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1205 - Kundschafter der Kosmokraten

Titel: 1205 - Kundschafter der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lesen! Er muß wissen, daß ich die Wahrheit spreche!"
    „Deine Gedanken", sagte das Wurzelwesen, „wissen nichts von einem Auftrag der Geriokraten, aber das ißt kein Beweis."
    „Es macht dich nur noch verdächtiger", warf der Humanoide ein.
    „Denn es gibt Mittel, Gedanken zu verbergen, selbst vor einem Telepathen", fügte der dritte Psioniker hinzu.
    „Er denkt"; knarrte das Wurzelwesen, „an die Besucher. Er denkt daran, wie wertvoll sie sind. Wenn es sich bei ihnen tatsächlich um Besucher aus dem Hochland handelt. Wertvoller als alle Schätze der Alten Tiefenschule. Er fragt sich, wie er aus seinein Wissen Gewinn schlagen kann. Er überlegt, wie er uns..."
    Der Telepath verstummte.
    Chulchs Vordertatze traf seinen knorrigen Leib, und der Psioniker flog durch die Luft. Der Plünderer hatte rein instinktiv gehandelt; während der Telepath seine Gedanken gelesen hatte, war tief in seinem Unterbewußtsein ein Entschluß gefaßt und ohne weiteres Überlegen in die Tat umgesetzt werden, Das Insektenwesen pfiff, und Chulch spürte Flammen an seinem weißen Fell hoch züngeln, und mit einem weiteren Tatzenschlag traf er die pyrokinetisch begabte Insektenkreatur. Augenblicklich erloschen die Flammen. Im gleichen Atemzug warf sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf den Telekineten, Der warzengesichtige Humanoide ächzte und brach zusammen.
    Chulchs Herz klopfte wie rasend.
    Ihm war noch immer heiß von dem Feuerüberfall des Pyrokinetikers, und die Schmerzen des in seinen Gliedern wurden stärker, als er sich humpelnd von der Triade entfernte.
    Die Psioniker waren nicht tot. Sie waren nur betäubt und konnten jeden Moment wieder erwachen. Und wenn er sie getötet hätte, wäre seine Lage noch hoffnungsloser. Niemand fügte einer Triade Schaden zu, ohne dafür von der Fraternität zur Rechenschaft gezogen zu werden.
    Wer ein Mitglied der Bruderschaft tötete, war selbst dem Tod geweiht. Vielleicht gab es eine mentale Verbindung zwischen den Psionikern; vielleicht verfügten sie über ein Kollektivbewußtsein, und was ein Psioniker wußte, das wußten alle... Vielleicht wurde im Kraken, im Sitz der Fraternität bereits das Todesurteil über ihn gefällt...
    Chulch trabte schneller.
    Die Schmerzen waren fast unerträglich, aber er mußte so rasch wie möglich aus der Reichweite des Telepathen verschwinden, Hatte er sich erst einmal zwischen den Ruinen versteckt, würde ihn die Triade nicht überraschen. In einigen Pyramiden gab es Räume, die gegen Psi-Einflüsse abgeschirmt waren...
    Mit mächtigen Sprung setzte Chulch über ein Gewirr verrosteter Metallteile hinweg, die wahrscheinlich schon seit Jahrtausenden an dieser Stelle lagen, passierte eine Kolonie mannshoher Kristallstauden und schlüpfte dann in eine rußgeschwärzte Pyramide, die mehr als zweihundert Meter hoch in den Himmel ragte. Die Wände waren von breiten Rissen durchzogen, durch die Tageslicht auf Staub und Unrat fiel. In einer Ecke ruhten die knöchernen Überreste eines Wesens, das der Skelettstruktur nach ein Vogelabkömmling gewesen sein mußte.
    Hastig ging er an dem Skelett vorbei, zwängte sich durch einen engen, finsteren Gang und gelangte in die große Zentralhalle, die zwei Drittel der Pyramidenbasis einnahm. Es roch modrig, und der Boden war fingertief mit Staub gedeckt- Kein Fußabdruck zeichnete sich in der grauen, pulverigen, Schicht ab.
    Die Stille war drückend. Chulch fror. Er fühlte sich schwach und zerschlagen und gönnte sich eine kurze Rast, bei der er aus seinen Taschen ein Stärkungsmittel und ein Präparat hervorzog, das die Wundheilung beschleunigte. Er spülte die Tabletten mit einem Schluck Wasser aus dem Kühlschlauch hinunter; der Schlauch war noch zu drei Viertel gefüllt und im Grunde ein überflüssiges Utensil, da es in der Tiefenschule noch viele funktionierende Trinkwasserspender gab, aber wer als Plünderer auf die Dauer überleben wollte, mußte auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
    Er schob den Kühlschlauch zurück in die Satteltaschen und griff nach dem Betäubungsgewehr.
    Waffenbesitz war gewöhnlichen Status-Eins-Bürgern nicht erlaubt. Die Statusherrscher wachten eifersüchtig über das Waffenprivileg, das ihnen ihr höherer Status verschaffte: Das Privileg, vor einen Starsenspender zu treten und sich jedes beliebige Vernichtungsinstrument aus dem Nichts materialisieren zu lassen...
    Aber Verbote, dachte Chulch grimmig, sind dazu da, übertreten zu werden.
    Das Stärkungsmittel begann zu wirken. Die

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