Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1206 - Das Blut der schönen Frauen

1206 - Das Blut der schönen Frauen

Titel: 1206 - Das Blut der schönen Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
du hinaus?«
    »Auf das Motiv. Wer hat sie ins Wasser gestoßen? Kannst du mir das sagen? Warum hat man das getan? War es ein Versehen? Ist es bewusst passiert?«
    »Wenn du Fragen hast, John, dann hast du auch Antworten, ich kenne dich. Oder zumindest Theorien.«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Suko lehnte sich zurück. Er schaute mich aus halb zusammengekniffenen Augen an. »Denkst du hin und wieder auch mal an die Tote? Hast du dir mal ihren Anblick vor Augen geholt?«
    »Den kann ich nicht vergessen.«
    »Sehr gut. Erinnere dich daran, als du sie mit dem Kreuz attackiert hast. Sie schrie auf, sie starb, endgültig.«
    »Ja, das steht alles fest. Das haben wir beide so erlebt. Ich weiß nicht, worin du das Problem siehst.«
    »Sie schrie auf, sie öffnete den Mund«, wiederholte Suko beinahe monoton. »Ich kann mich auch geirrt haben, doch das glaube ich nicht so recht. Jedenfalls habe ich bei Gitty keine Vampirzähne gesehen. Jetzt kannst du sagen, dass sie kein echter Wiedergänger gewesen ist. Im Prinzip gebe ich dir da Recht. Aber sie starb endgültig durch das Kreuz. Darum nehme ich an, dass sie noch nicht so weit war. Sie war noch im Entstehen. Man kann bei ihr von einem jungen Vampir sprechen. Oder hast du eine andere Meinung?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wenn du das so siehst, dann nicht.«
    »So muss man es sehen.«
    »Und wie erklärst du dir dann die Wunde am Hals? Wer hat sie ihr beigebracht?«
    »Keine Ahnung. Ein Unfall? Ein Versehen…?«
    »Ach komm, nicht so. Das glaube ich nicht. Es kann sein, dass jemand sie vernichten wollte. Er hat sie dann ins Wasser geworfen, und sie wurde angeschwemmt. Aber sie war nicht tot in dem Sinne. Sie hätte trotzdem weiterhin existiert. Sie wäre vielleicht einige Stunden später zu einer echten Vampirin geworden.«
    »Ja, mein Lieber. Und es war jemand unterwegs, der sie gesucht hat. Dem ihr Verschwinden nicht gefiel.«
    Suko deutete gegen Decke. »Du meinst damit das fliegende Monstrum?«
    »Wen sonst?«
    Er nickte.
    »Keine schlechte Idee. Ein Opfer, das noch im Entstehen ist, verlässt seine Hütte. Das Verschwinden fällt auf, und kurze Zeit später wird die Leiche angeschwemmt. Sie ist…«
    Glenda Perkins stieß die Tür auf. »Ich störe euch ja immer ungern bei euren tiefschürfenden Gesprächen, aber hier ist etwas eingetroffen.« Sie schwenkte ein Fax. »Von der River Police. Unterschrieben von einem Captain Taylor.«
    Da Suko seine Hand zuerst ausgestreckt hatte, übergab ihm Glenda auch das Fax.
    »War der Kaffee gut, John?«
    »Bestens. Wie immer.«
    »Das hättest du mir ruhig auch mal sagen können.«
    »Ah - du weißt doch, dass er schon seit Jahren der beste Kaffee auf der Welt ist.«
    »Herzlichen Dank. Irgendwann hole ich mir das von dir schriftlich.«
    »Mache ich doch gern.« Ich warf ihr einen Luftkuss zu. Die Geste kam nicht so recht an. Mit einem leisen Knurrlaut verließ Glenda unser Büro.
    Suko hatte das Fax mittlerweile gelesen und reichte es mir.
    Captain Taylor hatte nicht geschlafen, sondern recherchiert.
    Und vor allen Dingen gerechnet. Aufgrund der Strömungsverhältnisse hatte er herausgefunden, wo die Person ins Wasser geworfen worden war. Praktisch dem Hafen gegenüber, an der Südseite des Mündungsmauls. Am Strand, wo sich auch Klippen in die Höhe reckten.
    »Die andere Seite also«, sagte ich.
    Suko nickte. »Habe ich nicht dort mal einen BMW verloren? Auf dieser Halbinsel?«
    »Stimmt.«
    »Erinnere dich mal. Wir waren in Allhallows. Wenn ich mich recht erinnere, ist die Gegend dort ziemlich einsam und menschenleer. Für einen Vampir ideal.«
    »Da kann ich dir nicht widersprechen.«
    Suko nickte mir zu. »Uns wird in London nichts mehr halten. Ich finde, wir sollten uns auf den Weg machen.«
    »Du willst dort suchen?«
    »Wo sonst?«
    Ich stand mit einer schwerfälligen Bewegung auf. »Wahrscheinlich ist es die einzige Chance, die wir haben. Die Halbinsel scheint wirklich ein Hort des Grauens zu sein. Aber sie ist auch verdammt groß.«
    »Was willst du sonst tun?«
    »Hol schon mal den Wagen!«
    »Heiße ich Harry?«
    »Zum Glück nicht.«
    Irgendwie hatte ich an diesem Tag keinen Drive. Aber was sollten wir machen? Es gab nur die eine Spur, und das Dasein als Polizist bedeutet auch, immer viel Geduld zu haben und ständig auf der Suche sein zu müssen.
    Ich befürchtete, dass diese Gitty Truman nicht das einzige Opfer gewesen war…
    ***
    »Ja, wir sind da, Alexandra. Und wie gefällt es dir?«
    Diese Frage hatte die

Weitere Kostenlose Bücher