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1203 - Der Zeitgänger

Titel: 1203 - Der Zeitgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeitmaschine lagern. Meine Erfindung wird uns um mehr als achttausend Jahre in die Zukunft versetzen. Dann sind die Wunden des Atomkriegs verheilt, und wir werden einen jungfräulichen Planeten vorfinden, der nur darauf wartet, von uns erschlossen zu werden. Dies war die einzig mögliche Art den Krieg zu überleben und das Übel unserer Welt ein für allemal auszurotten. Jetzt haben wir es geschafft. Wir werden ins Nebental gehen, die verschiedenen Teile der Zeitmaschine aus den Felshöhlen holen, wo sie bombensicher gelagert sind, und sie zusammensetzen. In spätestens vier Wochen ist die Zeitmaschine einsatzbereit. Dann brechen wir auf in das Paradies der Zukunft."
    Uther lachte.
    „Klagt nicht, Leute, sondern freut euch. Wir haben dem Atomkrieg ein Schnippchen geschlagen."
    „Es wäre besser gewesen, wenn wir gewartet hätten, bis die Zeitmaschine einsatzbereit ist", seufzte eine Frau.
    „Das hatten wir ursprünglich auch vor, Stheka", antwortete Uther. „Doch dann ist die Entwicklung unseren Händen entglitten. Sie hat sich sozusagen selbständig gemacht. Unsere Bemühungen, den Krieg einzuleiten, waren allzu erfolgreich, und es ging schneller, als wir geplant hatten. Nun gut. Wie dem auch sei, wir haben es jedenfalls geschafft. Das Paradies liegt vor uns. Kommt. Laßt uns an die Arbeit gehen. Die Zeitmaschine muß fertig werden."
    „Ihr habt fünf Milliarden Neutraner umgebracht", klagte ein junges Mädchen an. Zornig hob sie den Kopf in die Höhe. „Ihr seid alle Mörder."
    Uther lächelte mild.
    „Nicht wir haben sie getötet, Sashir", antwortete er. „Es waren jene Wissenschaftler, welche die Bombe erfunden haben, und es waren jene Militärs, die immer mehr Bomben gefordert haben. Die zwölf mal soviel Bomben haben wollten, wie sie benötigten, um alle Neutraner töten und unsere Welt auf Jahrhunderte hinaus verseuchen zu können. Wir haben lediglich den Zündimpuls gegeben, um die Explosion zu einem Zeitpunkt herbeizuführen, der uns genehm war, anstatt schicksalsergeben den Kopf zu senken und abzuwarten, bis die anderen uns vernichten."
    „Warum sind wir nicht einfach in die Zeitmaschine gegangen, ohne vorher einen Krieg auszulösen?" fragte das Mädchen. „Auch dann wären wir ins Paradies gekommen."
    „Nein, das konnten wir nicht riskieren", erklärte der Herr der Wissenschaften. „Sicher war ja nur, daß es einen Atomkrieg geben würde, aber völlig unklar blieb, wann er ausbrechen würde. Wenn wir also Pech gehabt hätten, dann hätten wir uns in eine Zukunft versetzt, die mitten im Atomkrieg liegt. Das konnten wir nicht riskieren."
    „Ihr hattet nicht das Recht, so etwas zu tun", beharrte das Mädchen auf ihrem Standpunkt. „Gott wird euch dafür strafen."
    „Nun ja", seufzte Uther. „Die jungen Leute müssen wohl ihre eigenen Ansichten haben. Beruhigt euch und kommt mit. Je früher wir die Arbeit an der Zeitmaschine anpacken, desto eher können wir diese schreckliche Zeit verlassen."
    Waylinkin blickte den Neutranern nach, als sie davonzogen. Er wollte wissen, ob Uther sein Ziel erreichen würde. Deshalb beschleunigte er die Bilder auf der Zeitspur Uthers und schob sich damit selbst um drei Wochen in die Zukunft.
    Er erschien zwischen Bergen von Verpackungsmaterial, mit dem zuvor offenbar die Teile der Zeitmaschine geschützt worden waren. Neben ihm stieg eine Felswand auf, Und etwa zehn Meter von ihm entfernt wölbte sich ein rötlich schimmernder Energiebogen über einer äußerst kompliziert aussehenden Maschinerie. Davor standen die Neutraner.
    Waylinkin gratulierte sich ob seiner Leistung.
    Ich habe genau den richtigen Zeitpunkt gewählt, dachte er. Sie wollen gerade aufbrechen.
    Uther hatte einen Felsvorsprung erklommen, von dem aus er die Menge übersehen konnte.
    „Freunde, wir haben es geschafft", rief er den Neutranern zu. „Der Weg in eine glückliche Zukunft ist frei.
    Die Zeitmaschine arbeitet. Alle Funktionsprüfungen waren positiv."
    Der Symbiont auf seinem Rücken hob die Arme, klatschte in die Hände und krähte laut. Die Symbionten der anderen antworteten in der gleichen Weise.
    „Bist du sicher, daß wir in die Zukunft kommen?" fragte einer der Männer. „Konnte die hohe Radioaktivität nicht etwas verändert haben?"
    „Es ist alles perfekt", behauptete der Herr der Wissenschaften. „Ihr könnt euch auf mich verlassen."
    Er kroch vom Felsen herunter und führte die Menge durch den schimmernden Energiebogen und damit durch die Zeit. Alle folgten ihm, und jeder

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