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1203 - Der Zeitgänger

Titel: 1203 - Der Zeitgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr und mehr Studenten in sich aufnahm.
    Komm!
    Rhodan fühlte sich mitgerissen. Plötzlich fand er sich auf einer Zeitspur wieder. Nisel huschte als konturenloser Nebel vor ihm her, als flüchte er in panischer Angst Fast hätte es uns erwischt.
    Was ist passiert, Nisel?
    Hast du noch immer nicht begriffen?
    Tut mir leid.
    Die Witzbolde haben sich selbst getroffen. Du hast gesehen, daß sie neben der Zeitmaschine aufgetaucht sind. Dabei gab es eine positive Rückkopplung der Zeitenergien. Sicher ist dir nicht entgangen, daß sich die Zeitspuren aufgefasert haben. Alle, die in irgendeiner Weise mit dem Zeitexperiment zu tun hatten, verschwinden. Ihre Existenz endet. Hast du jetzt noch Sehnsucht danach, dir in deiner Vergangenheit selbst zu begegnen?
    Nein, danke.
    Nisel lachte.
    Du würdest dich selbst ins Nichts schicken, aber auch alle anderen, die mit deinem Zeitabenteuer unmittelbar zu tun haben. Du würdest also auch Kazzenkatt besiegen.
    Danke. Nicht auf diese Art.
    Schade. Für mich hätte es ein tolkeliges Erlebnis werden können.
    Es tut mir aufrichtig leid, daß ich dich enttäusche.
    Kommen wir zu deinem Problem zurück, schlug Nisel vor.
    Dem Twonoser-Problem? Du kennst eine Lösung? Können wir das Volk der Twonoser vor dem Untergang bewahren?
    Ich überlege die ganze Zeit, ob es eine Lösung gibt. Ich weiß keine.
    Rhodan machte kein Hehl aus seiner Enttäuschung.
    Gib nicht zu früh auf, riet ihm der Zeitgänger. Was bedeutet es schon, daß mein Wissen so gering ist? Gar nichts. Wir könnten die Ahnen befragen.
    Ahnen haben den Nachteil, daß sie nicht mehr leben.
    Tolkelig! Das ist bei euch Räumungen so. Bei uns ist das etwas anders. Unsere Ahnen geben ihre Existenz nicht auf. Wir könnten versuchen, uns bei ihnen Klarheit zu verschaffen.
    Wo?
    Die Ahnen leben in den Temporellen.
    Temporellen?
    Nisel seufzte.
    Ich sehe, ich muß dir einiges erklären.
    Bitte.
    Also gut. Wir bezeichnen die Bereiche zwischen den kleinsten Zeiteinheiten, den Chronons, als Temporellen. Wie du weißt, fließt die Zeit nicht, sondern sie verläuft in Sprüngen. Die zeitlosen Phasen zwischen diesen Sprüngen, also den Bausteinen der Zeit, werden Temporellen genannt. Wenn du genau hinsiehst, kannst du erkennen, daß die Zeitspuren sich aus winzigen Bruchstücken zusammensetzen.
    Ich verstehe. Ulkümülle! In den Temporellen gibt es keine Zeit in unserem Sinn?
    Du bist wirklich beachtlich, da du doch eigentlich nur ein Raumling bist.
    Danke. Wie ist es mit dem Raum in den Temporellen? Gibt es den?
    Nicht in unserem Sinn.
    Wer sind die Ahnen? Was weißt du noch von ihnen? Soweit ich begriffen habe, existierst du schon seit undenklichen Zeiten. Wie kann ein Wesen wie du unter solchen Umständen von Ahnen sprechen?
    Eine schwierige Frage. Glaube nur nicht, daß ich über alles informiert bin, was mit den Ahnen zusammenhängt. Mir ist bekannt, daß sie in den zeitlosen Phasen zwischen den Sprüngen leben. Es sind geheimnisvolle Wesen, von denen behauptet wird, daß sie die Chronons erzeugen.
    Es wird behauptet?
    Wahrscheinlich stimmt es.
    Wer also sind die Ahnen der Zeitgänger?
    Man könnte sie als temporales Gegenstück der Materiequellen bezeichnen.
    Deine Ahnen beginnen mich zu interessieren, Nisel. Wie können wir zu ihnen kommen? Gibt es überhaupt einen Weg?
    Es gibt ihn. Wir müssen die Dauer unserer eigenen Existenz auf zwei Billionstel Sekunden reduzieren.
    Also auf weniger als die Dauer eines Chronons.
    So ist es.
    Ich gestehe, daß ich mich dir in jeder Hinsicht anvertrauen muß. Aus eigener Kraft käme ich jetzt nicht weiter.
    Schnorm! Dich scheint nichts überraschen zu können.
    Vielleicht können es deine Ahnen.
    Nisel lachte. Er schien sich außerordentlich gut zu amüsieren. Zugleich beschleunigte er und übermittelte Rhodan die Information, daß sie auf dem Weg in die fernste Vergangenheit waren.
    Fernste Vergangenheit? Natürlich, dachte der Terraner. Der Zeitgänger lebt seit ewigen Zelten. Wenn er zu seinen Ahnen will, dann muß er zurückgehen in Richtung Ursprung der Zeit - vielleicht gar bis zur Geburtsstunde des Universums!
     
    *
     
    Rhodan hatte jeglichen Zeitbegriff verloren. Er hätte nicht mehr sagen können, wie lange er Nisel in die Vergangenheit gefolgt war, als der Zeitgänger schließlich verzögerte. Waren Sekunden verstrichen oder Tage? Möglicherweise gar Wochen oder Monate? Er fand keine Antwort darauf. Der Zeitbegriff war unbedeutend geworden. Er verspürte keinen Hunger, keinen Durst,

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