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120 - Der Fluch der stählernen Hände

120 - Der Fluch der stählernen Hände

Titel: 120 - Der Fluch der stählernen Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einem Drink, bevor wir den Diebstahl des Leihwagens meldeten und uns ein anderes Fahrzeug mieteten. Wenn ich daran dachte, daß Heathcote McShane ungehindert weitermachen konnte, weil es uns nicht gelungen war, ihn dingfest zu machen, krampfte sich in mir alles zusammen.
    ***
    Don Vito Alassio hatte Sean Kohner von zwei Männern abholen lassen. Der Restaurantbesitzer rechnete mit dem Schlimmsten. Er hatte sich der Ehrenwerten Gesellschaft gegenüber ungebührlich benommen. Das freundschaftliche Verhältnis war angespannt.
    Niemand durfte mit der Cosa Nostra so reden, wie es Kohner getan hatte. Nur Lebensmüde wählten diesen Ton. Kohner hatte das inzwischen eingesehen, und er wäre auch bereit gewesen, sich bei allen, die er verärgert hatte, zu entschuldigen, doch niemand wollte davon etwas wissen.
    Und plötzlich waren diese beiden vierschrötigen Kerle bei ihm aufgetaucht und hatten ihn aufgefordert, mit ihnen zu kommen. Don Vito wolle ihn sehen, hatten sie gesagt.
    Don Vito, ein eisenharter Capo; in seinem Gebiet Herr über Aufstieg und Fall - über Leben und Tod. Selten hatte Kohner mit diesem gefährlichen Boß persönlich zu tun gehabt.
    Er hatte seine Weisungen von anderen bekommen. Ab und zu war Don Vito in seinem Restaurant erschienen, jedoch nicht, um Geschäfte mit ihm zu besprechen, sondern um gut zu speisen und sich unbeschwert mit Freunden zu amüsieren.
    Don Vito Alassio wohnte auf einem mehrere Morgen großen Grundstück westlich von Chicago. Er ließ sich bewachen wie ein König im Exil. Das Haus, das ihm gehörte, glich einem Palast.
    In diese Mafia-Residenz wurde Sean Kohner gebracht. Kohner war ohnehin kein großer Mann, doch während der zwanzigminütigen Fahrt schien er noch um einige Zentimeter kleiner geworden zu sein.
    Er hatte Angst vor Don Vito. Dieser Mann hatte keine Freunde. Wer sich seinen Unmut zuzog, wurde liquidiert, egal, wie nahe er Don Vito bis dahin gestanden hatte und wie wertvoll er für die Ehrenwerte Gesellschaft gewesen war.
    Der Capo vertrat den Standpunkt, daß niemand unersetzlich war. Er hatte bereits mehrere Geschäftspartner ausgewechselt. Das war für den, der in Ungnade fiel, immer mit einem Begräbnis verbunden.
    Don Vito war nicht größer als Sean Kohner, leicht übergewichtig und kahl bis auf einen dünnen weißen Haarkranz. Er begrüßte Kohner mit einer Freundlichkeit, die diesen irritierte.
    Die Männer, die Kohner geholt hatten, zogen sich zurück, aber nicht sehr weit. Sie nahmen draußen vor der Tür Aufstellung, um sofort zur Stelle zu sein, wenn der Capo sie brauchte.
    Don Vito bot Kohner Platz und einen Drink an. Der Drink war ein abscheulich schmeckender Grappa - aus Don Vitos Heimat. Niemals hätte es Kohner gewagt, ihn abzulehnen.
    Er durfte sich keinen weiteren Schnitzer leisten. Für ihn grenzte es an ein Wunder, daß ihn die Cosa Nostra noch nicht über die Klinge springen lassen hjitte.
    Don Vito Alassio setzte sich zu Kohner und hob sein Glas. »Salute!« sagte er.
    »Ja, salute«, sagte Kohner und schloß die Augen, bevor er sich den Grappa in den Hals schüttete. Beinahe hätte ihn der Ekel geschüttelt. Er konnte es nur mit Mühe verhindern.
    »Ein wunderbares Getränk«, sagte der Capo.
    Kohner hüstelte. »Sehr stark. Ich bin so scharfe Sachen nicht gewöhnt.«
    »Der Grappa erinnert mich an meine Jugend, die ich auf Sizilien verbrachte. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, daß ich mal nach Amerika gehen würde.«
    »Es war ein guter Entschluß. Sie haben es weit gebracht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.«
    »Ich habe Sie zu mir gebeten, um einige Mißverständnisse auszuräumen. Wie ich hörte, waren Sie mit unserer Partnerschaft unzufrieden.«
    »Das war so…«
    »Ich kenne die Zusammenhänge, Mr. Kohner«, unterbrach ihn der Capo. »Sie können sicher sein, daß man mich gründlich informiert hat. Einige meiner Freunde vertraten die Ansicht, wir sollten uns wegen der Schwierigkeiten, die Sie hatten, von Ihnen zurückziehen, und für kurze Zeit war ich derselben Meinung. Inzwischen ließ ich mir die Sache aber gründlich durch den Kopf gehen und finde nun nicht mehr, daß wir auf das ›Kohner’s‹ verzichten sollten. Wir haben beide gut verdient - Sie und wir.«
    »O ja, Don Vito, das haben wir.«
    »Es wäre doch unvernünftig, diese Einnahmequelle aufzugeben, nur weil Sie mal zu eifrig waren und sich mit dem Mann vom Gesundheitsamt überwarfen.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung, Don Vito«, sagte Kohner, schon etwas

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