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1200 - Operation Ikarus

1200 - Operation Ikarus

Titel: 1200 - Operation Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt verhalten?«
    »Auf keinen Fall durch die Tür nach draußen gehen!«, flüsterte Carlotta. »Wir würden ihm ins offene Messer rennen. Er beobachtet bestimmt das Haus.«
    »Mist!«
    Carlotta zuckte nur die Achseln. Sie sah das alles recht gelassen. »Gibt es noch einen weiteren Ausgang?«, fragte sie.
    »Ja, hinten. Den zum Garten.«
    »Gut zu wissen.«
    »Sollen wir nicht…«
    Carlotta stieß einen Zischlaut aus. Dann hob sie den rechten Arm und deutete auf die Tür. Sie brauchte nichts mehr zu erklären, jetzt sah auch Rosy, was sich dort tat. Hinter der Glasscheibe zeichnete sich die Gestalt eines Menschen ab. Er war wie ein Schatten, und Rosy dachte sofort an die Vorstellung des dunklen Mannes.
    Sekunden später wurde sie darin bestätigt. Der Killer machte sich nicht die Mühe, vorsichtig zu sein. Er brach die Tür kurzerhand auf. Dabei war es ihm gleichgültig, dass sie zerstört wurde.
    Rosy Mills wollte es nicht glauben. Sie hatte sich wieder etwas zurückgezogen und stand nahe der Treppe. Da krachte die Tür einfach auseinander, und auch die Scheibe hielt nicht mehr. Sie flog in zahlreichen Scherben in das Haus hinein. Der Killer hatte die Tür einfach aufgerammt.
    Ein großer, dunkel gekleideter Mann. Wie aus der Hölle entsprungen. Er hatte bei seiner Aktion die Hände schützend vor sein Gesicht gehalten. Jetzt ließ er sie sinken, und Rosy sah für einen Moment das Gesicht.
    Sie bekam Angst, schreckliche Angst. Das Gesicht sah furchtbar aus. Es war nicht verzerrt, es war irgendwie glatt, aber es war nichts Freundliches darin zu sehen.
    Noch hatten die beiden Mädchen Zeit, weil der Eindringling sich erst orientieren musste. Er war in ein fremdes Haus eingedrungen. Er schaute sich um, und Carlotta hatte das Heft in die Hand genommen. Sie bewies in diesen Momenten, wie kaltblütig sie war. Es gab für sie nur eine Fluchtmöglichkeit, und das war der Weg nach oben. Genau der, den sie auch gekommen waren.
    Das verstand Rosy zwar nicht, aber sie ließ sich trotzdem mitziehen. Hier hatte ihre neue Freundin das Sagen, was auch gut so war. Sie konnten nicht lautlos gehen, sie bemühten sich, so leise wie möglich zu sein - und hörten plötzlich den rauen Ruf, der von unten her in die Höhe schallte.
    Der Killer hatte sie entdeckt.
    »Schneller jetzt!«
    Carlotta brauchte sich nicht zu wiederholen. Rosy wusste, was auf dem Spiel stand. Sie hatte erkannt, dass es auch um ihr Leben ging. Dieser Killer würde auf sie ebenfalls keine Rücksicht nehmen. Zeugen konnte er nicht gebrauchen.
    Sie rannten weiter. Sie hörten das scharfe Lachen hinter sich.
    Dann einen Knall, als der Schuss abgefeuert wurde. Die Kugel traf nicht, sie klatschte irgendwo in einen Holzbalken. Aber der Schuss hatte bewiesen, wozu der Verfolger fähig war.
    Carlotta riss die Tür zu Rosys Zimmer auf. Sie schob ihre neue Freundin über die Schwelle, rammte die Tür wieder zu und schloss mit einer schnellen Drehung von innen ab.
    »Geschafft, Carlotta?«
    »Nein, sei doch nicht so naiv.« Carlotta schob Rosy weiter zum Fenster hin.
    »Was soll das?«
    »Öffnen!«
    »Und dann?«
    »Mach es bitte. Es ist unsere einzige Möglichkeit. Wir müssen schneller sein als er.«
    Rosy zitterte vor Angst. Sie wusste zwar nicht, was Carlotta vorhatte, ihr jedoch war es zu viel. Es würde verrückt sein, aus dem Fenster zu springen. Da konnte man sich Beine und auch den Hals brechen, wenn man Pech hatte.
    Aber sie tat es.
    »Gut!«, lobte Carlotta.
    »Und jetzt?«
    Carlotta winkte mit der rechten Hand. »Nach draußen, Rosy. Nach draußen. Auf den kleinen Balkon. Mach schon!«
    Rosy gehorchte. Sie würde alles tun, was Carlotta sagte, aber hinab ins Dunkel springen? Nein, das war zu gefährlich. Dann konnte sie auch nicht mehr fliehen, wenn sie sich etwas verstaucht oder gebrochen hatte. Dann war dieser Mörder plötzlich da und konnte sie vom Balkon aus einfach abschießen.
    Auch Carlotta drückte sich auf den Balkon. Noch hatten sie einige Sekunden Zeit, und die brauchten sie auch. Beide schauten sich an. Carlottas Blick war klar, während in Rosys Augen die blanke Angst zu lesen war.
    »Wir schaffen es, Rosy, wir schaffen es…«
    »Wie…«
    »Auf meinen Rücken - los!«
    Rosy hatte es gehört. Sie konnte nur nichts damit anfangen.
    Es war ihr einfach zu fremd.
    »Was soll ich tun?«
    »Rauf auf meinen Rücken!«
    »Und dann?« Rosys Stimme zitterte.
    »Fliegen wir ihm davon!«
    Es war eine schlichte Antwort gewesen. Wer weiß, was geschehen wäre,

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