12 Stunden Angst

Titel: 12 Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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hier nicht wieder blicken lassen, es sei denn, Sie bringen Informationen, die unsere taktische Situation verbessern.«
    Biegler nickte. »Genau deshalb bin ich hier. Was dagegen, wenn ich unter das Dach komme? Es regnet ziemlich stark.«
    Während Ellis einen Schritt beiseitewich, spürte Danny eine subtile Verschiebung des Kräftegleichgewichts vor Ort. Von dem Moment an, in dem Biegler und seine beiden Leute in den Schutz des Pavillons traten, änderte sich alles.
    »Was haben Sie herausgefunden?«, wollte Sheriff Ellis wissen. »Wir haben nicht viel Zeit für Unterhaltungen.«
    »Warren Shields stirbt«, sagte Agent Biegler.
    Ellis’ Unterkiefer sank herab. »Was?«
    »Er hat einen inoperablen Hirntumor.«
    »Großer Gott!«, stieß Carl Sims hervor.
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte Ellis barsch; dann blickte er Nell Roberts an. »Wussten Sie davon?«
    Nell schüttelte den Kopf. Sie war sichtlich geschockt. »Ich wusste, dass irgendetwas nicht stimmt. Er hatte sich verändert, seit einer ganzen Weile schon … mein Gott, das ist schrecklich.«
    Bieglers Stimme gewann an Autorität, je länger er sprach.»Shields’ Diagnose wurde vor elf Monaten in der Praxis eines Neurologen an der Stanford Medical School gestellt. Einen Monat später schloss er eine Lebensversicherung über zwei Millionen Dollar ab. Die Gesellschaft nahm den Vertrag an.«
    »Wie das?«, fragte Danny.
    »Der Neurologe an der Stanford hat in seinem Bericht eine andere Diagnose vermerkt. Die beiden sind alte Studienfreunde. Sie waren sogar auf dem gleichen Zimmer.«
    »Jesses!«, entfuhr es Danny, als ihm bewusst wurde, dass er und Laurel ihre Affäre ungefähr um die Zeit begonnen hatten, als Warrens vernichtende Diagnose gestellt worden war.
    »Wie haben Sie das herausgefunden?«, fragte Ellis.
    Biegler richtete sich zu voller Größe auf. »Im Gegensatz zu manchen anderen pflege ich Kontakte auch außerhalb meiner Behörde. Ich habe jeden Bekannten angehalten, in sämtlichen nationalen Datenbanken nach Dr. Shields zu suchen. Als der Name des Neurologen in diesem Zusammenhang auftauchte, rief ich ihn an. Es war kein größerer Druck erforderlich, um die Wahrheit aus ihm herauszuholen.«
    »Wie konnte Dr. Shields so etwas geheim halten?«, fragte Carl.
    »Indem er sich mehr oder weniger selbst behandelt hat«, erklärte Biegler. »Hauptsächlich mit Steroiden. Alle drei Wochen fliegt er nach Stanford – offiziell heißt es, er fährt zu einem Radrennen.«
    Ellis schüttelte ungläubig den Kopf. »Wollen Sie damit andeuten, dass nicht einmal seine Frau davon weiß?«
    »Niemand weiß davon. Niemand außer Shields und seinem Neurologen. Und der Neurologe hat mir berichtet, dass Shields nur noch ein einziges Ziel im Leben hat: für seine Frau und seine beiden Kinder vorzusorgen, bevor er stirbt. Nichts anderes spielt mehr eine Rolle für ihn. Es ist ihm egal.«
    In der Stille, die auf diese Worte folgte, begann Nell Roberts zu schluchzen, doch das Geräusch ging größtenteils im Prasseln des Regens unter.
    »Also, ich will verdammt sein«, sagte Sheriff Ellis schließlich. »Das ist mal ein Schock, der sich gewaschen hat. Ich bin allerdings noch nicht sicher, inwiefern es alles ändert.«
    Bieglers Augen weiteten sich verwundert. »Machen Sie Witze? Natürlich ändert es alles!«
    Die Wohnwagentür flog auf, und Trace Breen kam herausgesprungen. Er schirmte die Augen mit der Hand gegen den Regen ab. »Er ist wieder am Apparat, Sheriff! Dr. Shields! Er verlangt immer noch nach Major McDavitt!«
    Biegler musterte Danny eingehend. »Warum fragt er ausgerechnet nach Ihnen?«
    »Finden Sie es raus«, schlug der Sheriff vor.

18
    D anny saß vor dem Resopaltisch im mobilen Kommandoposten und wartete darauf, mit Warren Shields zu reden. Der Geruch von Schweiß und Moder hatte sich in dem beengten Wohnwagen zu einer unangenehmen Mischung verdichtet. Zu Dannys Überraschung hatte der Sheriff Paul Biegler den Zutritt zum Wohnwagen nicht verwehrt. Biegler stand nervös und angespannt zwei Schritte hinter Danny. Auch Trace Breen war zugegen, um die Kommunikationsgeräte zu bedienen. Sein Bruder stand zusammen mit Carl Sims an der Tür. Danny nahm an, dass Ellis den Scharfschützen rauswerfen würde, sobald er ihn sah, doch seine Aufmerksamkeit galt wichtigeren Dingen.
    »Streifen Sie die über«, sagte Trace und deutete auf ein Headset auf dem Tisch.
    Danny tat wie geheißen. Das Headset war mit einer kleinen Box verbunden. Von der Box führten

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