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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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wie eine merkwürdige Festung wirkten. Sie wollte nicht weiter in alten Legenden herumstöbern, sondern sich auf den Zweck ihrer Unternehmung konzentrieren.
    »Die Stelle dort genau oberhalb des Steinkreises der Wildschweine? Die nannte man früher Derc Crosda.«
    Neugierig betrachtete Fidelma die Kalkfelsengruppe.
    »Der verbotene Ort der Dunkelheit?« übersetzte sie den Namen. »Das bedeutet wohl Höhle, schätze ich.«
    »Ich muß dich warnen, denn die Gänge befinden sich wahrscheinlich in schlechtem Zustand und sind gefährlich. Das Bergwerk ist vor langer Zeit stillgelegt worden«, sagte Menma.
    »Wir werden vorsichtig sein. Wir wollen uns die Höhle mal anschauen.«
    Menma rief seinen Hund, und sie bahnten sich einen Weg durch das Dickicht.
    »Danach hast du gesucht, Lady«, erklärte der Jäger und deutete auf den Höhleneingang.
    Die Öffnung war recht groß. Man konnte leicht erkennen, daß hier einst viele Menschen ein und aus gegangen waren. Der Eingang war sogar erweitert worden; Äxte und Hämmer hatten an den Wänden ihre Spuren hinterlassen.
    Drinnen konnte man im einfallenden Licht sehen, daß das Geröll am Boden bald in Sand überging.
    »Das ist der Tanzplatz der Síog«, erläuterte Menma mit gedämpfter Stimme.
    »Der was?« fragte Eadulf.
    »Der Feen«, antwortete der Jäger. »Die Legende berichtet, daß hier die Feen tanzen. Wenn du einen Stein auf den Boden wirfst, wird er nicht lange liegenbleiben, denn die Feen säubern den Boden, damit sie dort tanzen können.«
    Eadulf rümpfte abschätzig die Nase. »Sieht so aus, als sei der ganze Hügel von Legenden umwoben.«
    »Gewiß doch, sächsischer Bruder. Jeder Spalt, jede Ritze dieses Landes ist erfüllt von tausend Jahren Leben und Erfahrung. Gibt es in deinem Volk nicht auch alte Sagen?«
    »Können wir von irgendwoher Fackeln auftreiben?« fragte Fidelma ungeduldig. »Ich möchte mir die Höhle näher anschauen. Wir hätten welche mitbringen sollen.«
    »Ich werde mein Bestes tun, Lady. Ein paar Laternen oder eine Kerze täten es sicher auch. Ich habe nicht daran gedacht.«
    Bald darauf kehrte Menma mit zwei großen Brandfackeln wieder, die er selbst zurechtgeschnitten und mit trockenem Gras umwickelt hatte.
    Die Höhle erwies sich als recht groß. Vor langer Zeit hatte man hier gearbeitet; die Reste eines alten Schmiedeofens und ein zerfallener Blasebalg in einer Ecke deuteten darauf hin.
    »Diese Mine ist bereits vor vielen Generationen aufgegeben worden«, erklärte Menma. »Man hat mir erzählt, daß es hier einst reiche Goldvorkommen gab.«
    Fidelma blickte sich aufmerksam um. In einer Ecke ragte ein Stalagmit mit hohler Spitze vom Boden auf. An der Decke über ihr hing ein Tropfstein, von dem es in ein kleines Becken darunter tropfte. Hinter ein paar Steinblöcken entdeckte sie einen Spalt in der Höhlenwand. Fidelma wollte sofort herausfinden, ob er irgendwohin führte.
    »Vorsichtig, Lady«, rief Menma besorgt. »Es gibt hier viele lose Steine.«
    Fidelma erwiderte nichts. Sie quetschte sich durch den Spalt.
    »Fidelma!« rief Eadulf aufgeschreckt. »Um Himmels willen, sei vorsichtig!«
    »Hier geht es weiter«, erscholl ihre Stimme, und sie und die Fackel waren verschwunden. »Kommt schon.«
    Eadulf und Menma, der die zweite Fackel hielt, sahen sich kurz an. Dann winkte der Jäger Eadulf zu, daß er zuerst gehen sollte. Eadulf biß die Zähne zusammen, tauchte ins Dunkel und schob sich mit angehaltenem Atem durch den schmalen Spalt. Schon befand er sich in einem anderen Raum. Er war so groß wie die Festhalle eines wohlhabenden Fürsten. Es gab hier viele außergewöhnliche Tropfsteine, Stalagmiten auf dem Boden und an den Decken Stalaktiten.
    Fidelma hatte den Raum schon fast durchquert, als Menma zu ihnen stieß.
    »Hier entlang!« rief sie und verschwand in einem anderen Gang.
    Die beiden Männer waren gezwungen, ihr zu folgen.
    Der Gang war nicht so eng wie der Spalt, und er war hoch genug, um darin aufrecht laufen zu können, doch er führte in die Tiefe. Eadulf spürte, wie es immer weiter bergab ging. Dieser Gang war offenbar von Menschenhand geschaffen, denn er war rechteckig und gerade, die Seitenwände waren so glatt wie der Boden.
    »Ich hoffe, daß wir genug Licht haben, um den Spalt wiederzufinden, der uns zum Ausgang zurückbringt«, murmelte er besorgt.
    Menma, der ihm folgte, antwortete nicht darauf, doch das Gebet, das er vor sich hin murmelte, verriet, daß auch er nicht so glücklich über Fidelmas forsches

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