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1201 - Kosmisches Mosaik

Titel: 1201 - Kosmisches Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Obwohl ihn die geplante Expedition ebenso betraf, hatte er sich bislang mit noch keinem Wort dazu geäußert. Was mochte in dem schweigsamen Mann vorgehen?
    „Unsere Reise", sagte Carfesch jetzt, „führt uns zum Ursprünglichen Standort des Frostrubins. Wir werden hinabsteigen in die Tiefe..."
    Für die Länge einer Ewigkeit schien die Zeit stillzustehen. Atlan lauschte den Worten des Sorgoren nach und wartete auf einen Kommentar des Extrasinns. Ringsum herrschte Stille. Selbst Reginald Bull zügelte sein polterndes Gemüt, Carfeschs Auskunft, ruhig und fachlich vorgetragen, erzeugte den lähmenden Hauch eines unfaßbaren Geheimnisses. Hier wurden Weichen gestellt; hier wurden Richtungen gewiesen, die auf unbekannte kosmische Wege führten.
    Atlan faßte sich als erster und streifte sein Unbehagen ab.
    „Die Tiefe?" forschte er nach. „Willst du dich nicht deutlicher ausdrücken?"
    „Du glaubst, du würdest es begreifen?"
    „Laß das meine Sorge sein."
    „Ich bin Ritter der Tiefe", platzte Jen Salik heraus. „Dieser Status hat etwas damit zu tun, nicht wahr?"
    „Schon möglich", meinte Carfesch. „Aber kein zwingender Schluß. Atlan beispielsweise hat seine Ritterweihe empfangen."
    Dem Arkoniden wurde es zu bunt. Er winkte heftig ab.
    „Also gut! Macht, was ihr wollt, und macht es, mit wem ihr wollt! Auf mich, könnt ihr beim gegenwärtigen Informationsstand jedenfalls nicht zählen."
    Taurec zog eine Braue in die Höhe. Seine gelben Augen leuchteten hell.
    „Wußtest du, was auf dich wartete, als du mit Laire den Schritt durch die Materiequelle wagtest?"
    „Eine Situation, die nicht vergleichbar ist!"
    „Sie ist vergleichbar", versicherte der Kosmokrat ernst. „Auch damals ging es um wichtige Vorbereitungen, die Ausgewogenheit universeller Kräfte zu sichern. Die Mächte der Ordnung zählen auch diesmal adich, uf ebenso wie auf Jen Salik."
    Der Arkonide verzog den Mund. Mit seiner abweisenden Bemerkung hatte er provozieren wollen, um nähere Informationen zu erhalten. Taurecs Antwort jedoch nahm ihm den Wind aus den Segeln. Jedermann wußte, daß Atlan sich einer Verantwortung, die man ihm aufbürdete, zu stellen pflegte.
    Fast schon überraschend, rang sich Carfesch nun doch zu einer weitergehenden Erklärung durch. Er sprach melodisch wie immer - und trotzdem in einer zurückhaltenden Weise, die deutlich machte, wie wenig ihm die Vorstellung an das Ziel ihres Fluges im Grunde selbst behagte.
    „Der frühere Standort des Frostrubins: wir nennen ihn die Tiefe. Seit langer Zeit versuchen dort Raum-Zeit-Ingenieure, einen Ersatz für TRIICLE-9 zu erschaffen, um den moralischen Kode wenigstens notdürftig zu reparieren."
    „Ohne Erfolg", riet Atlan.
    „Etwas ist schiefgelaufen. Der Kontakt zur Tiefe ist abgebrochen."
    „Und deshalb sollen wir .hinuntersteigen. Kann man es so ausdrücken?"
    Jetzt lachte Carfesch.
    „Zumindest erleichtert es die Vorstellung daran."
    „Beruhigend. Und welches ist unsere eigentliche Aufgabe? Wir gehen gewiß nicht nur, um nach dem Rechten zu sehen."
    „Keineswegs. Unter anderem werden wir als Botschafter auftreten: Auch in diesem Bereich des Kosmos müssen Vorbereitungen für die Ankunft der Endlosen Armada getroffen werden."
    Bully, der sich die ganze Zeit mühsam beherrscht hatte, sprang auf. Seine Wangen glühten.
    „Moment mal! Ich denke, die Armada soll die Chronofossilien anfliegen?"
    „Gewiß", bestätigte Taurec gelassen. „Doch denke darüber nach, welchem Zweck dieses Unternehmen letztlich dient. Der Frostrubin soll an seinen angestammten Platz befördert werden. Die Armada war einst eine Wachflotte - und sie wird es wieder sein."
    Der Hanse-Sprecher bebte förmlich. Er dachte daran, daß Perry Rhodan die Kontrolle über die Wachflotte übernommen hatte. Die Konsequenzen, die daraus womöglich folgten, brachen sich nur langsam Bahn.
    „Das Endziel...", stammelte er verwirrt. „Das Endziel der Armada ist diese geheimnisvolle Tiefe...!"
    „Der ursprüngliche .Standort des Frostrubins; natürlich."
    Taurec sagte es, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres auf der Welt. Gleichzeitig setzte sich Carfesch in Bewegung. Die Art, wie er zur Tür ging, drückte eine seltsam endgültige Symbolik aus. Er blickte von Vishna zu Taurec, und von diesem zu Atlan und Jen Salik.
    „Die Tiefe ist auch unser Ziel. Wir sollten aufbrechen. Kommt."
     
    6.
     
    Der Abschied vollzog sich schnell und undramatisch. Jeder schien die tiefgreifende Bedeutung der Mission

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