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1203 - Der Zeitgänger

Titel: 1203 - Der Zeitgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schien froh zu sein, daß er diese radioaktiv strahlende Welt verlassen konnte.
    Etwa eine Minute, nachdem der letzte Neutraner durch den Bogen gegangen war, erlosch dieser.
    Waylinkin wollte die Zeitspur bereits wieder beschleunigen, da das Experiment gelungen zu sein schien und seine Neugier befriedigt war, als auch die kompliziert aussehende Apparatur und das Verpackungsmaterial um ihn herum plötzlich verschwanden. Er befand sich allein in einem Tal, in dem absolut nichts von der Zeitmaschine zu sehen war.
    Aus der Feme ertönte das Donnergrollen von Explosionen.
    Verblüfft fuhr der Androide sich über die Augen.
    Täuschte er sich? Litt er unter Halluzinationen, oder war etwas eingetreten, womit niemand hatte rechnen können? Hatte eine dritte Macht eingegriffen? Lebten vielleicht diejenigen Neutraner noch, die Uther meinte getötet zu haben?
    Er mußte herausfinden, was geschehen war!
    Mit ganzer Kraft konzentrierte er sich auf die Zeitspur Uthers, die er meinte, verloren zu haben. Im nächsten Moment fand er sich zwischen Felsen vor einer Höhle wieder - genau an jener Stelle, an der er schon einmal gewesen war. Nur etwa zehn Meter von ihm entfernt zogen neutranische Männer, Frauen und Kinder vorbei. Sie standen unter einem schweren Schock. Ihre Augen waren angstvoll geweitet.
    „Beruhigt euch", rief Uther der Menge zu, „beruhigt euch! Es verläuft alles wie vorhergesagt. Habt ihr denn vergessen, daß ich euch diese Katastrophe ankündigte?"
    Nein, das stimmt nicht, dachte Waylinkin ärgerlich. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich bin zu jener Szene zurückgekehrt, mit der alles begonnen hat. Das will ich nicht noch einmal sehen. Das kenne ich ja schon."
    Um sicher sein zu können, daß er nicht noch einmal in den falschen Zeitabschnitt hineinsprang, zog er sich so weit zurück, daß er nur noch die Zeitspur Uthers sehen konnte. Sie war seltsam verbogen, und er konnte sie nur über ein kleines Stückchen hinweg sehen. Er folgte ihr behutsam und stellte dann überrascht fest, daß sie eine Schleife bildete und sich zu dem Zeitpunkt zurückschwang, an dem er anfänglich eingestiegen war.
    Dafür fand er keine Erklärung.
    Er verzögerte erneut und sah Uther gleich darauf von den Felsen gleiten und die Neutraner in die Zeitmaschine führen.
    Wie erwartet, verschwand die Zeitmaschine, und das Tal sah so aus, als wäre nie zuvor jemand in ihm gewesen.
    Verwirrt koppelte Waylinkin sich nun an die Zeitspur des Verpackungsmaterials, hinter dem er versteckt gewesen war, und wieder kehrte er zurück.: Er sah Uther mit der Menge in die Zeitmaschine ziehen. Dann wechselte die Szene mit der erwarteten Plötzlichkeit, und das Geschöpf des Dekalogs fand sich in einer Höhle neben einem großen Kasten wieder. Es bildete eine Klaue und riß die Verpackung damit auf. Sie bestand aus einem spröden Kunststoff, der nur wenig Widerstand leistete.
    Im Kasten befanden sich Teile jener komplizierten Apparatur, die zur Zeitmaschine gehörten.
    Und jetzt endlich begriff der Androide.
    Er war auf der Zeitspur zu einem Punkt zurückgekehrt, der etwa drei Wochen vor dem Einzug der Neutraner in die Zeitmaschine lag. Es gab keine Zukunft für die Neutraner, das Verpackungsmaterial, die Zeitmaschine, das Tal und vielleicht gar den ganzen Planeten.
    „Ihr seid nicht in der Zukunft, Freunde", sagte er laut, und dann lachte er dröhnend. „Ihr springt immer wieder auf den gleichen Punkt zurück. Ihr kommt keinen Schritt voran, und ihr werdet das Paradies nie erreichen. Ihr seid in der Zeitschleife gefangen, die ihr selbst mit diesem Ding geschaffen habt."
    Er lachte noch immer, als er sich aus der Zeitschleife herausschwang, was ihm keinerlei Schwierigkeiten bereitete. Bis in alle Ewigkeit würde sich der Marsch der Neutraner in die Zeitmaschine wiederholen, die so ganz anders funktionierte, als Uther, der Herr der Wissenschaften, sich vorgestellt hatte.
    Wahrscheinlich leben auf vielen Planeten Völker oder Individuen in solchen Zeitschleifen, dachte er, ohne es zu merken. Hin und wieder kommt es ihnen vermutlich so vor, als hätten sie schon einmal erlebt; was mit ihnen gerade geschieht, aber sie machen sich keine Gedanken darüber.
     
    *
     
    Ich möchte mit dir tanzen. Was sonst?
    Die Gedanken Sphiets trafen Nisel in einem Moment, als er schon dachte, daß der andere weitergezogen sei.
    Er verharrte auf der Zeitspur Rhodans, und dann begriff er auch, was Sphiet meinte.
    Die Spur des Raumlings verlief nicht mehr gerade, so wie es

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