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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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alten Mannes waren, lehnte sich Eadulf zu Fidelma vor.
    »Warum bist du so an den Minen interessiert? Was hat das Gold mit den Morden zu tun?« erkundigte er sich.
    »Vielleicht hätte ich dir schon früher sagen sollen, daß ich mich frage, welche Rolle das Gold bei alldem spielt. Wenn Lesrens letztes Wort wirklich Biobhal war, dann wird die Sache noch viel interessanter.«
    »Wie meinst du das?«
    »Weil ich nur einen Biobhal kenne. In den Schriften heißt es, daß vor langer, langer Zeit, noch ehe die Kinder der Gälen an diese Ufer kamen, unser Land von Fremden überfallen wurde. Partholón, der Sohn von Sera, der seinen Vater ermordet hatte in der Hoffnung, die Herrschaft über das Königreich an sich reißen zu können, führte einen dieser Überfälle an. Doch er wurde des Landes verwiesen, und er und seine Anhänger gelangten ins Königreich von Muman. Partholón soll hier die Kunst des Pflügens eingeführt und durch Rodung freie Flächen geschaffen haben, er hat die Landwirtschaft begründet und Herbergen bauen lassen. Dann brach die Pest aus, und er und sein Volk wurden ausgelöscht.«
    »Und was hat dieser Biobhal damit zu tun?« fragte Eadulf.
    »Biobhal gehörte zu Partholóns Gefolge. Ihm sagt man nach, als erster in diesem Königreich Gold entdeckt zu haben.«
    Eadulf lächelte belustigt. »Solche Geschichten erzählen die Alten den Kindern im Winter am Feuer. Das ist doch kaum von Belang.«
    Fidelma seufzte. »Darum geht es nicht. Für jeden, der sich mit den alten Legenden in diesem Königreich auskennt, steht Biobhal für Gold. Ich wüßte zu gern, warum Lesren mit seinem Namen auf den Lippen gestorben ist.«
    »Jetzt ist mir klar, warum du Liag nach Goldvorkommen gefragt hast. Doch er kannte den Namen Biobhal offenbar nicht. Er erwähnte einen gewissen Tigernmas.«
    »Ja, das ist wirklich eigenartig«, stimmte sie ihm zu. »Gewiß hat er den Namen Biobhal schon einmal gehört, doch er hat sich für Tigernmas entschieden. Das war der Großkönig, unter dessen Herrschaft man hier mit dem Schmelzen von Gold begann. Und den Namen Biobhal gibt er vor nicht zu kennen.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Eadulf.
    »Ich auch nicht. Hier wird viel über Gold geredet. Ich muß mir dieses Eberdickicht unbedingt genauer anschauen.«
    »Den Ort, wo der Junge auf das Katzengold gestoßen ist?«
    »Den Ort, wo der Junge echtes Gold fand, um das Gobnuid ihn betrogen hat«, berichtigte ihn Fidelma.
    »Nun gut. Doch was werden wir in den stillgelegten Minen des Eberdickichts schon entdecken? Wie sollte uns das bei der Aufklärung des Mordes an Lesren helfen?«
    »Wer weiß?«
    Eadulf starrte sie verblüfft an. »Willst du damit sagen, daß du einen Zusammenhang zu den Morden an Beccnat, Escrach und Ballgel siehst?«
    Fidelma schwieg sich aus.
    Sie blickte durch das hohe Baumdach zum Himmel hinauf. Dann zeigte sie auf einen Pfad, der vom Ufer fortführte.
    »Folge mir, Eadulf.«
    Sie lenkte ihr Pferd auf den schmalen Pfad.
    »Was ist?« fragte er. »Wo willst du hin?«
    »Vermutlich gelangen wir hier auf den Hauptweg, und von dort aus können wir westwärts hinauf zum Eberdickicht reiten.«
    »Es wird bald dunkel«, stellte Eadulf besorgt fest. »Was können wir da schon groß finden?«
    Fidelma schaute sich zu ihm um.
    »Ich bin keine Prophetin. Ich weiß es auch noch nicht«, erwiderte sie gereizt.
    Eadulf zog es vor zu schweigen.
    So ritten sie eine Weile weiter, bis sich der Pfad so verengte, daß die Pferde Mühe hatten, selbst hintereinander voranzukommen. Schließlich erreichten sie den Hauptweg. Der führte von den in der Ferne liegenden Toren von Rath Raithlen an der Abtei des heiligen Finnbarr vorbei und dann südwestlich ins Eberdickicht. Bald waren sie oben auf dem Hügel. Nichts wies darauf hin, daß sich hier Minen befinden könnten. Vergeblich suchte Fidelma nach irgendwelchen Anhaltspunkten. Nur jemand, der sich in dem Gelände gut auskannte, hätte sie entdecken können.
    Fidelma war enttäuscht. Sie mußte sich eingestehen, daß sie ohne einen Ortskundigen nicht würde feststellen können, wo man hier Gold abgebaut hatte. Es war inzwischen recht kühl geworden. Richtung Osten wurde der Himmel schon dunkler. Verärgert seufzte sie.
    Eadulf war so klug, den Mund zu halten, doch gerade sein diplomatisches Schweigen schien sie noch mehr zu reizen.
    »Wie du siehst, war ich wieder mal ziemlich vorschnell, Eadulf«, meinte sie.
    Der hob eine Hand, machte eine versöhnende Geste.
    »Wir kennen uns hier

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