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120 - Der Fluch der stählernen Hände

120 - Der Fluch der stählernen Hände

Titel: 120 - Der Fluch der stählernen Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erwiderte mein amerikanischer Freund. »Laß uns mal überlegen, wie wir ihn so sehr reizen könnten, daß er etwas gegen uns unternimmt. Zwischen den furchtbaren Morden ist er so harmlos und unscheinbar, daß du ihn wahrscheinlich nicht einmal bemerkst, wenn er neben dir steht. Aber wenn er seine Pfoten in die Stahlhände des Hexers schiebt, wird er zur gefährlichen Bestie.«
    »Nach welchen Kriterien wählt er seine Opfer aus? Gibt es ein bestimmtes Verhaltensmuster, das er immer wieder anwendet?«
    »Verdammt«, machte sich Noel Bannister Luft. »Ich trete lieber gegen ein gefährliches Ungeheuer an, das ich sehe, als hinter einem Schatten herzujagen, der sich nicht fassen läßt.«
    »Man kann sich’s nicht aussuchen«, sagte ich.
    »Wir müssen ihn dazu bringen, den Mantel der Anonymität abzulegen, Tony.«
    »Ich bin für jeden Vorschlag dankbar«, gab ich zurück.
    Noel Bannister trank sein Bier aus. »Gehen wir?«
    »Okay.«
    Er winkte der Kellnerin und schob die Hand in die Hosentasche. »Laß nur«, sagte ich. »Das übernehme ich.«
    Noel grinste breit - das will bei seinem großen Mund etwas heißen - und sagte: »Wenn ich das gewußt hätte, hätte ich tüchtiger zugelangt.«
    »Hält dich die Agency so knapp, daß du dir nicht einmal ein ordentliches Essen leisten kannst?«
    »Tja, und dabei bin ich ein Mann in leitender Position«, erwiderte Noel amüsiert.
    Ich holte ein paar Scheine aus der Außentasche meines Jacketts und legte sie auf den Tisch, während die Kellnerin rechnete. Aber vor mir lagen nicht nur Banknoten.
    Ich hatte auch noch etwas anderes aus meiner Tasche geholt: eine Plastikkarte, die mir nicht gehörte. Sam Christies Lizenzkopie! Ich hatte sie ihm abgenommen, aber nicht zurückgegeben.
    »Du wirst Christie früher Wiedersehen, als dir lieb ist«, sagte ich und wedelte mit dem Kärtchen.
    Noel Bannister machte ein Gesicht, als hätte er Essig getrunken. »Das war nicht klug von dir, Tony, das muß ich schon sagen.«
    »Wenn es dir gar zu sehr gegen den Strich geht, mich zu ihm zu begleiten, nimm dir ein Taxi und warte im Hilton auf mich.«
    Die Kellnerin ließ einen Zettel auf den Tisch flattern. Ich schaute auf die Summe, rundete auf und schob dem Mädchen den Betrag zu. So geschah es, daß uns meine Vergeßlichkeit direkt mit Heathcote McShane zusammenführte.
    ***
    Ich stoppte den Leihwagen. Wir sahen Schatten an einem der erhellten Fenster im ersten Stock. Kämpfende Schatten! Ein Mann mit Schlapphut und - vermutlich - Sam Christie.
    Der Schlapphut dominierte das Geschehen. Noel Bannister und ich sprangen aus dem Fahrzeug. Ein Auto kam. Wir mußten kurz warten, aber dann hetzten wir über die Straße und stürmten in das Haus, in dem Sam Christie wohnte.
    Nebeneinander jagten wir die Stufen hinauf. Die Tür hatte keine Klinke, nur einen Knopf. Man konnte sie nur mit einem Schlüssel öffnen - oder mit Gewalt!
    Die wandten wir an, und zwar gemeinsam. Sam Christie war uns zwar nicht gerade besonders ans Herz gewachsen, aber er brauchte Hilfe, und die wollten wir ihm nicht vorenthalten.
    Noel Bannister warf sich mit mir wie auf ein stummes Kommando gegen die Tür. Schon beim ersten Aufprall ächzte sie. »Gleich noch mal!« keuchte ich.
    Und Sekundenbruchteile später war die Tür offen. Ich zog meinen Colt Diamondback und Noel seine Luger, die ebenfalls mit geweihten Silberkugeln geladen war.
    Früher hatte Noel Bannister mit dieser Waffe gewöhnliche Munition verschossen. Inzwischen hatte er sich aber spezialisiert. Er leitete eine Mini-Abteilung der CIA, die sich mit außergewöhnlichen Fällen befaßte, und in seiner Waffe befanden sich geweihte Silberkugeln, Wir stürmten durch die Diele, und gleich darauf sahen wir ihn: Heathcote McShane - die wiederauferstandene Gefahr!
    Er sah aus wie früher. Wir kannten ihn von den Unterlagen her. Sein Gesicht war keine graue Maske. Der gefährliche Zauber der Hände mußte das Aussehen des Mannes, der sie besaß, verändert haben.
    Wenn er sie ablegte, sah er wahrscheinlich ganz anders aus. Was die schwarze Magie für Blüten trieb, war unglaublich. Manchmal glaubte ich wirklich, ihr wäre nichts unmöglich.
    Aber es gab auch für sie Grenzen - zum Glück…
    Heathcote McShane hatte natürlich gehört, wie wir die Tür einrannten, und er hatte Vorkehrungen getroffen. Als wir das Wohnzimmer betraten, handelte er.
    Damit wir nicht schießen konnten, packte er Sam Christie und schleuderte ihn uns mit großer Kraft entgegen. Der

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