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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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den alltäglichen Gebrauch.«
    Rob zog an Tobys Hosen, und Toby hockte sich hin, um ihm auf Augenhöhe zu begegnen.
    »Wir kennen ein Pony, das Toby heißt«, informierte Rob ihn mit ernster Miene. »Kennst du auch Ponys?«
    »Bist du ein Cowboy?«, mischte sich Will ein. Meine Söhne waren nicht gerade für ihre Zurückhaltung bekannt.
    »Eigentlich nicht«, antwortete Toby. »Aber euer Vater hat Mr Auerbach erzählt, dass ihr Cowboys mögt. Deshalb habe ich euch ein paar wichtige Teile für eine Cowboyausrüstung mitgebracht.« Er griff in seinen Rucksack und holte zwei Halstücher hervor, ein rotes und ein blaues. »Wer von euch ist Will?«, fragte er.
    »Ich«, sagte Will und trat einen Schritt vor.
    Sogleich band Toby Will das rote Halstuch um, danach bekam Rob das blaue. Auf diese Weise konnte er die Zwillinge gut unterscheiden, was ihm bei mir einen Pluspunkt in Sachen Cleverness einbrachte.
    »Würden Sie ein Halstuch als Teil der Ausrüstung bezeichnen?«, fragte Annelise.
    »Aber ja doch.« Toby erhob sich. »Wenn man sich während eines Sandsturms das Halstuch über die Nase schiebt, kann man besser atmen. Wenn man sich an einem heißen Tag ein feuchtes Halstuch um den Kopf bindet, bekommt man keinen Sonnenstich. Und wenn einen eine Klapperschlange beißt, wird das Halstuch zur praktischen Armschlinge.«
    »Doch, ganz nützlich, so ein Halstuch«, räumte Annelise ein.
    Die Jungen starrten bewundernd zu Toby hinauf, als hielte er die Schlüssel für das Königreich der Abenteuer in der Hand. Ich jedoch sah ihn nur entgeistert an. Was für Ferien sollten das sein, in denen es Sandstürme, Hitzewellen und todbringende Schlangen gab? Es schien, als habe uns Bill eher für ein Überlebenstraining angemeldet, statt einen fröhlichen Familienausflug zu planen.
    »Alles okay, Lori?«, fragte Toby, dem wohl meine entgeisterte Miene aufgefallen war.
    Ich gab ein peinlich hohes Kichern von mir, für das ich mich umgehend entschuldigte.
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Zu viel Koffein.«
    »Während Ihres Aufenthalts sollten Sie Koffein meiden, zumindest in den ersten Tagen«, riet Toby. Er holte Wasserflaschen aus seinem Rucksack und reichte sie uns. »Mit Wasser kann man nichts falsch machen. Es hilft gegen die trockene Luft, und man gewöhnt sich besser an die Höhe, wenn man viel trinkt. Im Van sind noch mehr. Und übrigens«, fügte er ganz offiziell hinzu: »Es ist Viertel vor acht, Ortszeit, und ja, es ist noch immer Dienstag.« Bei seinem Lächeln zeigten sich charmante Falten in den Augenwinkeln. »Wenn man so viele Zeitzonen überquert hat wie ihr, kommt man leicht durcheinander.«
    »Deine Stiefel sind schmutzig«, meinte Will mit einem interessierten Blick auf Tobys Wanderschuhe.
    »Oben in Bluebird ist es ziemlich matschig«, erklärte Toby. »Vor zwei Tagen hat es geschneit, und der Schnee ist noch immer nicht ganz geschmolzen.«
    »Schnee?«, sagte ich voller Entsetzen. »Im Juni?«
    »Vor ein paar Jahren hat es bei uns sogar im Juli geschneit«, entgegnete Toby gut gelaunt.
    »Aber darauf sind wir nicht eingerichtet«, protestierte ich. »Wintersachen haben wir nicht dabei.«
    »Haben wir doch«, sagte Annelise. »Sind im braunen Koffer. Bill meinte, wir könnten sie gebrauchen.«
    »Bill wusste von dem Schnee?«, rief ich aus und wandte mich ihr zu.
    Toby schritt schleunigst ein. »Ich bin sicher, dass Mr Auerbach Ihrem Mann geraten hat, Kleidung für jedes Wetter mitzunehmen. Das Wetter in den Bergen kann schnell umschlagen. Am besten, man ist auf alles vorbereitet.«
    Im Stillen fügte ich Frostbeulen zu den Fährnissen dieses Urlaubs hinzu.
    Toby schlang sich den Rucksack über die Schulter und griff nach meiner Reisetasche.
    »Das geht schon, danke«, sagte ich und trat einen Schritt zurück. In der Tasche befanden sich Tante Dimitys Tagebuch und Reginald. Nicht mal Annelise hätte sie tragen dürfen, geschweige denn ein Fremder.
    »Dann kann es ja losgehen«, sagte Toby mit einem Blick auf die Zwillinge. »Seid ihr jungen Wildpferde bereit für die Berge?«
    Will und Rob nickten eifrig und ergriffen Tobys ausgestreckte Hände, zweifellos in der Hoffnung, dass er sie geradewegs zur nächsten Klapperschlange führen würde. Als er ihnen mitteilte, dass es erst einmal zum Parkdeck ginge, zeigten sie sich leicht enttäuscht. Ich wies den Dienstmann an, uns zu folgen, und gemeinsam machten wir uns auf den Weg, die drei Jungen vorneweg.
    Es tat gut, nach dem zehnstündigen Flug ein paar Schritte zu

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