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1202 - So enden sie alle

1202 - So enden sie alle

Titel: 1202 - So enden sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Ladefläche damit vollgestellt.
    Der Kontrolleur bekam die Papiere zu sehen. Er zeichnete sie ab, nachdem er die Teppichrollen mit einem flüchtigen Blick gestreift hatte, aber er war noch nicht fertig, denn er sprach mich an.
    »Sind Sie ein Kollege?«
    »Ja«, antwortete der Fahrer an meiner Stelle. »Ich habe ihn mitgenommen, weil ich den Mist nicht mehr allein ausladen will. Beim letzten Mal hat mir das gereicht. Von euch hilft mir ja keiner. Da muss man alles allein machen.«
    »Das wäre ja noch schöner.«
    »Gibt es sonst was Neues?«
    »Nein, alles in Ordnung.«
    Der Mann neben mir tippte gegen seinen Kopf. »Na denn bis später mal.«
    »Ist gebongt.«
    Wir durften los. Ich bekam noch einen letzten Blick zugeworfen, dann ließ mein Nebenmann den Motor an. Er grinste mich dabei an. »Haben Sie noch irgendwelche Wünsche?«
    »Ja, ich würde gern aussteigen.«
    »Wo denn?«
    »Rechts ist ein Parkplatz. Da stehen schon einige Fahrzeuge.«
    Ich hatte mir diesen Platz nicht grundlos ausgesucht, denn ich hatte bereits den Range Rover erkannt, den Maxine Wells fuhr.
    Völlig harmlos stand er dort auf dem Platz.
    »Ist zwar nicht meine Tour. Ich halte am Rande an.«
    »Danke, das ist super.«
    Der Mann neben mir schüttelte den Kopf. »Irgendwie muss ich nicht ganz in der Welt sein, einfach einen Fremden einzusammeln und ihn auf ein Firmengelände zu fahren. Das ist doch nicht normal. Weiß auch nicht, was mich da geritten hat.«
    »Ich bin nicht irgendein Fremder. Sie haben meinen Ausweis gesehen.«
    »Ist der auch echt?«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ich will's mal glauben.« Er hielt an, und ich stieg schnell aus. Zudem standen wir so, dass wir vom Wachhaus nicht gesehen werden konnten, und das war auch gut so. Als mein Helfer wieder startete, hatte ich schon eine andere Deckung gefunden. Es war ein auf dem Parkplatz stehendes, rot lackiertes. Fahrzeug mit offener Ladefläche, auf der zwei breite Fenster in den dafür vorgesehenen Gestellen standen.
    Zunächst warf ich einen Blick in die Runde. Mir war ein kleiner Stein vom Herzen gefallen, denn ich hatte es geschafft, das Gelände ungesehen zu erreichen.
    Der schwierigste Teil der Aufgabe stand noch bevor. Ich musste meine Freunde finden. Den Wagen der Tierärztin hatte ich gesehen, also war es auch ihnen gelungen, das Areal zu betreten. Ich ging davon aus, dass sie bereits einen großen Schritt weiter waren als ich. Ich sah jetzt die hohen Gitter von innen, die ich eigentlich zusammen mit Carlotta hätte überfliegen sollen, und gerade um sie drehten sich meine Gedanken.
    Die Verfolger hatten Zeit genug gehabt, Carlotta irgendwohin zu schaffen. Es gab einige Gebäude auf diesem Gelände. Sie alle waren in der gleichen Bauweise erstellt worden. Zwischen ihnen gab es genü gend Platz, um den Überblick zu behalten.
    Den besorgte ich mir ebenfalls, wenn auch mein Platz nicht eben der Beste war. Ich musste mir einen Weg ausdenken und mir etwas einfallen lassen, wie ich in das Zentrum gelangte, gewissermaßen in die Höhle des Löwen, zu diesem Professor.
    Ein Zischen ließ mich aufmerksam werden. Ich stand unbeweglich. Meine Gedanken stoppten, dann drehte ich mich um, weil das Zischen hinter meinem Rücken erklungen war und sah tatsächlich, wie sich die Beifahrertür des Range Rovers spaltbreit öffnete.
    Mein Hand bewegte sich schon auf die Waffe zu, da hörte ich meinen geflüsterten Namen.
    »John…«
    Ich schüttelte den Kopf. Das war keine Männerstimme gewesen. Auch nicht die einer Frau, und ein Sekunde später wurde die Beifahrertür so weit geöffnet, dass ich endlich sah, wer da etwas von mir wollte.
    Es war Rosy Mills!
    Ich sah nicht nur ihr Gesicht, sondern auch eine Hand. Ein Finger winkte mir zu.
    Ich überhastete nichts, schaute mich erst um, sah, dass die Luft rein war, und erreichte mit zwei langen Schritten den Wagen.
    »Komm rein.«
    Ich kletterte auf den Beifahrersitz, weil Rosy zur Seite gewichen war und jetzt am Lenkrad saß. Sacht zog ich die Tür zu.
    Mit einem Blick stellte ich fest, dass es ihr nicht gut ging. Sie war blass und wirkte so, als hätte man sie in ein unsichtbares Gefängnis gesteckt.
    »He, was ist denn?«
    »Ich hatte Angst, John.«
    »Das glaube ich dir.«
    Sie duckte sich, weil sie von außen nicht gesehen werden wollte. Auch ich tauchte ab, blieb jedoch noch so weit oben, dass ich durch die Scheibe spähen konnte.
    Es war typisch für Rosy, dass sie nicht an sich zuerst, sondern an ihre neue Freundin

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