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1206 - Das Blut der schönen Frauen

1206 - Das Blut der schönen Frauen

Titel: 1206 - Das Blut der schönen Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde seine Zeit dauern. Zudem hoffte sie, es noch vor Einbruch der Dämmerung zu schaffen, um sich dann auf die Suche nach einem Quartier für die Nacht machen zu können.
    Die junge Frau verließ ihren Platz an der Böschung, stellte sich hin, reckte sich, schüttelte die Beine und ging einige Male in die Hocke, um die Steifheit aus ihren Gliedern zu schütteln.
    Danach wollte sie sich endgültig dem Rad zuwenden. In der Bewegung hielt sie inne, denn sie hatte ein Geräusch gehört. Es kam ihr bekannt vor, weil es so alltäglich war, aber es passte nicht in diese Einsamkeit hinein. Es war das Geräusch eines fahrenden Autos.
    Alexandra Köcher wusste nicht, ob sie sich darüber ärgern oder freuen sollte. Möglicherweise erhielt sie von dem Fahrer oder der Fahrerin auch Hilfe. Wenn es ein kleiner Transporter war, würde man sie und das Rad mitnehmen können.
    Der Wagen war noch hinter den welligen Dünen. Mit der Verstärkung des Fahrgeräuschs tauchte er auf, rollte auf eine flache Kuppe, und Alexandra sah, dass es sich bei dem Fahrzeug um einen Van handelte.
    Sie hoffte, dass die Person hinter dem Lenkrad anhielt und sie ansprach.
    Alexandra trat einen kleinen Schritt vor und stellte sich so hin, dass sie nicht übersehen werden konnte. Das dunkle Fahrzeug schaukelte beim Fahren leicht über den unebenen Boden hinweg. Hinter der Frontscheibe konnte sie noch kein Gesicht erkennen. Trotzdem hob sie den rechten Arm und winkte zögerlich.
    Der Van fuhr langsamer und stoppte schließlich neben ihr.
    Alexandra stand bereits auf der rechten Seite. Sie hatte erkannt, dass das Auto von einer Frau gefahren wurde. Irgendwie beruhigte sie das.
    Das Fenster wurde nach unten gekurbelt, der Kopf drehte sich zu ihr hin, und Alexandra sah die prüfenden Blicke brauner Augen auf sich gerichtet.
    Plötzlich war sie nervös. Sie kannte den Grund nicht. Es war auch keine Angst, die in ihr steckte. Sie schluckte nur einige Male und traute sich kaum, ein Wort zu sagen.
    Die Fahrerin lachte leise. »Pech gehabt?«, fragte sie dann.
    »Ja.« Sie war froh, dass sie nicht die ersten Worte hatte sagen müssen.
    »Was ist denn los?«
    »Meine Reifen sind platt.«
    »Das tut mir Leid. Und jetzt weißt du nicht, wie du weiterkommen sollst?«
    »Doch, das weiß ich schon«, sagte Alexandra. »Es ist nur etwas mühsam, die Reifen zu flicken.«
    »Hm.« Die Fahrerin schaute Alexandra an. »Ich kann dich mitnehmen.«
    »Auch das Rad?«
    »Ja, das packen wir.«
    »Super, danke.«
    »Wo willst du denn hin?«
    Darauf konnte Alexandra keine Antwort geben.
    »Ich weiß es nicht so recht. Tut mir Leid, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich muss irgendwo ein Quartier finden und…«
    »Ach, das lass mal meine Sorge sein. Wir packen das schon. Außerdem habe ich gewisse Erfahrungen. Warte, ich steige aus. Dann sehen wir uns den Schaden mal genauer an.«
    Die Fahrerin verließ ihr Auto. Alexandra stellte fest, dass sie etwas kleiner war als sie. Sie trug dunkle Kleidung. Zumindest was die Hose und den Pullover anbetraf. Als Oberteil hatte sie eine ochsenblutfarbene Lederjacke übergezogen. Sie war älter als Alexandra, so zwischen und 45. Schlank, gut gewachsen, und ihr braunes Haar war sehr dicht. In dieser Fülle schimmerten einige dunkelrote Strähnen. Das Gesicht war schmal. Auffällig war die helle Haut. Sie deutete darauf hin, dass sich die Frau nicht sehr oft im Freien aufhielt. Der Mund war auffallend breit und die recht breite Stirn, in die kein einziges Haar fiel, gab dem Kopf eine fast dreieckige Form, denn nach unten hin lief er spitzer zu.
    Die Frau schaute sich das Rad an und nickte. »Ja, das werden wir schon hinbekommen.«
    »Meinen Sie?«
    »Klar.« Die Frau beugte sich in den Wagen hinein. Sie schob einen Teil der Ladung zur Seite, um Platz zu schaffen.
    Alexandra schaute ebenfalls auf die Ladefläche. Sie sah einige Töpfe aus Ton und auch zwei Eimer mit Blumenerde.
    Ein Bild musste ebenfalls zur Seite geschoben werden, dann war Platz genug für das Rad geschaffen.
    Beide Frauen hoben es an. Mit einiger Mühe gelang es ihnen, es im Fahrzeug zu verstauen.
    »Na, hat doch alles geklappt.«
    »Super«, sagte Alexandra. »Ich hatte schon Angst, dass der Wagen das Bike nicht mehr fassen würde.«
    »Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Da ist mehr Platz als es den Anschein hat.« Sie räusperte sich. »So, und jetzt steigen Sie mal ein. Dann sehen wir weiter.«
    »Danke, Mrs…«
    »Ich heiße Kalina«, sagte die

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