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1205 - Kundschafter der Kosmokraten

Titel: 1205 - Kundschafter der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abbruch der Verbindungen ist viel Zeit vergangen. Ihr müßt mit allem rechnen.
    Nach dem letzten Wort verblaßte das Bild des goldenen Berges. Atlan schwebte wieder im grauen Nichts.
    In Kürze erreichen wir die Grube, sagte Drulensot. Habt ihr noch Fragen?
    Schätzungsweise hunderttausend, erwiderte Atlan. Aber ich fürchte, du wirst uns keine davon beantworten können.
    Dem will ich nicht widersprechen, sagte der Zöllner.
    Seine Stimme verklang, aus dem Grau des Nichts wurde Schwarz, und die Schwärze hielt Einzug in Atlans Gedanken.
     
    *
     
    Als er wieder zu sich kam, umgab ihn finstere Nacht. Er brauchte eine Weile, um festzustellen, daß er wieder seinen Körper fühlen konnte. Der Boden unter seinem nackten Rücken war hart und kühl, und über seinem Kopf glitzerten Sterne und hauchzarte Spiralnebel an einem wolkenlosen Nachthimmel.
    Mit einem Ruck fuhr er hoch.
    „Jen!" stieß er hervor.
    „Hier", ertönte die vertraute Stimme des Ritters der Tiefe.
    Atlan drehte den Kopf. Salik saß hinter ihm auf dem grauen Boden, der aus Stein oder einem ähnlichen Material zu bestehen schien. Dunkel stach der Zellaktivator von Saliks heller Haut ab.
    „Wo ist dieser schmatzende Gummiball?" fragte Atlan. Er atmete ein, und die Luft war kühl und frisch, aber völlig geruchlos. Steril, dachte der Arkonide.
    Er richtete sich langsam auf. Allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Lichtverhältnisse. Sie befanden sich am Rand einer grauen Ebene, unmittelbar neben einem schräg abfallenden Abgrund. Hier und dort entdeckte er in der Steilwand dunklere Flecke, manche mehrere hundert Meter hoch und breit.
    Höhlenöffnungen, vermutete er. Der Abgrund breitete sich rechts und links von ihnen aus und verschmolz in Richtung Horizont mit der Nacht.
    „Die Grube", murmelte Salik und deutete in den gigantischen Talkessel. „Die eigentliche Grube. Demnach stehen wir auf dem Rand dieser planetaren Schüssel."
    „Wo ist Drulensot?" fragte Atlan wieder. Suchend sah er sich um, aber von dem Tiefenzöllner war nichts zu erkennen. Ebenso fehlten die grünen Kristallbehälter, mit denen sie durch den Dimesexta-Tunnel gereist waren.
    Wie weit? dachte der Arkonide. Wie weit sind wir von Cortrans entfernt? Oder von der Milchstraße?
    Er legte den Kopf in den Nacken und blickte hinauf zum Himmel. Einer dieser Lichtflecken dort oben, einer dieser blassen, faserigen Nebel mußte die Riesengalaxie Behaynien sein, Ordobans Heimat, die Keimzelle der Endlosen Armada.
    Salik stieß ihn an.
    „Ich glaube, da unten bewegt sich etwas", sagte er nervös.
    Atlan starrte in den Abgrund.
    „Ich sehe nichts", erklärte er. .Außerdem ist mir kalt!" Er lachte verärgert auf. „Offen gestanden komme ich mir ein wenig lächerlich vor - nackt auf dem Rand einer planetengroßen Schüssel auf einen schmatzenden Gummiball zu warten."
    Salik schrie auf.
    „Dort!"
    Diesmal bemerkte auch Atlan eine Bewegung. Etwas Großes, Schwarzes quoll aus einer nahen Höhle, etwas Amorphes, das schabend über den Abhang tastete und langsam auf sie zukam.
    Plötzlich wußte Atlan, mit wem sie es da zu tun hatten.
    Dieses Wesen mußte ein Wächter der Tiefe sein!
    Und Atlan hatte das unbehagliche Gefühl, daß der Wächter sie für Eindringlinge hielt.
     
    4.
     
    Schmerz stach in Chulchs ohnmächtigen Schlaf, und mit einem Schrei fuhr er hoch.
    „Endlich!" sagte eine knirschende Stimme. „Er kommt zu sich."
    Der Plünderer ächzte. Sein ganzer Körper schien eine einzige Wunde zu sein, und jede hastige Bewegung bereitete ihm neue Pein. Er ächzte wieder und blieb still liegen. Das quälende, tastende Brennen in seinem Kopf ließ nach.
    Telepathische Sondierung, dachte er. Es sind also tatsächlich Agenten der Fraternität!
    Er riß die Augen auf. Die Psioniker standen wenige Schritte vor ihm entfernt. Ihre weißen, bodenlangen Capes flatterten leicht im Windstoß eines nahen Atmosphärewirbels, und kalt erwiderten sie Chulchs Blick.
    Es überraschte ihn nicht, daß die Triade aus Vertretern von drei verschiedenen Völkern bestand. Die Fratres - die eigentlichen Herren der Bruderschaft - suchten ihre Adepten unter allen Status-Eins-Bürgern Starsens aus. Jeder, .der über ein gewisses Maß an parapsychischer Begabung verfügte, wurde von der Fraternität aufgespürt und aufgefordert, sich der Bruderschaft anzuschließen. Viele sagten freiwillig zu, um der Tyrannei ihres geriokratischen Statusherrschers zu entfliehen oder um von der Mühsal des täglichen

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