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1201 - Kosmisches Mosaik

Titel: 1201 - Kosmisches Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das sich noch bitter rächen konnte.
    Denn die Sicherheitskräfte hatten Hort Tardin, einmal auf ihn aufmerksam geworden, zwar beobachtet und ihm jene verhängnisvolle Falle gestellt, aber niemand war auf die Idee gekommen, es könnte sich bei dem Verdächtigen um ein Element der Maske handeln. Hätten sie es gewußt oder diese Möglichkeit überhaupt ins Kalkül gezogen, wären sie wesentlich früher und energischer gegen ihn vorgegangen.
    „Leichtsinn!" sagte Bully schwer. „Durch den angeblich geheimen Standort der SCERP haben wir uns zu sicher gefühlt. Cosimus war der einzige, der den richtigen Riecher hatte."
    „Tardin ließ sich nichts Konkretes zuschulden kommen", warf Pratt Montmanor ein. „Wir mußten abwarten, was er vorhatte, wenn wir ihm etwas nachweisen wollten. Ein fast ehernes Prinzip unserer Rechtsordnung."
    „Aber nicht in einer Galaxis, die vom Dekalog der Elemente bedroht ist!" brauste der Hanse-Sprecher auf.
    „Ob es uns paßt oder nicht: Da gelten andere Maßstäbe! Vor allem hätten wir damit rechnen müssen. Das ist es!"
    Ein Hologramm flammte auf und beendete seine Tirade. Das Bild der jungen, rothaarigen Frau besänftigte ihn etwas.
    „Janine!" grüßte er, schon wesentlich freundlicher gestimmt. „Was gibt es?"
    „Eine Nachricht von Ertrus", sagte Janine Basquard. „Sie - haben den echten Rort Tardin gefunden. Er ist tot. Ermordet."
    Bullys Wangenknochen traten hervor. Er nickte knapp.
    „Danke."
    Er senkte den Blick, während er die Verbindung unterbrach. Mit dieser Meldung hatte sich der Kreis endgültig geschlossen. Irgendwie war er froh, daß Cosimus das Büro bereits verlassen hatte. Nach dem schrecklichen Erlebnis im Preßwerk wäre das Wissen um das Schicksal seines besten Freundes für den kleinen Mann von Siga wohl zu viel auf einmal gewesen. Dennoch: Jemand würde es ihm beibringen müssen...
    Einen Moment lang herrschte drückendes Schweigen - als versuchte jeder für sich, die Konsequenzen aus der Spionagetätigkeit des Fremden abzuschätzen. Schließlich ergriff Taurec das Wort.
    „Wie auch immer die Dinge sich im einzelnen abgespielt haben mögen", resümierte er nüchtern, „und wie viele Versäumnisse von unserer Seite dabei zu Buche schlagen: Wir müssen davon ausgehen, daß der Fremde vor seinem Tod mentalen Kontakt zum Element der Lenkung hatte. Das bedeutet, daß der Dekalog sowohl über den Ankunftsort der Endlosen Armada als auch über das voraussichtliche Datum informiert ist."
    „Durch meine Unachtsamkeit!" sagte Atlan grimmig. „Ich rechnete ebenso wenig mit einem Spion wie ihr.
    Er hat mich danach gefragt, und ich habe geantwortet."
    Pratt Montmanor machte eine ärgerliche Geste.
    „Nun hört endlich auf mit euren Selbstvorwürfen. Da wir alle arglos waren, hätte der Fremde die Informationen, die er brauchte, ohnehin erhalten - so oder so."
    „Auf jeden Fall müssen wir von nun an erst recht auf der Hut sein", nickte Taurec. „Kazzenkatt weiß Bescheid. Er wird sich etwas ausdenken, um Perry Rhodan einen heißen Empfang zu bereiten."
    „Was sich verhindern läßt, wenn, wir wachsam bleiben", erklärte der Arkonide. Entschlossenheit sprach aus seiner Stimme, „Ich werde mich persönlich um Perrys Sicherheit kümmern! Sofern die GAVÖK einverstanden ist, übernehme ich die Leitung aller Vorbereitungen, die zum Empfang der Armada zu treffen sind. Dieser Kazzenkatt wird kein leichtes Spiel haben."
    „Gewiß nicht", versicherte Taurec sanft, und um seine Mundwinkel spielte ein geheimnisvolles Lächeln, „Allerdings werden andere dafür sorgen. Auf dich, Arkonide, wartet eine wichtigere Aufgabe. Oder solltest du das schon vergessen haben?"
    Vergessen hatte er es natürlich nicht. Er gestand sich jedoch ein, daß er aufgrund der letzten Ereignisse den Gedanken daran zeitweilig verdrängt hatte - recht gerne sogar. Es war ihm klar, daß die Kosmokraten ihn für ein Abenteuer ausgewählt hatten, über dessen Natur sie selbst nur spekulieren konnten und dessen Verlauf von vornherein im ungewissen blieb.
    „Eines will ich dir sagen, Taurec! Wenn du nicht bald mit ein paar Informationen herausrückst, dann kannst du dir für das Unternehmen einen anderen Dummen suchen. Keinen Schritt werde ich tun!"
    Der Kosmokrat lächelte immer noch. Seine Blicke trafen sich mit denen Carfeschs, und abermals schien ein stummer Gedankenaustausch stattzufinden. Atlan beobachtete den Ritter der Tiefe, der in leicht verkrampfter Haltung neben dem Schreibtisch stand.

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