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1205 - Kundschafter der Kosmokraten

Titel: 1205 - Kundschafter der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geriokratie auf. Wir binden sie ein. Gibt es eine bessere Methode, die durch die Fremden drohende Gefahr zu beseitigen, als die Hochländer zu Geriokraten zu machen?"
    Kalk war skeptisch.
    „Ich fürchte", entgegnete er, „du übersiehst einen wichtigen Punkt.
    Seit Urzeiten hat sich die Zahl der Bürger mit höherem Status verringert. Nur der Erstgeborene erbt den Status seiner Eltern; alle anderen Nachkommen werden Status-Eins-Bürger, - Bürger ohne Zugang zu den Starsenspendern, ohne Kontrolle von Citytransport und Cityabwehr, ohne das Privileg der Langlebigkeit Mit der Ankunft der beiden Fremden hat sich zum erstenmal die Zahl der Bürger mit höherem Status erhöht."
    „Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst."
    „Sie bedrohen die Stabilität unserer Ordnung", erklärte Kalk. „Die Statusherrschaft beruht darauf, daß der mit der Geburt erworbene Status als schicksalhaft angesehen wird. Jeder Status-Eins-Bürger weiß, daß er an dieser Einstufung nichts ändern kann. Er muß sich damit abfinden. Aber plötzlich tauchen diese beiden Fremden auf. Hochländer, die nicht in Starsen geboren worden sind - und trotzdem reagiert die Stadt auf ihre Gedankenkontrolle. Sie benutzen das Citytransportsystem; ein Privileg, das den Bürgern mit Dreier-Status vorbehalten ist!
    Wie haben sie diesen Status erworben, wenn nicht durch ihre Geburt in Starsen? Vielleicht ist die Einstufung gar nicht von der Geburt abhängig. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, seinen Status nachträglich zu erhöhen..."
    Hulnan sah ihn betroffen an.
    „Du glaubst, daß die Status-Eins-Bürger gegen ihr Schicksal rebellieren werden? Daß sie in Zukunft an der Rechtmäßigkeit der Statusherrschaft zweifeln werden? Du befürchtest einen Aufstand?"
    Kalk nickte. „Wenn sich die Neuigkeit verbreitet", prophezeite er düster, „werden die Status-Eins-Bürger zu den Fremden strömen. Sie werden von ihnen verlangen, sie in das Geheimnis der Statuserhöhung einzuweihen. Es wird Unruhen geben, Aufstände."
    „Aber..." Hulnan 2317 plusterte erregt sein Federkleid auf. „Vielleicht gilt auch im Hochland das Prinzip der Statusherrschaft. Vielleicht werden auch dort die Bürger bei ihrer Geburt automatisch in Kasten eingeteilt."
    „Um so schlimmer", krächzte Kalk. „Denn dann könnte es sein, daß diesen beiden Fremden weitere Eindringlinge mit höherem Status folgen. Und wir, die Statusherrscher von Starsen, werden zu einer Minderheit." Er pfiff schrill. „Diese Möglichkeit ist noch erschreckender."
    Wieder schwiegen die beiden Geriokraten für eine Welle.
    „Wir müssen zum Lebensdom", sagte Hulnan. „Der Älteste muß informiert werden und eine Entscheidung treffen."
    „Es gibt nur eine denkbare Entscheidung", erklärte Kalk. „Die Fremden müssen so schnell wie möglich aufgespürt und unschädlich gemacht werden. Entweder, indem wir sie in die Geriokratie aufnehmen, oder indem wir sie töten."
    Denn da gibt es noch etwas, was ich dir nicht gesagt habe, fügte er in Gedanken hinzu. Und was ich auch dem Ältesten nicht sagen werde: Diese Fremden... Ich habe ihre Gesichter gesehen und sie haben mich an ein anderes Gesicht erinnert - an das des Stahlherrn...
    Kalk 978 schauderte unwillkürlich.
    Fünf Tiefenjahre war es jetzt her, daß der Stahlherr in Starsen aufgetaucht war. Niemand hatte ihm bisher Auge in Auge gegenübergestanden, aber zahllose Bürger hatten sein Gesicht gesehen: Als Hologramm war es über allen Starsenspendern der Stadt erschienen. Und dieses Gesicht ähnelte denen der beiden Besucher aus dem Hochland.
    Möglicherweise, dachte Kalk, gehören sie einer Rasse an. Möglicherweise stammt der Stahlherr ebenfalls aus dem Hochland und nicht aus der Tiefe jenseits der Stadtmauern, wie allgemein geglaubt wurde. Und jetzt residiert er am Stadtrand und läßt seine Söldner in die Viertel ausschwärmen und jeden Bürger entführen, auf den sie treffen.
    Der Stahlherr...
    Fast hoffte Kalk, daß er tatsächlich aus dem Hochland stammte. Denn wenn er aus der Tiefe kam, mußte er den einzigen Weg genommen haben, der durch die unüberwindliche Stadtmauer führte: Die Tortransmitter. Und die Tortransmitter konnten der Legende nach nur von einem Bürger mit dem Status Fünf aktiviert werden.
    Kalk holte tief Luft. Er verdrängte den Stahlherrn aus seinen Gedanken. Die Fremden aus dem Hochland waren derzeit das wichtigste Problem.
    „In Ordnung", sagte er zu Hulnan. „Ich bin bereit."
    Der Statusherrscher des Zentrumsviertete

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