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1200 - Operation Ikarus

1200 - Operation Ikarus

Titel: 1200 - Operation Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwierig.«
    »Weiß ich auch.« Rosys Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. »Ich wüsste schon jemand, der für unsere Lage bestimmt Verständnis hat. Ja, das glaube ich.«
    »Wer ist denn so großzügig?«
    »Dr. Maxine Wells.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Sie ist Tierärztin. Eine tolle Frau. Wir beide verstehen uns super. Ich wollte morgen mit Napoleon zu ihr, weil er etwas am Bein hat. Aber das können wir jetzt vergessen.«
    »Wohnt sie weit von hier?«
    »Nein, ein Auto brauchen wir nicht.«
    »Gut, dann vertraue ich dir. Aber so einfach können wir nicht gehen. Du musst sie noch anrufen.«
    »Das tue ich auch«, sagte Rosy, »aber zunächst müssen wir etwas anderes machen.«
    »Was denn?«
    »Uns anziehen.«
    Carlotta blickte an sich herab und vor Staunen blieb ihr der Mund offen. »Klar, du hast Recht, das müssen wir. Aber hast du denn Klamotten, die mir passen?«
    »In der Not geht vieles.«
    »Meine ich auch.« Carlotta umfasste den Kater und hob ihn von ihrem Schoß weg. Sie stellte ihn auf den Boden, aber dort wollte er nicht bleiben. Er hinkte zu seinem Korb und legte sich dort nieder. Neugierig war er, hielt die Augen offen und beobachtete die beiden Mädchen.
    Rosy wollte nicht an den Killer denken, der Carlotta möglicherweise auf der Spur war. Sie müsste jetzt nur nach vorn blicken und vor allen Dingen die wichtigen Dinge erledigen. Das Nachthemd ausziehen, in warme Sachen schlüpfen und auch Kleidungsstücke raussuchen, die ihrer neuen Freundin passten.
    Hinter ihr hatte sich Carlotta ausgezogen. Als Rosy sich drehte und sie sah, bekam sie große Augen. Nur mit einer Unterhose bekleidet stand sie vor ihr. Erst jetzt wurde sie wieder daran erinnert, dass Carlotta Flügel besaß und auch Federn. Sie sah den weichen Flaum auf den Schultern, der sich im Rücken verdichtete und dort zu den Flügeln aufwuchs.
    Unter dem dünnen Schulterflaum erkannte sie regelrechte Muskelpakete, auch die Arme und Beine waren gestählt. Das Gesicht wirkte so mädchenhaft fein. Nicht so wie das von Rosy, dessen Haut von den Pickeln der Pubertät gezeichnet war. Außerdem waren Rosys Haare dunkel und länger. An den Enden drehten sie sich zu kleinen Locken zusammen.
    »Was schaust du so?«
    Rosy zuckte mit den Schultern. »Ich weiß auch nicht, aber du siehst wirklich aus wie ich und trotzdem anders. Die Flügel wachsen aus deinen Schultern hervor.«
    »Ist das schlimm?«
    »Nein, für mich nicht mehr. Ich habe mich an dich gewöhnt. Ich finde es sogar toll, wenn ich daran denke, was du alles kannst. Wahns inn ist das - echt.«
    »Man hat mich so gemacht.«
    Rosy hatte noch viele Fragen, nur war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, sie zu stellen. Wenn der Killer wirklich unterwegs war, dann mussten sie sich beeilen.
    »Möchtest du eine Jacke oder einen Mantel?«
    »Darf ich mal schauen?«
    »Sicher doch.«
    Carlotta trat dichter vor den Kleiderschrank. Sie griff nach einem dicken blauen Pullover, nach einer Jeans und dann nach der dunklen, mit Daunen gefütterten Jacke.
    »Das kannst du alles haben, Carlotta.«
    »Danke, super.«
    Rosy bückte sich. »Hier sind sogar noch ein Paar Schuhe. Die halten auch im Winter warm.«
    Carlotta bekam auch Strümpfe und streifte die Schuhe erst über, als sie bereits angezogen war.
    »Passen sie?«
    »Einigermaßen.« Sie schnürte die Treter zu. »Zwar ein bisschen eng, aber es geht.«
    »Außerdem kannst du ja fliegen.«
    »Richtig.«
    Auch Rosy zog sich an. Es waren genügend Klamotten vorhanden. Sie nahm den dicken beigefarbenen Pullover, schlüpfte in die Hose, in die Strümpfe, zog die Schuhe an und griff zuletzt nach ihrem Wintermantel aus Wolle. Der war zwar schon älter und ein wenig eng, aber zur Not ging es.
    »Wie fühlst du dich, Carlotta?«
    »Schlecht.«
    »Warum?«
    »Meine Flügel!«
    Rosy erschrak. Dann lachten beide, weil sie daran nicht gedacht hatten. Aber sie wussten sich zu helfen. Sie schnitten mit einer Schere in den Pullover entsprechende Löcher. Die breiten Lücken zogen sich fast vom Ansatz der Schulter bis hin zum Saum. Auf die Jacke wollte Carlotta verzichten.
    »Aber es ist kalt.«
    »War es auf dem Herflug auch. Und da war ich nicht so dick angezogen.«
    »Du musst es wissen.«
    »Klar doch.«
    Beide waren fertig. Rosy fand die Lage sogar aufregend und super, wäre da nur nicht dieser Killer gewesen, von dem Carlotta erzählt hatte. Sie bezweifelte, dass sich ihre neue Freundin den Kerl nur eingebildet hatte.
    Bevor sie das Zimmer verließen,

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