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1202 - So enden sie alle

1202 - So enden sie alle

Titel: 1202 - So enden sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Schulter. In dieser Lage blieb sie liegen, als sie weggeschafft wurde. Bei jedem Schritt pendelte sie hin und her. Sie schaute dabei nach unten und sah den Waldboden, der sich schwankend bewegte.
    Es ging weiter. Das Ziel wartete auf sie, und Carlotta brauchte nicht lange darüber nachzudenken, wo es sich befand. Man würde sie wieder dorthin bringen, wo sie den größten Teil ihres Lebens verbracht hatte.
    In die kalte Hölle des Professors!
    ***
    Ich erstickte fast an meiner Wut und Enttäuschung.
    Die andere Seite war letztendlich stärker gewesen, obwohl es Carlotta und mir gelungen war, drei dieser verdammten Häscher auszuschalten.
    Aber viele Hunde sind des Hasen Tod. Das war mir diesmal wieder brutal vor Augen geführt worden, obwohl ich nicht hoffte, dass dieser Professor Carlotta töten würde. Dazu war sie zu wertvoll. Man brachte einen Prototypen nicht einfach um, wobei ich mir bei dem Killer da nicht so sicher war.
    Ich musste mir etwas einfallen lassen. Es war wichtig, dass ich ebenfalls in die Höhle des Löwen hineinkam. Diesmal allerdings allein und nicht mit Carlotta. Wir hätten den Zaun locker überfliegen können, nun aber war ich auf mich allein gestellt. Ich würde ihn auch nicht überklettern können, denn Elax würde Wachtposten patrouillieren lassen. Das gesamte Gelände der Firma stürmen zu lassen, wäre eine Möglichkeit gewesen, aber dazu hätte ich einen triftigeren Grund haben müssen. Einfache Verdachtsmomente reichten da nicht aus.
    Ich war allein. Oder nicht?
    Meine Gedanken glitten zurück zu Suko und Maxine. Dabei fiel mir noch Rosy Mills ein, die unbedingt hatte mitkommen wollen. Auch sie war ein Risiko. Wenn sie in die Fänge der anderen Seite geriet, würde man auch bei ihr keine Gnade kennen.
    Wohin die Verfolger mit ihrer Beute gegangen waren, hatte ich gesehen. Sie hatten das gleiche Ziel wie ich. An eine Befreiung des Vogel-Mädchens war trotzdem nicht zu denken, da zu viele Gegner auf der anderen Seite standen.
    Ich sah sie nicht, ich hörte sie nur noch. Der Wald hatte ihre Körper verschluckt, aber nicht ihre Stimmen, und denen brauchte ich nur nachzugehen.
    Bergab. Felsen, die aus dem Boden ragten. Rutschige Stellen, glatte Baumwurzeln, das alles war mir bekannt, und ich versuchte, die Hindernisse zu umgehen. Man kannte mich.
    Man wusste, dass Carlotta nicht allein unterwegs gewesen war und einen Begleiter bei sich gehabt hatte.
    Einen Gegner also. Deshalb musste ich damit rechnen, dass man mir auflauerte. Vorsicht war angesagt. Ich bewegte mich nicht wie ein Waldläufer durch das Gelände, sondern ging vorsichtig und nutzte die Deckungen gut aus. Ich war zudem darauf bedacht, von den anderen etwas zu sehen.
    Leider war das Unterholz zu dicht, sodass sie mir immer wieder entwischten, wenn sie mal für einen Moment aufgetaucht waren.
    Ihr Ziel jedoch war klar. Sie wollten zurück zur Firma HUMAN CHIP, zu einem Institut, dessen Name nicht verlogener hätte sein können.
    Der Fußmarsch strengte mich zwar nicht an, ich kam trotzdem ins Schwitzen und blieb hinter einem schiefen Baum sehen, als ich nach langer Zeit mal wieder einen Weg sah, der sich parallel zum Hang schlängelte, dann aber abknickte und auf die normale Straße zulief, die zum Komplex führte. Ich hörte wieder die Stimmen. Dazwischen ein Lachen und einen Moment später ein Geräusch, das sich anhörte, als wäre eine Tür wuchtig zugeschlagen worden. Es erreichte mich von der rechten Seite, und jetzt traute ich mich, die Deckung zu verlassen.
    Beinahe wäre ich auf kleinen Steinen ausgerutscht. Zudem ging es noch steiler bergab, und dann konnte ich jegliche Verfolgung vergessen, denn ich hörte, wie der Motor eines Transporters angelassen wurde. Sofort danach setzte sich der Wagen in Bewegung, sodass ich das Nachsehen hatte.
    Vorbei. Hier endete meine Verfolgung. Ich war nicht traurig darüber, denn jetzt musste ich nicht damit rechnen, dass man mir auflauerte. Ich stand noch auf der Höhe, aber der Komplex erschien mir zum Greifen nahe. Nichts deutete darauf hin, dass hier etwas Verbrecherisches geschah.
    Da lief der normale Betrieb ab. Der Professor und seine Leute hatten für eine perfekte Tarnung gesorgt. Nur war ich fest entschlossen, ihnen diese Tarnung vom Gesicht zu reißen, damit ich endlich die Fratze dieses menschenverachtenden Verbrechers sah…
    ***
    Den Rest des Weges zurückzulegen, war ein Kinderspiel.
    Dann jedoch bauten sich die Schwierigkeiten auf, denn ich wollte möglichst ungesehen

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