Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
Vom Netzwerk:
Gibt es auch in der Nähe des Steinkreises der Wildschweine welche?«
    Zu ihrer Enttäuschung schüttelte er den Kopf. »Nein, dort nicht. Doch oberhalb davon befindet sich eine Höhle, in der man einst nach Gold suchte. Auch die ist nun verlassen und gefährlich.«
    »Können wir auf dich zählen, falls wir diese Höhle morgen näher erkunden wollen? Wo finden wir dich?«
    Menma deutete nach rechts. »Dort führt ein Pfad durch den Wald. Wenn ihr ihm folgt, gelangt ihr zu meiner Hütte. Falls ich unterwegs sein sollte, ist meine Frau da. Sie wird euch zeigen, wie ihr mich erreicht. Blast dreimal in das Horn, das neben dem Feuer hängt. Sobald ich das höre, komme ich. Dieses Zeichen haben meine Frau und ich für Notfälle vereinbart.«
    »Du bist sehr umsichtig, Menma«, stellte Fidelma fest.
    »Ich mache mir lieber umsonst Sorgen, als daß ich mich leichtsinnig verhalte. Hier gilt noch das alte Sprichwort: Man soll nie mit beiden Füßen messen, wie tief der Fluß ist.«
    Der Jäger bückte sich und hob den Keiler wieder auf seine Schultern.
    »Ich werde auf euer Signal warten. Guten Heimweg zur Festung.«
    Er hob die Hand mit dem Bogen zum Gruß und rief dann nach seinem Hund, der rasch auf ihn zurannte. Gleich darauf war er zwischen den Bäumen verschwunden.
    »Jetzt können wir nach Rath Raithlen zurückkehren«, sagte Fidelma und wendete ihr Pferd.
    Eadulf tat es ihr gleich. »Ich verstehe immer noch nicht, was du in den stillgelegten Minen finden willst.«
    Er hatte eine sarkastische Antwort erwartet, doch statt dessen erwiderte Fidelma: »Um die Wahrheit zu sagen, Eadulf, ich bin mir auch nicht sicher, worauf das hinausläuft. Vielleicht führt es nur in die Irre. Mir geht einfach die Idee im Kopf herum, daß es hier ein Geheimnis gibt, bei dem Gold eine Rolle spielt. Erinnere dich nur an die mutwillig beschädigte Leiter im Festungsturm. Einer von uns hätte stürzen oder gar zu Tode kommen können!«
    »Und dir kam der Verdacht, daß Gobnuid dahintersteckte.«
    Überrascht blickte ihn Fidelma an. Manchmal unterschätzte sie Eadulfs Wahrnehmung.
    »Ja. Gobnuid hat mir auch weismachen wollen, daß der Klumpen Gold, den Síoda gefunden hatte, unecht war. Warum hat er das getan?«
    Eadulf verzog das Gesicht. »Weshalb bist du dir so sicher, daß das alles mit der Ermordung der drei Mädchen zu tun hat? Hast du mal bedacht, daß du vielleicht eine falsche Fährte verfolgst?«
    »Ihre Leichen hat man aber hier in der Nähe gefunden«, unterstrich Fidelma.
    »Was bedeutet das schon? Es gibt eine Menge von verdächtigen Orten. Zum Beispiel die Abtei. Dann Liags Einsiedelei.«
    »Und außerdem ist da noch Lesrens letztes Wort …«
    »Ein Name … der einen Hinweis liefern könnte und der Liag völlig unberührt ließ, als du ihn danach gefragt hast. Ich glaube, du solltest …«
    »Still!« sagte Fidelma auf einmal und führte eine Hand an die Lippen, während sie mit der anderen am Zügel zog. Ihr Pferd schnaubte.
    »Was ist …«, meinte Eadulf.
    Fidelma zeigte den Hügel hinunter in das aufkommende Dunkel.
    Sie waren dem Pfad bis zum Rand des Hügels gefolgt, von wo man das Tal überblicken konnte. Unter ihnen lagen zu ihrer Linken die Gebäude der Abtei des heiligen Finnbarr. Etwas weiter entfernt gab es eine Lichtung. Eadulf konnte gerade noch zwei Gestalten ausmachen, die über die Lichtung eilten. Eine davon war etwas größer und trug ein flatterndes weißes Gewand. Bald darauf hatte das Dunkel der Bäume die beiden verschluckt.
    Eadulf blickte Fidelma erstaunt an.
    »Was geht da vor sich?« fragte er.
    »Hast du jemanden erkannt?« wollte sie wissen.
    »Nein.«
    »Ich aber. Einer war Gobnuid, der Schmied. Der ist ja früh von seiner Reise zurück! Und der andere, Eadulf?«
    »Keine Ahnung.«
    »Denk nach, Eadulf! Eine hohe Gestalt im weißen Gewand!«
    Eadulf wußte, worauf sie hinauswollte. »Einer von den drei Fremden, schätze ich. Nur welcher? Sie waren zu weit weg.«
    »Doch es war einer von ihnen. Was aber haben Gobnuid und einer der Aksumiter in der Dämmerung hier zu schaffen?« überlegte Fidelma laut.
    »Ehrlich gesagt, begreife ich gar nichts. Noch nie hat mich ein Fall vor solche Rätsel gestellt …«
    »Je verworrener der Fall, desto größer die Herausforderung, Eadulf. Ich bin entschlossen, mich davon nicht beeindrucken zu lassen. Brehon Morann sagte einmal, kein Ding und kein Rätsel sind wirklich geheimnisvoll. Geheimnisvoll sind nur die Augen und was sie wahrnehmen. Wenn also deine Augen

Weitere Kostenlose Bücher