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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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flohen.
    Die Dörfler, mit denen ich mich unterhielt, fanden Bills großen Plan durchaus ansprechend, bis auf ein Detail – das Ziel.
    »Colorado?« Sally Pyne runzelte die Stirn, während sie uns einen Teller mit frischen Scones hinhielt. »Ist das nicht ein wenig zu rau und ländlich? Pflanzen mit spitzen Dornen, Vipern und so. Warum bitten Sie Bill nicht, Ihnen eine hübsche Frühstückspension in Cornwall zu buchen? Die Seeluft würde Ihnen guttun.«
    »Die Rocky Mountains?«, sagte Mr Barlow und wischte sich das Getriebeöl von den Händen. »Ein Cousin von mir hat die Rockies mal besucht. Ist gleich am ersten Tag zusammengebrochen. Höhenkrankheit. Musste mit dem Hubschrauber ins Tal ausgeflogen werden. An Ihrer Stelle würde ich ein Hotel in Skegness buchen. Die Seeluft ist ein Wundermittel.«
    »Amerika!«, donnerte Peggy Taxman und ließ ihre Registrierkasse zuschnappen. »Würde ich nicht besuchen, wenn mein Leben davon abhinge. Reklame, Fastfood, Gewalt und Pornografie, wohin man auch schaut. Blackpool würde Ihnen besser bekommen. Die Zwillinge könnten auf Eseln reiten, und nach ein oder zwei Wochen frischer Seeluft blühen Sie auf wie eine Rose.«
    Nur der schüchterne George Wetherhead mit dem schütteren Haar und der leisen Stimme unterstützte meine Pläne voll und ganz, allerdings nur deshalb, weil er ein Eisenbahn-Fan war.
    »Die Pikes Peak Cog Railway ist die höchste der Welt!«, rief er aus. »Die Aussicht vom Royal-George-Zug ist atemberaubend! Die Cripple-Creek- und die Victor-Schmalspurbahn verfügen über eine 0-4-0 Lokomotive! Oh, wie ich Sie beneide!«
    Ich brachte es nicht übers Herz, ihm zu verraten, dass Fahrten mit historischen Eisenbahnen nicht auf unserem Programm standen. Auch den anderen wagte ich nicht zu widersprechen. Schließlich verliehen sie nur meinen eigenen Ängsten und Zweifeln Ausdruck.
    Nachdem wir eine Runde durch Finch gedreht hatten, fuhr ich mit Will und Rob nach Anscombe Manor, um mich von Emma Harris, der Besitzerin, zu verabschieden und von den Ponys meiner Jungs, die dort ihren Stall hatten.
    Will und Rob waren eineiige Zwillinge, die ihrem Vater sehr stark ähnelten. Sie hatten Bills dunkelbraunes Haar und samtene schokoladenbraune Augen, und sie waren, genau wie er in ihrem Alter, so groß, dass Fremde kaum glaubten, dass sie erst fünf Jahre alt waren. So wie Bill waren auch sie intelligent, gutherzig und sprühten vor Energie. Aber im Gegensatz zu ihm – von mir ganz zu schweigen – waren sie beide vollkommen verrückt nach Pferden.
    Wenn meine Söhne nicht gerade auf ihren Ponys Thunder und Storm über Stock und Stein galoppierten, malten sie Pferde, redeten von Pferden, sangen Lieder über Pferde oder taten so, als seien sie Pferde. Sie spielten auch gerne Kricket, sprangen in Wasserpfützen oder spielten Dinosaurier, aber am schönsten war es für sie, wenn sie mit ihren Ponys zusammen sein konnten. Ohne Thunder und Storm auf Wiedersehen zu sagen, konnten sie England auf keinen Fall verlassen, und ich, einigermaßen durcheinandergerüttelt von den Ratschlägen meiner Nachbarn, brauchte erst einmal ein beruhigendes, vernünftiges Gespräch mit Emma, bevor ich meinem es so gut meinenden Gatten wieder gegenübertreten konnte.
    Ich fand sie in den Ställen, wo sie die Boxen säuberte.
    »Und ich dachte, als Gutsherrin würde man ein ach so glamouröses Leben führen«, sagte ich und ging vorsichtig über den mit Stroh bedeckten Boden. »Was für ein Irrtum.«
    Emma bedachte mich mit einem strafenden Blick, lehnte die Mistgabel gegen die Schubkarre und gab den Jungs ein paar Äpfel für die Ponys mit.
    »Sehr witzig«, sagte sie und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während wir an die frische Luft gingen. »Jeder, der glaubt, dass es glamourös ist, in einem alten Herrenhaus zu wohnen, sollte sich mal mit einer Kanalisation aus dem achtzehnten Jahrhundert beschäftigen.«
    »Dem hätte ich vielleicht noch in diesem Sommer etwas entgegenzusetzen«, sagte ich und berichtete ihr von unserer bevorstehenden Reise.
    »Das klingt großartig«, meinte sie. »All die Berge, die ihr erkunden könnt, und die Bergblumen werden in voller Blüte stehen. Der Sommer ist die schönste Jahreszeit in den Rockies.«
    »Ich bin mir nicht so sicher«, sagte ich skeptisch. »Weißt du, Peggy hat nicht unrecht, Amerika ist laut und vulgär und gewalttätig.«
    »Ein Teil von Amerika sicherlich«, räumte Emma ein. »Aber nicht ganz Amerika. Von England oder jedem anderen

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