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1201 - Die Windjäger

1201 - Die Windjäger

Titel: 1201 - Die Windjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte.
    Er hatte mich aufs Korn genommen. Wahrscheinlich wollte er mich zu Boden rammen.
    Die Szene setzte sich aus Momentaufnahmen zusammen, und mich erwischte ein leichter Windstoß. Zugleich hörte ich das schrille Geräusch aus dem Mund des Mädchens. Im nächsten Augenblick schwebte Carlotta über dem Boden.
    Genau das hatte sie gewollt, und es war raffiniert gemacht, denn der anstürmende Mann tat das, was sie wollte. Er änderte die Richtung seiner Waffe und legte jetzt auf Carlotta an.
    Ich warf mich vor.
    Ich musste verdammt schnell sein und ihn gar nicht erst zum Schuss kommen lassen. Wie ein mächtiger Stein wuchtete ich mich gegen ihn. Der Zusammenprall war für ihn schlimmer als für mich. Ich war darauf eingestellt gewesen, er nicht. Ich hörte seinen Aufschrei. Er wurde gestoppt, ich schlug das Gewehr zur Seite, riss den linken angewinkelten Arm in die Höhe und erwischte mit dem Ellbogen sein Kinn.
    Der Mann hatte Mühe, den harten Schlag zu verdauen. Er torkelte zurück. Sein Glück war der Baumstamm, der ihn stoppte. Sonst wäre er gefallen.
    Ich setzte sofort nach. Bevor er die Waffe auf mich richten konnte, brachte ich ihn mit einem Tritt in den Leib in Bedrängnis. Er knickte zusammen. Ich hörte, wie er keuchend um Atem rang. Sein Gesicht verzerrte sich, und er presste beide Hände gegen die getroffene Stelle. Ich gab ihm keine Pause.
    Entriss ihm das Gewehr, was bei ihm wohl für einen Kraftschub sorgte, denn er kam trotz des Treffers wieder hoch.
    Mit dem Lauf schlug ich zu.
    Der Mann kippte zur Seite. Er prallte auf den Boden und rollte über den Weg hinweg. Ich wollte mich um ihn kümmern und sehen, ob er ganz ausgeschaltet war, als ich hinter mir die keuchenden Geräusche hörte.
    Es gab noch einen zweiten.
    Und der kämpfte mit Carlotta.
    Beim ersten Hinschauen bekam ich Angst um sie, aber die brauchte ich nicht zu haben, denn ich sah, welche Kraft in ihrem Körper steckte.
    Dem Kerl, der gleich angezogen war wie sein Kumpan, war es nicht gelungen sein Gewehr anzulegen. Er hatte es sogar fallen gelassen, um sich zu wehren.
    Carlotta schwebte hinter ihm. Sie hatte beide Hände um seinen Hals gelegt und es auch geschafft, ihn vom Boden zu zerren. Seine Füße pendelten über dem Boden. Er trat und schlug mit den Beinen um sich. Sein Gesicht war vor Anstrengung rot angelaufen. Ihm wurde die Luft genommen, und die Augen quollen ihm aus den Höhlen.
    Aus dem offenen Mund drangen Würgelaute, während er wie ein Fisch auf dem Trockenen zappelte.
    Aber Carlotta hatte ihn im wahrsten Sinne des Wortes voll im Griff. Er kam nicht mehr frei. Er keuchte nur noch, und seine Bewegungen wurden schwächer.
    Schließlich hörten sie völlig auf.
    Das war der Moment, in dem Carlotta ihn losließ. Aus kurzer Entfernung prallte der Mann mit den Füßen auf und sackte durch sein Eigengewicht zusammen.
    Carlotta, die waagerecht in der Luft geschwebt hatte, sank ebenfalls zu Boden und lächelte mir scheu zu, als wäre sie über ihre eigene Tat verwundert.
    Ich schaute mir den Mann näher an. Nein, er war nicht tot, aber völlig groggy. An seinem Hals malten sich die Spuren der Finger ab. Der Mann röchelte, er zuckte, aber er war noch nicht in der Lage, sich zu erheben.
    Ich packte ihn unter und schleifte ihn dorthin, wo auch sein Kumpan lag. Es war ein guter Platz, denn auf ihm lag das Laub wie ein weiches Polster.
    Schnell nahm ich den beiden die Gewehre ab und stellte dabei fest, dass es Betäubungsgewehre waren. Normale Waffen trugen sie auch. Revolver der Marke Smith & Wesson, die ich ihnen ebenfalls abnahm.
    Eine Handschelle trug ich immer bei mir. Und die tat jetzt ihren Dienst. Ich fesselte die beiden zusammen. Ein Ring klemmte um ein Fuß- der andere um eine Handgelenk. Mit ihren Taschentüchern sorgte ich für zwei provisorische Knebel.
    Ich band sie nicht zu hart zu, denn es sollte keiner ersticken.
    Sie würden sie bestimmt bald loswerden können.
    Die Gewehre warf ich weg. Die beiden Revolver blieben in meinem Besitz.
    »Darf ich auch einen haben?«, fragte Carlotta.
    Ich war überrascht. »Kannst du denn schießen?«
    »Bestimmt. Ich habe es noch nicht selbst getan, aber ich habe es im Fernsehen gesehen.«
    Mittlerweile traute ich ihr einiges zu. Sie bekam einen Revolver, den sie in den Hosenbund an ihrem Rücken schob.
    Beinahe wie ein Profi. Dann wunderte sie sich darüber, dass wir nicht gingen, aber ich hatte meine Gründe.
    »Einer von ihnen wird uns bestimmt einiges über die Aktion

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