Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1202 - So enden sie alle

1202 - So enden sie alle

Titel: 1202 - So enden sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auf das Gelände. Es war so gut wie unmöglich. Verschiedene Sicherungen gab es. Von der Umzäunung mal abgesehen, musste ich auf die Kameras achten und ließ auch nicht das Wärterhaus aus den Augen, in dem zwei Männer wachten und hin und wieder das Haus verließen, um irgendwelche Fahrer zu überprüfen, die mit ihren Fahrze ugen auf das Gelände wollten.
    Das brachte mich auf eine Idee. Wenn es mir überhaupt gelang, das Areal der Firma HUMAN CHIP zu betreten, dann auf eine ungewöhnliche Art und Weise. Zumindest für mich.
    Für die andere Seite würde es harmlos aussehen.
    Wer auf dieser Straße in eine bestimmte Richtung fuhr, der wollte der Firma einen Besuch abstatten. Und genau so wollte ich das Gelände ebenfalls erreichen.
    Ich lief ein gutes Stück zurück, bis ich von den Wachtposten nicht mehr gesehen werden konnte. Jetzt musste ich nur noch einen Wagen anhalten, in der Hoffnung, dass der Fahrer auch so reagierte wie ich es mir wünschte.
    Die Mitarbeiter saßen an ihren Arbeitsplätzen. Zur Firma fuhren nur mehr oder weniger große Transporter. Es würde nicht einfach sein, einen Fahrer zu überze ugen. Diesmal verließ ich mich auf die Macht meines Ausweises.
    Zwei Fahrzeuge ließ ich passieren. Vom Gefühl her hatte ich den Eindruck, dass sie nicht die richtigen waren. Danach passierte erst mal nichts, ich musste warten.
    Das dritte Fahrzeug kam mir gelegen. Es war ein Ford-Transporter. Ein Fahrer saß im Führerhaus. Der Mann fuhr auch nicht schnell, aber ich wollte trotzdem, dass er hielt und stellte mich deshalb mitten auf die Straße.
    Die Sonne blendete mich etwas, so konnte ich das Gesicht des Mannes nicht sehen. Wahrscheinlich war er wütend, aber ich erreichte mein Ziel, denn der Wagen wurde gestoppt.
    Sofort zog ich die Beifahrertür auf. Der Mann hinter dem Steuer hatte bereits seinen Mund aufgerissen, um zu einer Kanonade anzusetzen, als er meinen Ausweis sah.
    »Nicht aufregen!«, sagte ich.
    »Wieso?«
    »Einfach nur lesen.«
    Der Mann rückte näher und schaute sich das Dokument an. Er wurde zunächst still. Unter einem Kranz rötlicher Haare sah ich ein Gesicht mit einem Ausdruck, der mir irgendwie gemütlich vorkam. Seine grünlichen Augen richteten sich auf mein Gesicht.
    »Scotland Yard? Was habe ich getan?«
    »Nichts.«
    »Und…«
    Ich stieg ein und nahm ihm dabei das Wort. Dann schloss ich die Tür und sagte: »Sie sollen mir nur einen Gefallen tun und mich in die Firma bringen. Dass ich dies auf dem ungewöhnlichen Wege erreichen möchte, hat seine Gründe.«
    »Klar. Nur wieso? Sie sind doch ein Bulle.« Er hustete in die hohle Handfläche. »Da können Sie doch einfach reingehen. Da wird Sie niemand aufhalten.«
    »Nein und zugleich ja. Sie haben im Prinzip Recht. Aber glauben Sie mir, ich habe meine Gründe, und ich habe den Ausweis auch nicht gestohlen, falls Sie das denken sollten.«
    »Daran dachte ich sogar.«
    »Keine Sorge, ich bin ein völlig normaler Polizist. Was haben Sie in der Firma zu tun?«
    »Ich liefere Bodenbeläge ab.«
    »Sehr gut.«
    »Aber was ist…«
    »Moment. Man kennt Sie doch - oder?«
    »Meinen Sie die Typen an der Wache?«
    »Ja.«
    »Große Kontrollen trotzdem?«
    »Nein, so gut wie keine.«
    »Dann könnte ich Ihr Mitarbeiter sein.«
    Der Mensch schaute mich kurz an. »Ja, in Ihren Klamotten könnten Sie das sein, Mister.«
    »Schön. Und es ist auch schon vorgekommen, dass Sie einen Kollegen mitgenommen haben?«
    »Einige Male.«
    »Dann dürfte es keine Probleme geben.«
    Der Fahrer schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich nicht. Na ja, das Leben hat immer wieder Überraschungen parat. Mal sehen, wie es läuft.«
    Gespannt war ich auch. Bevor wir starteten, wurden wir noch von einem anderen Fahrzeug überholt. Es war größer als unseres und stoppte auch als erstes vor der Schranke.
    Zwei Männer verließen das Wärterhaus. Ich kannte beide nicht. Unter den Häschern hatten sie sich nicht befunden. Sie kannten allerdings den Fahrer und seinen Kollegen. Es gab keine Kontrolle, nur die Papiere wurden eingesehen. Dabei flogen recht deftige Scherze hin und her, dann dur fte der Fahrer starten.
    »Kennen Sie die Leute auch so gut?«, fragte ich.
    »Schon.«
    Die Scheibe an der rechten Seite war herabgekurbelt. Ich versuchte, so locker wie möglich auf meinem Sitz zu hocken und schaute zudem irgendwie unbeteiligt nach vorn.
    »Hi, auch wieder da?«
    »Ja.«
    »Was haben Sie geladen?«
    »Teppichrollen.«
    Das stimmte wirklich, denn hinter uns war

Weitere Kostenlose Bücher