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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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nach Mittag. Der ganze Nachmittag würde ungenutzt verstreichen.
    »Morgen möchte sie wieder zu dem alten Stollen«, fügte er leise hinzu.
    Menma wirkte erstaunt.
    »Die Lady ist ziemlich hartnäckig«, erwiderte er. »Was verspricht sie sich davon?«
    Eadulf gab keine Antwort, denn ihm kam da ein Gedanke. »Bis zum Einbruch der Dunkelheit sind es noch ein paar Stunden. Ich frage mich …«
    Menma sah ihn erwartungsvoll an und erriet sein Vorhaben. »Du willst doch nicht allein zur Höhle, Bruder Eadulf?«
    »Wenn wir nur richtige Lampen hätten …«
    »Die habe ich. Wann willst du los?«
    »Man soll nichts auf morgen verschieben«, entgegnete Eadulf in Hochstimmung.
    »Dann sattle die Pferde. Wir können bis zu der Stelle reiten, wo ihr sie angebunden habt. Das spart Zeit. Ich werde die Lampen holen und starke Seile, falls du tiefer hinab in die Höhle willst.«
    Kurze Zeit später näherten sie sich dem vertrauten Felseingang der Derc Crosda. Menma hatte Öllampen und zwei lange, feste Stricke mitgebracht. Seinen kleinen Hund hatte er zu Hause gelassen, denn er würde bei der bevorstehenden Höhlenerkundung nur hinderlich sein.
    »Was versprichst du dir davon, Bruder Eadulf?« fragte Menma erneut, als sie den dunklen Eingang erreichten. Eadulf mußte gestehen, daß er es nicht wußte und eigentlich nur Fidelma zuvorkommen wollte.
    Menma zündete die Lampen an, und sie begaben sich in die Haupthöhle. Diesmal liefen Eadulf und sein Gefährte zügig zu dem Spalt, der in den nächsten Raum führte, und weiter den schmalen Gang entlang zur zweiten Höhle mit dem Wasserbecken. Eadulf trat an dessen Rand und starrte auf die Stelle, an der Fidelma hineingeglitten war. Wie oft hatte er sich schon gewünscht, Fidelma möge ihn bei ihren Nachforschungen mehr beteiligen. Welches Geheimnis umgab wohl diese Silberkette?
    Menma stand schweigend hinter ihm und wartete geduldig.
    Während Eadulf um das dunkle Becken lief, entdeckte er, daß mehrere Gänge von diesem Raum ab führten. Er hob die Lampe hoch, um besser sehen zu können. Auch die schienen wieder von Menschenhand gemacht.
    »Wann wurden diese Stollen angelegt, Menma?« fragte er.
    »Ungefähr zu meines Großvaters Zeiten. Es muß eine recht ertragreiche Mine gewesen sein, doch irgendwann waren die Vorkommen erschöpft.«
    Eadulf versuchte sich daran zu erinnern, was ihm Fidelma über den Bergbau in dieser Gegend erzählt hatte. Er betrachtete die Gänge genauer.
    »Ich würde meinen, dieser Stollen hier wurde erst vor kurzem herausgeschlagen«, sagte er und zeigte auf die Spuren an den Wänden.
    Menma trat näher.
    »Der sieht wirklich neu aus«, gab er zu. »Auch wenn ich mir vorstellen kann, daß hier unten alles besser erhalten ist als über der Erde.«
    »Mag sein«, erwiderte Eadulf, wenig überzeugt. Er beugte sich vor und hielt seine Lampe dicht an die Wand. »Diesen Gang sollten wir uns vornehmen«, schlug er vor und lief voran, ohne auf Menmas Zustimmung zu warten.
    Der Stollen wirkte ungewöhnlich trocken. Er führte leicht nach oben, wurde immer schmaler und niedriger, so daß sie schließlich auf allen vieren kriechen mußten.
    »Wir werden sicher zu einer Stelle gelangen, wo Erz abgebaut wurde«, sagte Menma. »Der Stollen wird sich einfach als Sackgasse erweisen.«
    Eadulf war entschlossen, bis ans Ende vorzudringen, auch wenn Menma überzeugt war, daß es nur Zeitverschwendung war.
    Sie gelangten in eine niedrige Ausbuchtung von etwa ein Meter achtzig Breite und zweieinhalb Meter Länge. Dort lagen Werkzeuge und Lampen herum. Selbst Menma mußte sich bei diesem Anblick die Augen reiben.
    »Hier muß erst vor kurzem jemand gewesen sein«, erklärte Eadulf unnötigerweise. »Da hat gerade noch jemand gearbeitet.«
    Etwas im Gestein glitzerte. Er ging darauf zu und hielt die Lampe hoch. Dann nahm er sein Messer vom Gürtel und kratzte daran.
    »Eisenkies?« fragte er.
    Menma, dicht neben ihm, schüttelte den Kopf.
    »Ich schwöre, daß es sich um echtes Gold handelt«, sagte er. »Hier hat mein Großvater vermutlich seinerzeit geschürft, ehe der Stollen stillgelegt wurde. Ich kenne mich damit aus.«
    Er streckte eine Hand aus, um das Metall zu berühren. Zu Eadulfs Überraschung rieb er mit dem Finger auf der glänzenden Oberfläche herum und leckte daran. Schließlich nickte er.
    »Das ist ein Geschmack, den du nicht so leicht vergißt, Bruder Eadulf«, seufzte der Jäger. »Es ist echt. Du hast recht. Es sieht aus, als ob hier jemand kürzlich zugange

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