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1202 - So enden sie alle

1202 - So enden sie alle

Titel: 1202 - So enden sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dachte. »Wo steckt denn Carlotta? Warum hast du sie nicht mitgebracht?«
    »Das war nicht einfach, Kind.«
    Rosy verstand. »Es ist etwas passiert, nicht wahr?«
    »Ja - leider. Wir haben es nicht geschafft. Die anderen sind schneller gewesen.«
    Meine Worte hatten sie hart erwischt. Sie dachte erst nach und flüsterte dann: »Und jetzt? Was machen wir denn jetzt?«
    »Du nichts. Ich werde es übernehmen. Für mich ist wichtig, dass ich Max und Suko finde. Sie haben dich ja zurückgelassen. Hat man dich entdeckt?«
    »Bisher noch nicht.«
    »Das ist gut.«
    Nach meiner Antwort schüttelte das Mädchen den Kopf. »Ich weiß nicht, ob es wirklich so gut ist«, sagte die Kleine leise.
    »Da ist zwischendurch einer von den Wächtern aus dem Haus gekommen und hat hier im Wagen herumgeschnüffelt. Aber er hat mich nicht entdeckt. Er hat nur was aus dem Handschuhfach da vorn genommen.«
    »Bitte?«
    Rosy nickte heftig.
    In den nächsten drei Minuten erfuhr ich die Einzelheiten.
    Rosy konnte mir nicht genau sagen, was der Mann entdeckt hatte, aber er schien recht zufrieden gewesen zu sein. Das passte mir nicht. Wenn die andere Seite etwas entdeckte, was sie weiterbrachte, konnte sich das nur gegen uns stellen.
    Obwohl ich noch keinen Beweis hatte, lag es auf der Hand, dass unsere Tarnung geplatzt war.
    Ich ließ Rosy zur Ruhe kommen und sprach dann auf sie ein, dass doch alles nicht so schlimm war. Danach wollte ich wissen, ob sie noch mehr gesehen hatte.
    »Ja, ich sah, wie sie weggingen.«
    »Wohin?«
    Die Kleine war jetzt in ihrem Element. »Die sind bis zum letzten Haus gegangen.«
    »Okay. Und weiter?«
    »Dann sind Sie verschwunden.«
    »Im Haus?«
    »Ich glaube schon.«
    »Sehr gut, Rosy«, lobte ich sie. »Hast du denn gesehen, dass sie das Haus irgendwann wieder verlassen haben?«
    »Nein, John, das habe ich nicht. Es ist aber möglich. Ich habe ja nicht immer durch das Fenster geschaut. Außerdem hatte ich Angst. Das musst du verstehen.«
    »Natürlich verstehe ich das. Es ist überhaupt toll, was du alles beobachtet hast. Das hätte nicht jeder gekonnt.«
    »Dabei hatte ich nur Angst.«
    »Aber hier bist du ziemlich sicher. Ich glaube nicht, dass man dich so schnell entdeckt.«
    »Ich verstecke mich auch nur.«
    Sie fasste nach meiner Hand. »Glaubst du denn, John, dass es Carlotta auch gut geht?«
    »Bestimmt, meine Kleine.«
    »Ehrlich?«
    Ich sah in ihre Augen. In ihrem Blick mischten sich Angst und Wehmut.
    »Ja, Rosy, und das ist meine ehrliche Meinung. Man wird ihr nichts tun. Ganz sicher nicht. Das kann sich die andere Seite gar nicht leisten. Carlotta ist einfach zu wichtig. Deshalb brauchst du dir keine großen Sorgen um sie zu machen.«
    »Ja, ich glaube dir. Aber was willst du jetzt tun, John? Hast du vor, Carlotta…«
    »Das habe ich. Zum Glück hast du mir gesagt, wo ich sie suchen muss. Genau dort gehe ich hin.«
    »Hast du denn keine Angst?«
    Ich hob die Schultern. »Was soll ich denn machen? Ich kann sie und die anderen beiden doch nicht im Stich lassen.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    »Okay, Rosy. Du bleibst hier und setzt dich so hin, dass dich niemand sieht.«
    »Ja.«
    »Ich hoffe, dass bald alles vorbei sein wird. Und wenn alles gut ausgegangen ist, feiern wir gemeinsam ein Fest.«
    »Ich freue mich schon.«
    Das hatte sich zwar nicht so angehört, aber ich hatte es auch nicht erwarten können. Rosy war schon toll. Es ging ihr bestimmt nicht gut, aber das gab sie nicht zu und zeigte es auch nicht.
    Ich streichelte ihr noch mal über das Haar, lächelte und verließ den Range Rover so vorsichtig wie ich ihn betreten hatte. Dann versuchte ich sofort, aus dem Sichtbereich der Wächter am Eingang zu gelangen.
    Das gelang mir zwar gut, doch die größte Herausforderung lag noch vor mir, und das würde alles andere als ein Spaziergang werden…
    ***
    Für mich waren diejenigen wichtig, die Carlotta gefangen und mitgenommen hatten. Es lag auf der Hand, dass sie sich in der Nähe aufhielten, aber ich bekam sie zunächst mal nicht zu Gesicht. Sie hielten sich auf ihren Posten auf, und niemand lief mir nach den ersten 50 Metern im Innern des Geländes über den Weg.
    Ich gab mich ganz locker und tat so, als würde ich zu den Mitarbeitern gehören. Dabei drückte ich mir die Daumen, dass ich den normalen Menschen hier nicht auffiel und bewegte mich meist im Sichtschutz der einzelnen Bauten.
    Dabei versuchte ich, einen Blick durch die Fenster in das Innere zu erhäschen, aber die meisten Scheiben

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