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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Vorauspreschen war.
    Plötzlich endete der Gang in einem hohen, runden Raum, in dessen Mitte sich ein schwarzes Wasserbecken befand, das offensichtlich sehr tief war. Der Raum war wunderschön, Stalaktiten hingen von der Decke, Stalagmiten wuchsen an verschiedenen Stellen aus dem Boden bis zu fast sechs Metern in die Höhe. Noch atemberaubender waren die kristallinen Ablagerungen, mit denen die Stalagmiten und die Felsblöcke überzogen waren und die kleinen Trauben glichen.
    »Dort drüben gibt es mehrere Gänge, die von hier fortführen«, erklärte Fidelma.
    Menma hielt sie mit der Hand am Arm fest. »Verzeih mir, Lady, weiter darfst du dich jetzt nicht vorwagen. Dazu fehlt uns die richtige Ausrüstung. Die Fackeln werden nur noch kurze Zeit brennen.«
    Fidelma gefiel das nicht, doch Menma hatte wohl recht.
    »In diesem Höhlenteil hat man anscheinend nicht nach Edelmetallen gesucht«, sagte sie und blickte sich noch einmal um.
    »Durchaus möglich«, stimmte ihr Eadulf zu. »Es wurde vor allem oben in der Haupthöhle gearbeitet. Niemand scheint so wagemutig gewesen zu sein wie wir und hat sich durch den Spalt gequetscht.«
    »Es ist Zeit, wieder ans Tageslicht zurückzukehren«, warnte Menma jetzt eindringlich. »Die Fackeln …«
    Ehe sie begriffen, was geschah, hatte Fidelma mehrere Schritte nach vorn getan, sich über das dunkle Wasserbecken gebeugt, war ausgeglitten und in das schwarze Naß gefallen. Ihre Fackel war sofort erloschen, nun blieb nur noch das Licht von Menmas Fackel.
    »Rasch!« rief der Jäger. »Zieh sie raus. Das Wasser hier unten ist eiskalt.«
    Für Eadulf wäre diese Aufforderung nicht nötig gewesen. Kaum war Fidelma ins Wasser gerutscht, stand er schon am Wasserbecken.
    »Sei vorsichtig!« beschwor Menma ihn.
    Eadulf mußte auf den glatten Steinen sehr aufpassen, daß er nicht auch ausrutschte. Er bemerkte, wie Fidelma vergeblich nach einem Halt suchte, und hörte, wie sie in der Eiseskälte nach Luft japste. Er kniete sich hin und streckte einen Arm aus. Das Wasser war so kalt, daß es fast gefror. Fidelmas Gesicht war totenblaß in dem düsteren Licht. Dann konnte Eadulf ihre aufgeregt suchende Hand packen und sie herausziehen. Es kam ihm wie eine Unendlichkeit vor, bis er Fidelma aus dem dunklen Wasser hatte.
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, rief Menma. »Rasch, wir müssen zur Haupthöhle zurück, wo mehr Licht und Wärme ist.«
    Eadulf folgte dem Jäger. Fidelma mußte er tragen. Sie eilten den schmalen Gang hinauf in den hallenartigen Höhlenraum und auf den Spalt zu.
    An dieser Stelle zischte Menmas Fackel und verlosch. Nun war es ringsum stockdunkel.
    Eadulf mit seiner fast bewußtlosen Gefährtin blieb stehen. Er war sich nicht sicher, ob er weitergehen sollte. Da hörte er Menmas Stimme nicht weit von sich.
    »Ich bin jetzt an dem Spalt. Folge meiner Stimme.«
    Eadulf zögerte, doch er hatte keine andere Wahl. »Ich werde es versuchen. Sprich weiter.«
    »Also hier entlang. Ich kann die Öffnung spüren, die zur Haupthöhle führt. Schaffst du es?«
    Eadulf tastete sich Schritt für Schritt vor, langsam, sehr langsam … Menma redete die ganze Zeit über, doch nach einer Weile stieß Eadulf gegen ein Hindernis. Nun kam Menmas Stimme von rechts.
    »Ich glaube, du bist gegen die Wand gelaufen. Bewege dich auf mich zu.«
    Kurz darauf spürte er die ausgestreckte Hand des Jägers. Er trug die nun bewußtlose Fidelma auf der Schulter und ertastete sich den Weg zum Spalt.
    »Gott sei Dank!« sagte Menma. »Ich quetsche mich zuerst durch, du schiebst sie hinterher und kommst nach. Dann schleppen wir sie zum Höhleneingang.«
    Das war leichter gesagt als getan. Es schien Eadulf eine Ewigkeit zu dauern, bis ein schwacher grauer Lichtschein das Dunkel ersetzte und sie auf einmal in der Haupthöhle waren. Vom fernen Eingang her fiel ein wenig Tageslicht ein. Fidelma war immer noch bewußtlos. Beide Männer trugen sie nun zwischen sich. So gelangten sie hinaus in den trüben Herbsttag.
    »Sie muß sofort die nassen Kleider ablegen, und sie braucht Wärme«, meinte Menma. »Von dem kalten Höhlenwasser kann man Erfrierungen davontragen. Die Sonne war noch nicht durchgedrungen. Bringen wir sie so rasch wie möglich zu meiner Hütte.«
    »Schaffen wir sie zu den Pferden«, schlug Eadulf vor. »Ich reite zusammen mit ihr, und du kannst mein Pferd nehmen.«
    Sie liefen den Hügel hinab bis zur Lichtung, wo die Pferde standen. Eadulf taten inzwischen sämtliche Muskeln weh. Menma hievte

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