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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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ich.
    Vielleicht solltest du Bill bitten , sich das etwas genauer anzusehen . Vielleicht weiß er von einem familiären Notfall , der die Auerbachs an Weihnachten getroffen hat . Und vielleicht kann ihm Mr Auerbach auch sagen , warum James Blackwell gekündigt hat .
    »Das werde ich«, sagte ich und unterdrückte ein Gähnen. »Ich werde Bill morgen fragen. Oder heute. Ich komme ein bisschen durcheinander mit der Zeit.«
    Kein Wunder . Verzeih meinen Wortschwall , Liebste . Du bist bestimmt erschöpft . Wir setzen das Gespräch fort , wenn Du richtig ausgeschlafen hast . Aber vergiss nicht , Bill davon zu erzählen . Ich mag keine überstürzten Abreisen , besonders nicht , wenn es keine Erklärung für sie gibt .
    »Ich denk dran, Dimity«, versprach ich.
    Schlaf gut , meine Liebe .
    »Ich glaube, heute Nacht werde ich das auch«, sagte ich zu Reginald, während die königsblaue Tinte langsam verblasste.
    Ich legte das Tagebuch auf den Nachttisch und nahm Reginald mit zu mir ins Bett, als Schutz vor meinen wiederkehrenden Albträumen. Ich lag noch kurz wach und beachtete die Schatten der Flammen, die an der Decke tanzten. Ich fragte mich, warum jemand ein solch prächtiges Schiff verlassen sollte, aber immer wieder tauchte Tobys Gesicht vor mir auf und lenkte meine Gedanken in eine andere Richtung.
    »Wie ein Cockerspaniel«, murmelte ich und schlief mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

6
    ICH ERWACHTE AUS einem obskuren Traum, in dem heldenhafte Hunde und sinkende Schiffe auftauchten. Durch die Flügeltüren und die Fenster strömte helles Sonnenlicht. Ein Blick auf den Wecker zeigte mir, dass es kurz nach halb neun war. Ich schlug das Federbett zur Seite und rollte mich mit Reginald im Arm aus dem Bett. Langsam ging ich auf die Türen zu. Ich konnte es kaum glauben. Seit man auf mich geschossen hatte, war ich jeden Tag noch vor Sonnenaufgang erwacht.
    Kalte Luft strömte in den Raum, als ich die Türen öffnete, aber die Aussicht ließ mich vergessen, dass ich barfüßig war und nur ein Nachthemd trug. Mein Sonnendeck ragte nur einen knappen Meter über den Boden, aber von hier aus konnte ich das gesamte Tal übersehen. Der glitzernde See, die dichten grünen Wälder, die Berge mit ihren schneebedeckten Gipfeln vor einem Himmel, der so blau strahlte, dass man ihn nicht ansehen konnte, ohne zu blinzeln. Die Landschaft war einfach grandios, extrem, fast schon beunruhigend durch ihre Ausmaße. Nichts hier wirkte gezähmt oder zurückhaltend.
    »Reginald«, murmelte ich, »irgendwie ist es hier anders als in Finch.«
    Ich zitterte und legte die Arme schützend um mich und meinen rosa Hasen, bevor mir klar wurde, was der Wecker mir hatte sagen wollen.
    »Halb neun!«, japste ich. »Toby kommt um neun.«
    Ich eilte in die Suite zurück, erledigte die morgendliche Routine etwas rascher und zog Jeans an, ein T-Shirt, einen warmen Wollpullover und Turnschuhe. Eigentlich wollte ich ins Wohnzimmer laufen, aber auf halber Strecke durch den Flur gab ich auf. Nachdem ich helle Punkte vor meinen Augen tanzen sah, setzte ich den Weg in gemäßigter Geschwindigkeit fort und stieß die Doppeltüren auf. Sofort stieg mir der betörende Duft von gebratenem Speck in die Nase. Die Zwillinge saßen auf Hockern an der Frühstückstheke, Annelise machte sich mit mehreren Pfannen am Ofen zu schaffen, und Toby stand bei Will und Rob und füllte ihre Gläser mit Orangensaft. Ich kam gerade rechtzeitig, um mitzubekommen, wie er ihnen die eisernen Regeln beibrachte.
    »Die erste Regel des Aerie«, begann er, »lasst niemals Essensreste draußen liegen – keinen Hot Dog, keinen einzigen Kartoffelchip, keine Erdnuss. Nichts.«
    Ich hatte noch die Hände am Türgriff und hörte mit angehaltenem Atem zu. Wenn Toby ihnen erklärte, dass die Nahrungsreste der Menschen wilde Tiere anzogen, würden die Jungen wahrscheinlich eine Spur aus Erdnüssen legen, um Bären an das Fenster des Spielzimmers zu locken. Aber Toby enttäuschte mich nicht.
    »Das ist sehr ungesund für die Eichhörnchen«, fuhr er fort. »Wenn wir die Eichhörnchen füttern, werden sie so fett, dass sie von den Bäumen fallen. BUMMS!« Er knallte die Hand auf die Theke, und die Jungen zuckten zusammen.
    »Wir lassen kein Essen draußen«, versprach Will beeindruckt.
    »Wir mögen Eichhörnchen«, fügte Rob mit großem Ernst hinzu.
    »Die zweite Regel des Aerie«, hob Toby an. »Ihr dürft auf keinen Fall mit Streichhölzern spielen. Es ist hier oben schrecklich gefährlich,

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