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1203 - Der Zeitgänger

Titel: 1203 - Der Zeitgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigentlich zu tun hatte. Der Zeitgänger hatte ihm von seinen Einblicken in das Leben zahlloser Geschöpfe des Universums erzählt, und er hatte ihm offenbart, welch ein Vergnügen es ihm bereitete, Ereignisse zu verfolgen, die die „Raumlinge" als „schicksalhaft" oder gar als „historisch" bezeichneten, und die im kosmischen Rahmen fast ausnahmslos unwichtig waren.
    Er war sich dessen sicher, daß Nisel für ihn von größter Bedeutung war, und daß sich ihm durch ihn eine Chance bot, der Gewalt Kazzenkatts zu entkommen und vielleicht gar dessen Psycho-Spiel umzukehren und gegen ihn selbst zu richten.
    Er zwang sich zur Geduld.
    Nisel lachte.
    Ich erinnere mich an ein Zeitparadoxon, das mir begegnet ist, rief er ihm auf mentalem Wege zu. Ich muß es dir schildern. Selten habe ich mich so amüsiert. Wieder einmal kam sich ein Raumling besonders klug vor, kehrte in die Vergangenheit seines Volkes zurück und glaubte, dort etwas ändern zu können, um die Aussichten für seine eigene Zukunft zu verbessern...
    Rhodan ließ ihn „reden".
    Es hat keinen Sinn, ihn zu drängen, erkannte er. Wenn ich allzu sehr auf dem Twonoser-Problem beharre, schüttelt er mich womöglich ab und läßt mich allein.
    Er war sich der Sympathie Nisels sicher, wußte aber, daß er diese nicht überstrapazieren durfte.
    Tatsächlich spielte keine Rolle, ob sie versuchten, das Twonoser-Problem jetzt sofort zu lösen, oder ob sie sich dabei Zeit ließen. Sie konnten sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt einklinken, der dem Tötungsversuch des Blaurüssels Stull auf ihn folgte.
    Oder konnten sie auch früher einsteigen?
    Nisel unterbrach seinen Bericht. Er hatte die Gedanken Rhodans erfaßt.
    Dann würde es dich zweimal geben.
    Und?
    Der Zeitgänger lachte. Willst du ein Beispiel sehen? Es gibt Narren, die haben tatsächlich herumexperimentiert, um herauszufinden, was geschieht, wenn sie sich im Rahmen einer Zeitreise selber treffen. Sie hatten keine Ahnung von der Komplexität des Problems - und von der Kompliziertheit schon .gar nicht.
    Es würde mir genügen, wenn du es .mir sagst.
    Pykelig! Kannst du nicht ein wenig schnormer sein?
    Amüsanter?
    Genau das meine ich. Ich werde es dir zeigen.
    Nisel beschleunigte plötzlich, und er zog Rhodan hinter sich her, als sei er durch unsichtbare Traktorstrahlen mit ihm verbunden. Sie flogen durch ein unfaßbares Gewirr von Linien, in dem sich - wie Rhodan meinte - niemand mehr zurechtfinden konnte. Doch schon bald verzögerte der Zeitgänger wieder.
    Wir müssen vorsichtig sein, Rhodan, warnte er. Wir müssen die Szene rechtzeitig verlassen.
    Der Terraner sah eine Zeitspur vor sich, die sich unweit von ihnen seltsam auffaserte und in zahlreichen Schleifen und Schnörkeln verlor.
    Dann befand er sich auch schon auf der Balustrade eines Hörsaals, in dem sich mehr als tausend fremdartige Geschöpfe um eine bizarr geformte Maschine versammelt hatten, die sich auf einem Podest mitten zwischen ihnen erhob. Es war ein Gerät, wie es fremdartiger kaum sein konnte. Sie machte den Eindruck auf Rhodan, als sei sie aus Tausenden von Einzelteilen zusammengesetzt, die eigentlich gar nicht zueinander paßten.
    Es waren glockenförmige Wesen, die sich in dem Auditorium eingefunden hatten. An der sich nach oben hin verjüngenden Seite ihres Körpers hatten sie Dutzende von kleinen Augen und darunter drei kurze Arme.
    Rhodan konnte nicht erkennen, wie Beine aussahen und ob sie überhaupt welche besaßen, da ihr Körper mit dem sich verbreiternden Unterteil auf dem Boden ruhte.
    Neben der Maschine standen zwei Wesen. Sie gestikulierten heftig mit den Armen und erläuterten mit verschiedenfarbigen Symbolen, die sie auf eine Leinwand spiegelten, was sie vorhatten. Dann schoben sie sich durch eine Öffnung in die Maschine. Sekunden später begann diese in einem grünen Licht zu glühen.
    Sie ratterte laut und schwankte so heftig, daß sie umzustürzen drohte. Einige ihrer Teile wechselten die Farbe, blaue Blitze schössen aus ihrer Mitte in die Höhe.
    Unmittelbar neben ihr erschienen zwei glockenförmige Wesen. Sie hoben grüßend die Arme und Winkten den anderen im Saal triumphierend zu.
    Jetzt paßt auf! forderte Nisel auf mentalem Weg. Gleich wird es Zeit für uns.
    Die Zeitmaschine verschwand. Dann löste sich das Podest, auf dem sie errichtet worden war, auf An seine Stelle trat ein schwarzes Nichts, das sich rasch ausbreitete, die beiden Forscher erfaßte, die sich neben der Maschine aufgehalten hatten, und dann

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