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12 - Wer die Wahrheit sucht

12 - Wer die Wahrheit sucht

Titel: 12 - Wer die Wahrheit sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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der Polizei und damit der Kronanwaltschaft übereinstimmte, anzweifelte.
    »Mir scheint, Sie wollen unterstellen, dass die Laborarbeit von Dr. French zu wünschen übrig lässt, Mr. Allcourt-St.-James«, sagte er gerade, als Deborah und Cherokee sich auf einer Bank vorn auf der Galerie niederließen.
    »Keineswegs«, entgegnete Simon. »Ich unterstelle lediglich, dass die Menge an Rückständen, die auf der Haut des Angeklagten gefunden wurde, mit seiner beruflichen Arbeit als Gärtner durchaus zu vereinbaren ist.«
    »Wollen Sie dann auch behaupten, dass es Zufall ist, dass man bei Mr. Casey« - mit einer Kopfbewegung deutete er zu dem Mann in der Anklagebank, von dem Deborah und Cherokee nur den Hinterkopf sahen - »Spuren genau der Substanz gefunden hat, mit der Constance Garibaldi vergiftet wurde?«
    »Da Aldrin zur Beseitigung von Garteninsekten verwendet wird und da dieses Verbrechen in eben der Zeit verübt wurde, zu der diese Insekten weit verbreitet sind, kann ich nur sagen, dass die Aldrinspuren auf der Haut des Angeklagten durchaus mit seiner beruflichen Arbeit zu erklären sind.«
    »Ungeachtet seines fortdauernden Streits mit Mrs. Garibaldi?«
    »Ganz recht. Ja.«
    Der Kronanwalt machte noch einige Minuten so weiter, wobei er sich auf seine Aufzeichnungen bezog und einmal kurz mit seinen Mitarbeitern auf der hinteren Bank sprach. Schließlich entließ er Simon mit einem »Danke, Sir« aus der Vernehmung, und da auch die Verteidigung keine weiteren Fragen hatte, konnte Simon den Zeugenstand verlassen.
    Als er aufstand, erblickte er oben auf der Galerie Deborah und Cherokee.
    Sie erwarteten ihn vor dem Gerichtssaal. »Also, wie ist es gelaufen?«, fragte er. »Können die Amerikaner helfen?«
    Deborah berichtete, was sie von Rachel Friestat gehört hatten. »Und Tommy kann uns auch nicht weiterhelfen, Simon«, fügte sie hinzu. »Es ist eine Frage der Zuständigkeit. Und selbst wenn dieses Problem nicht wäre, würde sich die Polizei von Guernsey Hilfe aus Cornwall oder Devon holen, wenn sie welche brauchte. Sie wenden sich nie an Scotland Yard. Ich hatte den Eindruck - du nicht auch, Cherokee? -, dass sie ein bisschen gereizt reagierten, als Tommy das Wort Unterstützung auch nur erwähnte.«
    Simon nickte und rieb sich nachdenklich das Kinn. Um sie herum nahmen die Geschäfte am Strafgericht weiter ihren Lauf, Justizangestellte eilten mit Akten durch den Flur, Anwälte schlenderten, in Diskussionen über Strategie und Taktik vertieft, gemächlich vorüber.
    Deborah beobachtete ihren Mann. Sie sah, dass er eine Lösung für Cherokees Probleme zu finden suchte, und war ihm dankbar dafür. Wie leicht hätte er sagen können: Tja, das wär's dann wohl. Wir können nur noch die Dinge ihren Lauf nehmen lassen und abwarten, wie es ausgeht. Aber das entsprach nicht seinem Naturell. Dennoch wollte sie ihn wissen lassen, dass sie nicht ins Old Bailey gekommen waren, um ihm eine zusätzliche Last aufzubürden, sondern lediglich, um ihm Bescheid zu sagen, dass sie nach Guernsey fliegen würden, sobald Deborah zu Hause ein paar Sachen gepackt hatte.
    Das sagte sie ihm und glaubte, er würde es ihr danken. Aber sie täuschte sich.
    Als seine Frau ihm mitteilte, was sie vorhatte, stand für St. James in Sekundenschnelle fest, dass dieser Einfall völlig verrückt war. Aber er dachte nicht daran, ihr das zu sagen. Es war ihr ernst, sie war voll guter Absichten, und vor allem sorgte sie sich um ihre kalifornische Freundin. Außerdem musste man auch an den jungen Mann denken.
    St. James hatte Cherokee River gern in seinem Haus aufgenommen. Es war das Mindeste, was er für den Bruder der Frau tun konnte, die in Amerika die engste Freundin seiner Frau gewesen war. Aber wenn Deborah jetzt beabsichtigte, zusammen mit einem Menschen, den sie nur flüchtig kannte, Detektiv zu spielen, so war das etwas anderes. Die beiden riskierten dabei ernsten Ärger mit der Polizei oder Schlimmeres, wenn sie durch Zufall tatsächlich auf den Mörder Guy Brouards stoßen sollten.
    Da er aber Deborahs Seifenblase nicht einfach platzen lassen wollte, überlegte er, wie er ihr schonend beibringen könnte, dass ihr Plan unrealistisch war. Er führte sie und Cherokee zu einer Bank, wo sie sich alle niedersetzen konnten, und sagte zu Deborah: »Was hoffst du denn da drüben zu erreichen?«
    »Tommy meinte -«
    »Ich weiß, was er gesagt hat. Aber wie ihr bereits herausgefunden habt, gibt es in Guernsey keinen Privatdetektiv, den Cherokee engagieren

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