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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Fidelma aufs Pferd, nachdem Eadulf aufgestiegen war. Dann galoppierten sie los. Luchóc bellte aufgeregt, sobald sie sich der Hütte näherten.
    Als sie von den Pferden absaßen, war Fidelma immer noch nicht wieder bei Bewußtsein. Suanach empfing sie mit sorgenvoller Miene. Menma erzählte ihr knapp, was vorgefallen war. Suanach bat die beiden Männer, Fidelma in den zweiten Raum der Hütte zu tragen, der als Sc hlaf kammer diente. Dort legten sie sie aufs Bett. Suanach schickte Eadulf und Menma aus dem Raum und zog Fidelma rasch aus. Dann hüllte sie sie in Wolldecken und rieb ihre kalten Glieder warm. Menma hatte sie beauftragt, corma , ein heißes Starkbier, zu bringen und ein heißes Bad zu richten. Endlich durfte Eadulf wieder in die Schlafkammer.
    Zu seiner Erleichterung saß Fidelma inzwischen auf dem Bett, und ihre Wangen hatten wieder Farbe bekommen. Sie lächelte ein wenig reumütig.
    »Es sieht aus, als verdanke ich dir und Menma mein Leben.«
    Eadulf setzte sich neben sie.
    »Was hat dich nur dazu getrieben, in dieses Wasserbecken hineinzugreifen?« fragte er, wobei er seine Sorge mit einem gestrengen Ton zu überspielen versuchte.
    »Ich hatte nicht die Absicht, hineinzufallen«, erwiderte sie trocken. »Die Steine waren rutschig. Wie dem auch sei« – sie streckte ihre Hand vor –, »das hier habe ich dabei entdeckt. Als ich in das Becken fiel, muß ich danach gegriffen haben. Ich habe es die ganze Zeit über in der Hand gehalten.«
    Eadulf nahm ihr den Gegenstand ab. »Ein Stück von einer Silberkette? Warum setzt du dafür dein Leben aufs Spiel?«
    »Betrachte es genau«, forderte sie ihn auf.
    Er untersuchte das schön gearbeitete Schmuckstück gründlich und zuckte mit den Schultern.
    »Was soll ich da erkennen?« fragte er.
    »Hast du jemals in diesem Land so einen Schmuck gesehen?« fragte Fidelma.
    Eadulf verzog den Mund.
    »Ich bin kein Experte, was Schmuck betrifft«, erwiderte er.
    »Ich denke, ich bin auf der richtigen Fährte«, stellte Fidelma fest. »Ich muß in die Höhle zurück.«
    Eadulf starrte sie an. »Ich hätte gedacht, du hast von Höhlen erst mal genug. Du bist dort beinahe zu Tode gekommen.«
    »Ich lebe ja noch, also ist dein Kommentar überflüssig.«
    »Nun, zumindest heute solltest du dich ein wenig ausruhen«, sagte Eadulf entschlossen. »Weißt du eigentlich, wie lange du bewußtlos warst?«
    Streitsüchtig erwiderte sie: »Hier steht das Leben vieler auf dem Spiel, Eadulf. Daran muß ich dich doch nicht erinnern, oder?«
    »Nein, das mußt du gewiß nicht. Du mußt mich auch nicht daran erinnern, daß dein Leben auf dem Spiel steht. Es ist meine Pflicht zu verhindern, daß du dich in Gefahr begibst.«
    Eadulfs Dickköpfigkeit glich der Fidelmas, wenn er glaubte, daß er recht hatte. Sie blickte ihn einen Moment lang finster an, dann wurde ihr jedoch klar, daß es stimmte, was er sagte. In ihrem Zustand konnte sie heute unmöglich noch einmal in die Höhle zurückkehren. Trotz ihres Drangs, die Spur weiterzuverfolgen, würde sie damit warten müssen.
    Es klopfte leise an die Tür. Suanach trat mit einer Schale dampfender Brühe ein.
    »Du solltest ein wenig von dieser Suppe zu dir nehmen und dich dann ausruhen, Lady«, sagte sie und blickte Eadulf vorwurfsvoll an.
    Eadulf stand sofort auf. »Das sehe ich auch so. Bleib hier und ruh dich aus.« Er schaute Suanach an. »Ist euch das auch recht?«
    »Natürlich, die Lady muß hierbleiben, bis sie sich wieder erholt hat. Zumindest über Nacht. Sie hat Schlimmes durchgemacht.«
    Eadulf lächelte zufrieden. »Ich werde zur Festung zurückreiten und Becc von deinen Absichten in Kenntnis setzen. Morgen vormittag bin ich wieder zurück.«
    Fidelma sah ihn mißtrauisch an. »Eadulf … Du wirst zur Festung zurückkehren und … Nun gut, du wirst doch nicht auf eigene Faust losziehen und etwas Unvernünftiges tun? Ich glaube, wir stehen da einer bösen Macht gegenüber, die gefährlicher ist, als wir meinen. Du darfst nichts ohne mich unternehmen.«
    Eadulf beruhigte sie. »Trink die Brühe und ruh dich aus. Ich werde morgen vormittag wieder hier sein.«
    Vor der Hütte stieß er auf Menma, der die Pferde abrieb.
    »Wie geht es ihr?« erkundigte sich der Jäger besorgt.
    »Recht gut inzwischen«, teilte ihm Eadulf mit. »Ich reite nach Rath Raithlen und sage dort Bescheid, daß Fidelma heute hier übernachtet.«
    »Natürlich, Lady Fidelma wird unser Gast sein.«
    Eadulf schaute zur Sonne auf, die sich jetzt zeigte. Es war kurz

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