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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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weißt, wie gerne sie angeln.«
    »Ja«, sagte Annelise. »Aber ich habe es auch deshalb getan, weil ich wollte, dass sie mal ein paar Tage weg von der Ranch kommen.«
    »Probleme?«
    »Nun ja …« Sie brach mitten im Satz ab, weil die drei Angler mit ihrem Werkzeug zurückkehrten. »Egal, ich erzähl’s dir später.«
    »Ich komme mit. Du kannst es mir unterwegs erzählen.« Ich wollte mir die Wanderstiefel anziehen, aber ich war keine drei Schritte gegangen, als es an der Haustür klingelte. Ich blieb stehen und sah überrascht in den Flur. »Wer um alles in der Welt kann das sein?«
    »Frag nicht mich«, meinte Annelise schulterzuckend. »Ich wusste nicht mal, dass wir eine Türklingel haben.«
    »Mrs Blanding kann es noch nicht sein.« Ich schaute auf meine Armbanduhr. »Es ist erst zehn. Wir erwarten sie nicht vor zwölf.«
    »Vielleicht hat sie beschlossen, etwas früher zu kommen«, schlug Annelise vor.
    »Zwei Stunden früher?«, meinte ich zweifelnd.
    Toby ging zum Panoramafenster und schaute hinaus. »Da steht ein Pick-up, aber ich habe den Wagen noch nie gesehen.«
    Es klingelte erneut.
    Toby drehte sich zu mir und schob die Schultern nach vorne. »Soll ich aufmachen?«
    Ich warf einen Blick auf die Zwillinge, die ungeduldig von einem Fuß auf den anderen sprangen. Annelise wollte los, bevor die beiden auf die Idee kamen, in der Spüle nach Forellen zu fischen. Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, ihr geht schon mal vor«, sagte ich. »Ich kenne den Weg zum Bach, ich komme nach.«
    Toby warf noch einen Blick auf den geheimnisvollen Wagen, aber dann führte er die anderen in den Gang hinter der Küche. Von der Hintertür aus führte ein Weg direkt zum Willie Brown Creek. Die Tür ging auf und wurde wieder geschlossen. Sie waren fort.
    Es klingelte ein drittes Mal, und ich spürte einen leichten Ärger, weil der Störenfried mein Gespräch mit Annelise unterbrochen hatte. Wenn es Probleme auf der Ranch gegeben hatte, wollte ich davon erfahren und meine Zeit nicht mit einem unangemeldeten Gast vergeuden. Als ich in den Flur eilte und die Vordertür aufriss, überlegte ich mir bereits, wie ich den Mann abwimmeln konnte, der vor mir stand.
    Er war klein und untersetzt, mit kurzem, dunklem Haar, grünen Augen und einem Gesicht, das derart sonnengebräunt war, dass es wie gegerbt aussah. Sein verwaschenes T-Shirt spannte sich um seine muskulösen Schultern, hing jedoch locker über den Gürtel seiner Jeans. Seine Arbeitsstiefel waren staubig und gut eingelaufen. Sein Alter schätzte ich auf Anfang dreißig.
    »Was wünschen Sie?«, fragte ich kurz angebunden.
    »Morgen«, sagte er. Seine Stimme war tief und voluminös, und er sprach mit gedehntem Akzent. »Mein Name ist James Blackwell.«
    Er sprach weiter, aber ein Brummen in meinen Ohren übertönte seine Worte. »James Blackwell?«, quietschte ich und hielt mich am Türgriff fest.
    »Ja, Ma’am«, sagte er. »Wie ich gerade sagte, ich habe für Mr Auerbach gearbeitet. Ich habe einen Scheck und einen Brief von ihm dabei, und meinen Führerschein, falls Sie meine Identität prüfen möchten.«
    »James Blackwell«, wiederholte ich perplex. »Der Hausmeister?«
    »Ja, Ma’am«, sagte James. »Ich möchte ein paar Sachen abholen, die ich hier zurückgelassen habe. In einer Minute sind Sie mich wieder los.«
    »O nein, so leicht geht das nicht.« Ich packte ihn am Handgelenk und zog ihn in den Flur. »Ich habe etwa tausend Fragen an Sie, James Blackwell, und Sie gehen nirgendwo hin, bevor Sie die nicht beantwortet haben.«
    »Aber Ma’am …«, setzte er an.
    »Widerstand ist zwecklos«, verkündete ich und zog ihn in den Hauptraum. »Ich bin die Mutter von Zwillingen.«
    »Ja, Ma’am«, sagte er und folgte mir ergeben.
    Sobald ich die Tür hinter uns geschlossen hatte, stellte ich mich vor und bot ihm eine Tasse Tee an, aber er lehnte ab.
    »Zu ’ner Tasse Kaffee würde ich aber nicht nein sagen«, fügte er hinzu.
    »Zu meinem Kaffee würden Sie schon nein sagen«, bemerkte ich. »Ich mache nicht sehr oft welchen, und wenn, sieht er aus wie Schlamm und schmeckt wahrscheinlich auch so.«
    »Kein Problem«, sagte er. »Ich mach ihn mir selbst.«
    Man merkte James an, dass er sich in der Küche auskannte. Er wusste, wo die Kaffeemaschine stand, und nahm eine große blaue Dose aus einem der Schränke, ohne lange suchen zu müssen. Er schien weder nervös noch ängstlich. So wie es aussah, bewegte er sich im Aerie völlig ungezwungen.
    Ich setzte mich an die

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