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120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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der
Männer, die sich mitschuldig machten am Untergang der Eingeborenen. Fernando Deilas brauchte mehr als zwanzig Jahre, um herauszufinden,
was damals hier in der Nähe von Lima - die Stadt existierte damals noch nicht -
wirklich vorfiel. Mit unglaublicher Zähigkeit und Ausdauer hat er seine Ziele
verfolgt und wurde fündig. Hier, wo heute das Haus steht, in dem sich der
Antiquitätenladen von Señor Rustin befindet - wurden vor über vierhundert Jahren Männer,
Frauen und Kinder massakriert... Dieser Ort ist mit jenem Platz identisch, an
dem einst ein Tempel stand, in dem Menschen bei ihren Priestern Zuflucht
suchten, weil sie hofften, durch sie und ihre Götter beschützt zu werden. Die
Spanier drangen ein und machten gnadenlos alle nieder ... Reste der Grundmauern
des Tempels sollen vor zweihundert Jahren noch existiert haben.
    Der Zufall
wollte es, daß ich im Besitz eines Tagebuches bin, das in einem Kloster in den
Anden von Franziskaner- Mönchen über zwei Jahrhunderte aufbewahrt wurde. Ich
hatte mir während der Jahre, die ich in diesem Land verbrachte, eine Abschrift
des Tagebuches gemacht und wollte es in ein heute verständliches Spanisch
übertragen. Pater Carlo, wie der Tagebuchschreiber hieß, war ein heiliger Mann,
und seine Mitbrüder im Kloster schrieben ihm wundertätige Kräfte zu. Man sagt,
daß er in Träumen Offenbarungen gehabt hätte. Offenbarungen, die die
Vergangenheit dieses Landes, seine Besetzung und die schlimmen Taten der
spanischen Eroberer betrafen.
    So ist Pater
Carlos Tagebuch auch ein Geschichtsbuch. Aus jeder Zeile spricht immenses
Wissen, das er wohlgemerkt gar nicht gehabt haben kann. Es ist ihm im Traum
durch Gesichte zugetragen worden.
    Pater Carlo
hat die Horden beschrieben, sogar einzelne Namen der Männer genannt, die
Pizarro begleiteten.
    Er konnte das
gleiche mit den Indios tun, die den Musketen und Schwertern zum Opfer fielen.
In seinem Tagebuch befinden sich sogar Zeichnungen von den Menschen und Plätzen.
    Als ich mit
Fernando Deilas ins Gespräch kam. habe ich mich
sofort erinnert, daß Pater Carlo auch eine genaue Beschreibung des Tempels
hinterlassen hat.
    Ich versprach Deilas , ihm eilte Kopie aus den Seiten des Tagebuches
zu beschaffen. «
    »Und das haben
Sie getan, Pater ?« hakte Larry nach.
    »Leider ist
es nicht dazu gekommen. Ich bin nicht mehr der Jüngste, müssen Sie wissen...
Mein Gedächtnis ist nicht mehr das beste . An Dinge,
die lange zurückliegen, kann ich mich eigenartigerweise sehr gut entsinnen.
Andere, die erst vor kurzem passierten, entfallen mir immer schnell. Mein
Kurzzeit-Gedächtnis läßt mich oft im Stich. Das ist auch der Grund, weshalb ich
hierher kam ... Ich hoffte, etwas über Señor Deilas zu erfahren,
oder ihn ganz und gar hier zu treffen .«
    »Sind Sie
denn nicht mit der ganzen Gruppe im gleichen Hotel der Reisegesellschaft
untergebracht, mit der Sie geflogen sind ?« fragte
X-RAY-3 verwundert.
    »Nein. Es
sind sehr viele Einzelreisende darunter. Ich zum Beispiel bin privat bei einem
meiner ehemaligen Schützlinge unterbracht, dem es gelungen ist, rauszukommen
aus dem Elend, eine Familie und ein Geschäft zu gründen. Er hat ein
gutflorierendes Taxi-Unternehmen aufgebaut und zwei Männer beschäftigt, die
gleich ihm fahren ... Fernando Deilas hat bestimmt
den Namen des Hotels genannt. Ich wollte ihm mir auch noch aufschreiben, habe
es aber dann verschwitzt. Nicht vergessen habe ich allerdings die Adresse. Sie
war für mich leicht herauszufinden, nachdem mir bekannt war, daß der Standort
des Hauses identisch ist mit der Lage des Tempels der Priester...« Pater Ignaz
unterbrach sich und blickte einen nach dem anderen an. »Entschuldigen Sie
vielmals«, seufzte er dann und fuhr sich mit der Rechten über den kahlen Kopf.
»Ich habe wohl etwas zuviel geredet. So ausführlich wollte ich eigentlich gar
nicht werden .«
    »Ihre
Ausführungen, Pater, waren für uns sehr interessant«, entgegnete Larry. »Aber
um noch mal auf Señor Deilas zu kommen.«
    »Nach ihm
wollte ich Sie eben gerade fragen«, fiel der Mönch ihm ins Wort, als hätte er
nur halb zugehört. »Sie haben vorhin seinen Namen genannt. Also ist er Ihnen
auch bekannt. War Señor Deilas inzwischen
hier und hat eventuell eine Nachricht für mich hinterlassen ?«
    »Ob er eine
Nachricht hinterlassen hat, Pater, entzieht sich unserer Kenntnis ...« Während
Larry antwortete, sah er Andrew Rustin an. Der schüttelte den Kopf. »Also
nicht. Aber Señor Deilas war hier

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