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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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James Blackwell das Aerie verlassen? Ich glaubte nicht mehr daran, dass Dick Major sie verscheucht hatte, und obwohl ich noch immer der Meinung war, dass der Fluch etwas damit zu tun hatte, ließ Cyrils unangemeldetes Auftauchen auf eine andere Erklärung für ihren überhasteten Aufbruch schließen. Sie hatten sich davongemacht, als wäre ihnen ein Geist begegnet … war ihnen vielleicht wirklich ein Geist begegnet?
    »Mr Pennyfeather«, begann ich, »haben Sie versucht, mit anderen Bewohnern des Aerie in Kontakt zu treten?«
    NEIN, UND DAS WÄRE AUCH NICHT SEHR KLUG GEWESEN. NICHT JEDER WÜRDE MICH SO WARMHERZIG EMPFANGEN WIE SIE, LORI. DIE MEISTEN MENSCHEN WÜRDEN REAGIEREN WIE MISS BARROWS KATZE, WENN ICH MICH IHNEN ENTHÜLLTE.
    Ich nahm seine Antwort recht gelassen hin. Schließlich hatte ich ja noch die Erklärung mit dem Fluch.
    »Nun, das ist schade für diese Menschen«, sagte ich. »Ich halte Sie für einen absoluten Gentleman.«
    DANKE, LORI. ICH WAR STETS DER MEINUNG, DASS MAN NICHT SEINE MANIEREN VERGESSEN SOLLTE, NUR WEIL MAN TOT IST.
    Da wir von guten Manieren sprechen , Mr Pennyfeather , ich fürchte , wir sollten Lori nicht länger vom Schlaf abhalten . Weißt Du , wie spät es ist , meine Liebe?
    Ich drehte mich zur Uhr auf dem Nachttisch und sah zu meiner Verwunderung, dass es bereits fast halb elf war.
    »Hoppla«, sagte ich. »Es war schön, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mr Pennyfeather, aber Sie müssen mich entschuldigen. Wie ich Annelise kenne, wird sie morgen früh pünktlich und munter mit den Jungen vor der Tür stehen, und ich möchte nicht verschlafen aus der Wäsche schauen, wenn ich sie ihnen aufmache.«
    DAS VERSTEHE ICH NATÜRLICH, LORI. WÜRDE ES IHNEN ETWAS AUSMACHEN, NOCH ETWAS ZU VERWEILEN, Miss WESTWOOD? VIELLEICHT KÖNNTEN SIE MIR DIESES RADAR ERKLÄREN.
    Mit großem Vergnügen , Mr Pennyfeather , obwohl ich Ihnen zunächst noch manches andere erklären muss .
    Lächelnd sah ich, wie die beiden Handschriften auf dem Papier verblassten. Weder Cyril Pennyfeather noch Tante Dimity brauchten das Tagebuch, um ihr Gespräch fortzusetzen. Ich hatte das Gefühl, als könnten sie ohne es noch leichter kommunizieren, was umso besser war, da Cyril eine Menge nachzuholen hatte.
    Ich ließ das blaue Tagebuch auf dem Sessel liegen, löschte das Feuer und legte mich zusammen mit Reginald ins Bett. Eigentlich hätten mir tausend Gedanken im Kopf herumgehen müssen, aber kaum hatte meine Wange das Kissen berührt, spürte ich nichts als große Erleichterung. Mein ganz persönlicher Dämon schien auf dem Rückzug, Cyril hatte mir noch einmal versichert, dass nichts Böses das Aerie befleckt hatte. Aber nie im Leben würde ich Toby verraten, dass die Königin des Hokuspokus – und ihre Katze – die Wahrheit gesagt hatten.

19
    AM NÄCHSTEN MORGEN erwachte ich frisch und ausgeruht um acht Uhr. Ich zog Shorts an, ein T-Shirt, Laufschuhe und eine leichte Strickjacke und traf mich in der Küche mit Toby zum Frühstück. In Colorado war ein neuer, bildschöner Tag angebrochen. Die Luft war klar, der Himmel blauer als blau, und letzte Regentropfen hingen wie Diamanten an den Blättern der Bäume.
    Nach dem Frühstück blieb ich in der Küche, um die Lasagne vorzubereiten, die ich zum Lunch servieren wollte. Dazu sollte es einen Artischockensalat geben. Ich bat Toby, in die Stadt zu fahren und einen frischen Laib Brot zu kaufen – ich hatte nicht die Absicht, das erste Ergebnis meines Höhen-Backens an einem nichtsahnenden Gast auszuprobieren.
    Ich hatte gerade eine Kanne mit Tee zum Ziehen auf die Küchentheke gestellt, als Bill anrief. Ich ging auf die Veranda, ließ mich sachte auf die Liege gleiten, legte die Füße auf das Geländer und erzählte ihm alles, was geschehen war, seit wir das letzte Mal miteinander gesprochen hatten. Es tat gut, dass ich mit ihm völlig frei über Cyril Pennyfeathers Erscheinen sprechen konnte. Noch beeindruckender als meine Begegnung mit dem Jenseits fand Bill jedoch die Tatsache – Gott segne ihn –, dass ich dem Gewitter getrotzt hatte.
    »Warum sollte mich Cyril überraschen?«, sagte er, als ich ihn mit seiner nonchalanten Reaktion aufzog. »Ich war mir immer sicher, dass jemand wie er früher oder später auftauchen würde. Dimity kann ja schließlich nicht die Einzige ihrer Art auf der Welt sein, oder zwischen den Welten, oder wo immer sie ist.«
    »Amanda Barrow würde die korrekte Bezeichnung wissen«, sagte ich lachend. »Meinst du, ich sollte sie

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