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1200 - Operation Ikarus

1200 - Operation Ikarus

Titel: 1200 - Operation Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haus die Außenbeleuchtung aufstrahlte, wenn der Besucher auf eine bestimmte Stelle trat. Erst als das Licht anging, startete Rick Foster den Wagen und fuhr davon.
    Maxine Wells war froh, ihn so locker abgeschüttelt zu haben.
    Bei einer Tasse Kaffee wäre es nicht geblieben. Rick hätte versucht, sie ins Bett zu bekommen. Da war sie sich wirklich zu schade. Sie wollte sich nicht in die Reihe seiner Eroberungen eingliedern.
    Haus und Praxis befanden sich in einem Gebäude. Die Praxis hatte allerdings einen eigenen Eingang. Sie war in einem flachen Anbau untergebracht. Zum Grundstück gehörte auch ein großer Garten, der an zahlreichen Stellen wie ein Wald wirkte, denn Maxine kultivierte ihn nur so spärlich wie möglich.
    In der Diele streifte sie den dunklen Mantel ab und betrachtete sich im Spiegel. Was sie sah, gefiel ihr. Sie war eine attraktive Frau, ohne dass sie sich hätte groß aufdonnern müssen. Auf viel Make-up konnte sie verzichten. Die Haare waren von Natur aus blond. Allerdings nicht zu hell, und sie dachte auch nicht daran, sie zu färben. Helle, graublaue Augen musterten die Welt mit kritischen Blicken. Um den schwach geschminkten Mund herum zeichneten sich einige Grübchen ab. Die Haut am Hals sah ebenso frisch aus wie die auf ihren Wangen, die stets ein wenig gerötet waren, was an der Natur lag. Da hatte sie nicht nachgeholfen. Eine glatte Stirn präsentierte sich unter dem Haaransatz. Sie hatte sich eine schicke Kurzhaar-Frisur schneiden lassen, allerdings noch voluminös, dass sie nicht wirkte wie ein Mann, der seine Haare fast abrasiert hatte.
    Sie fand sich auch schick in dem roten Kostüm, das ihre Figur betonte. Der Rock endete an den Knien, und auch die Schuhe mit den hohen Absätzen waren rot.
    Sie sah müde aus. Zu viele Gespräche, zu viel Wein, aber wenn man das nicht jeden Tag machte, war das schon in Ordnung. Hin und wieder musste man mal ausgehen und ein wenig Mensch sein.
    Die Fußbodenheizung verbreitete eine angenehme Wärme. So war Maxine froh, dass sie ihre Schuhe von den Füßen schleudern konnte und auf Strümpfen durch die breite Diele schritt, bis in ihr großes Wohnzimmer, das sie mit hellen Möbeln und bunten Kissen oder Bezügen eingerichtet hatte.
    Die Party wirkte noch zu stark nach. Wenn sie jetzt ins Bett ging, würde sie nicht schlafen können. Es war wichtig zu entspannen, und so gönnte sie sich noch ein Glas Weißwein und machte es sich auf der Couch bequem.
    Die Beleuchtung hatte sie herunter gedimmt. Von der breiten Fensterfront hingen die Rollos, deren Lamellen das Licht einfingen und leicht schimmerten.
    Es ging ihr gut.
    Das war nicht immer so gewesen. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie sich alles andere als wohl gefühlt hatte. Die Zeit lag noch nicht lange zurück. Da hatte sie einsehen müssen, dass sie und ihre Schwester Florence völlig verschiedene Wege gegangen waren. Florence war zu einer Königin der Ratten geworden. Sie hatte in ihrer eigenen Welt gelebt und war dabei über Leichen gegangen. Oben in den Bergen hatte sie ihren Unterschlupf gefunden. Eigentlich war es nur einem Mann namens John Sinclair zu verdanken gewesen, dass dieser Fall hatte gelöst werden können, auch wenn Florence dabei ihr Leben verloren hatte.
    Das war für Maxine nicht einfach gewesen. Sie hatte Mühe gehabt, über den Tod der Schwester hinwegzukommen, und auch heute noch dachte sie immer wieder daran. Besonders an Abenden, die sie allein verbrachte. Da kamen die Vorwürfe hoch. Sie gab sich die Schuld, dass sie nicht besser auf Florence aufgepasst hatte, aber sie konnte eben nicht alles im Leben sein.
    Sie nippte am Wein und dachte an Rick. Unwillkürlich verglich sie ihn mit John Sinclair. Beide Männer waren auf einer gewissen Seite Macher. Sie kämpften sich durch, sie hatten ihre Aufgabe, und trotzdem waren sie das glatte Gegenteil.
    John Sinclair war kein Aufreißer. Er wollte nicht immer Mittelpunkt sein, obwohl er das bei seinem Job durchaus hätte sein können. Aber er blieb lieber im Hintergr und und agierte von dort. Das gefiel ihm besser, und es gefiel auch Maxine. Zu Beginn des Kennenlernens hatte es Schwierigkeiten zwischen ihnen beiden gegeben, die aber bald ausgeräumt worden waren.
    Gehört hatte sie nichts mehr von ihm. Es hatte sich eben nicht ergeben. Jeder hatte zu tun, und beide hatten ein Wiedersehen auch mehr dem Zufall überlassen.
    Komisch, dass sie gerade jetzt an den Geisterjäger aus London denken musste. Möglicherweise lag es an Rick und

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