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1206 - Das Blut der schönen Frauen

1206 - Das Blut der schönen Frauen

Titel: 1206 - Das Blut der schönen Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich doch gern. Ich will schließlich sicher wieder zuhause eintreffen.«
    »Ja, ja, du hast es schwer. Wenn ich Zeit habe, werde ich dich mal bedauern…«
    »Tu das. Schließlich bin ich auch nur ein Mensch.«
    ***
    In diesen schrecklichen und sich so lang hinziehenden Augenblicken wäre Alexandra Köcher am liebsten tief in den Boden versunken. Der befand sich zwar unter ihr und war auch nicht so hart, aber hinein steigen konnte sie trotzdem nicht. Sie musste stehen bleiben und warten.
    Dabei hatte sie das Gefühl, von einer fremden Kraft übernommen worden zu sein, denn ihr Körper gehorchte keinesfalls den Befehlen des Gehirns. Sie konnte einfach nichts tun.
    Das Bild blieb und damit auch der Schrecken.
    Sie wusste nicht, wie hoch die Gestalt - oder war es nur ein Kopf? - über ihr schwebte. Aber sie schaute direkt hinein in die dreieckige Fratze, bei der nicht nur dieses veränderte Gesicht auffiel, sondern auch die großen Ohren an beiden Seiten, die zum Ende hin spitz zuliefen und sie ein wenig an die des Mr. Spock erinnerten. Ein offenes Maul, in dem schreckliche Zähne schimmerten, eine Haut, die sogar aus dieser Entfernung schuppig aussah, und es gab tatsächlich einen Körper, auch wenn dieser nur schwach zu sehen war.
    Alexandra sah das Monstrum und war sicher, auch von ihm gesehen worden zu sein.
    Die Bäume und auch die recht hohen Sträucher kamen ihr plötzlich so lächerlich vor. Einen Schutz gaben sie nicht. Sie hatte überhaupt nichts, mit dem sie sich schützen konnte; sie war dieser Kreatur hilflos ausgeliefert.
    Wie lange der Schock angedauert hatte, konnte sie nicht sagen, aber es kam die Zeit, in der ihr Gehirn wieder arbeitete und sie feststellte, dass sie sich in einer verdammt schlechten Lage befand. Sie glaubte auch nicht daran, dass dieses Monstrum aus dem Nichts erschienen war. Da mussten andere Gründe geben, und die hatten mit dem Haus und zugleich mit den Bewohnern zu tun.
    Mit Kalina und den beiden anderen, deren Namen sie nicht kannte.
    Durch den Kopf rasten Gedanken und Vermutungen.
    Da fügte sich einiges zusammen und ging wieder auseinander.
    Es war ein regelrechtes Chaos, aber sie schaffte es tatsächlich, in dieses Chaos eine gewisse Denkrichtung zu bekommen.
    Nein, das Monstrum war echt. Es hatte sich auch nicht so schnell gebildet, als wäre es plötzlich in der Luft entstanden. Es musste schon zuvor da gewesen sein, wenn auch in einer anderen Person. Und dabei jagte der Name Kalina wie ein Blitzstrahl durch Alexandras Kopf. Ihr Gehirn hatte sich jetzt auf eine andere Logik eingestellt, und dabei blieb sie auch. Sie war jetzt soweit, dass sie die Existenz von Vampiren hinnahm, und sie erinnerte sich daran, was sie über diese Kreaturen wusste. Vampire sahen nicht immer aus wie Vampire. Manche tarnten sich perfekt. Erst bei Dunkelheit entstand der wahre Körper, und hier war es dunkel. Also hatte sich der Mensch in einen Vampir verwandeln können.
    Ein Mensch, der zuvor Kalina geheißen hatte! Als sie zu diesem Schluss gelangt war, begann sie zu zittern.
    Sie dachte auch daran, wie nahe sie dem Tod gewesen war, als sie mit Kalina am Tisch gesessen hatte, aber das brachte sie jetzt auch nicht weiter, denn die Kreatur machte Ernst.
    Sie griff an! Es begann mit einem Zucken, als wollte die Kreatur nur kurz etwas antäuschen. Das Gegenteil traf zu. Sie raste plötzlich nach unten. Es lag schon die Hälfte des Wegs hinter ihr, als Alexandra bewusst wurde, dass sie handeln musste.
    Weg! In Deckung gehen! Fliehen…
    Es waren die Möglichkeiten, die ihr durch den Kopf huschten.
    Aber sie musste schnell sein und wusste zugleich, dass sie nie so schnell sein würde wie die Bestie.
    Alexandra sah sie nicht mehr. Sie hatte sich herumgeworfen.
    Sie sah auch nichts von den beiden Schwestern, als sie wieder durch den Garten auf das Haus zueilte. Es erschien ihr als der einzig sichere Ort, trotz der Angst, die sie in den Mauern verspürt hatte. Bäume und Büsche, die ihr bis vor kurzem noch geholfen hatten, entpuppten sich plötzlich als Hindernis. Sie umkurvte die Stämme, sie prallte auch dagegen. Sie fiel in die Büsche hinein, brach schwächere Zweige ab, ruderte mit den Armen, und ihre Füße klopften dumpf auf den Boden, als sie rannte.
    Nicht einmal schaute sich die Deutsche um. Sie wusste allerdings, dass dieses unheimliche Geschöpf noch vorhanden war und sie verfolgte. Der Begriff »Blut« spukte ständig durch ihren Kopf. Sie konnte sich plötzlich vorstellen, zur Beute eines

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