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1206 - Das Blut der schönen Frauen

1206 - Das Blut der schönen Frauen

Titel: 1206 - Das Blut der schönen Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sondern an Land, und genau das müssen wir finden. Hinzu kommt noch etwas. Wenn ein Vampir das Blut eines Menschen trinkt, dann überträgt er einen Keim. Dieser Keim sorgt dafür, dass der Mensch sich ebenfalls in einen Blutsauger verwandelt. Er wird als Untoter durch die Welt laufen, und seine Gier nach Blut wird sich immer mehr steigern. Was tut er? Er überfällt andere Menschen, um sie leer zu trinken. Es ist wie bei einer Seuche, unter der das Land leidet. Ich will darauf hinaus, dass in diesem Umkreis hier möglicherweise Menschen bereits den Biss erhalten haben und ebenfalls zu Blutsaugern geworden sind.«
    Bei jedem Wort, das Suko sagte, hatte der Captain mehr von seiner gesunden Gesichtsfarbe verloren. Das war nicht sein Thema und nicht seine Welt. Er presste die Lippen zusammen und drehte den Kopf zur Seite, sodass er mich anschauen konnte.
    Ich schwieg, nickte aber.
    Im Hintergrund hüstelte der Erste Offizier. Es war plötzlich still zwischen uns geworden, und ich sah auf den Gesichtern der Männer leichte Schweißperlen schimmern, obwohl es alles andere als warm auf der Brücke war.
    Schließlich hatte sich Captain Taylor wieder gefangen. »Ich lebe ja hier in der Nähe und bin auch ein Mensch, der mit offenen Augen durch die Welt geht. Aber Sie können mir glauben, meine Herren, ich habe noch kein Vampiropfer gesehen oder auch nicht gehört, dass es so etwas überhaupt in unserer normalen Welt gibt. Das ist für mich völlig fremd und auch nicht zu begreifen, obwohl ich diesen verdammten Blutsauger mit meinen eigenen Augen durch die Luft habe schweben sehen.« Er wischte seine Hände an der Uniformjacke ab. »Verdammt, ich habe eine junge Frau und zwei kleine Kinder. Wenn ich mir vorstelle, dass sie von einem Wesen überfallen werden, das es normalerweise gar nicht geben darf, stehe ich fast vor dem Durchdrehen.«
    Ich beruhigte ihn, indem ich sagte: »Noch scheint nichts passiert zu sein, sonst hätten wir schon längst Bescheid bekommen. Man weiß inzwischen, an wen man sich zu wenden hat. Das haben Sie ja auch getan, Mr. Taylor.«
    »Klar, Mr. Sinclair. Ich bin auch froh deswegen. Aber glauben Sie mir, ich jage lieber hinter irgendwelchen bewaffneten Schmugglern her, als mich derartigen Dingen stellen zu müssen. Das ist ja der nackte Wahnsinn. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Brauchen Sie auch nicht. Überlassen Sie alles andere uns.«
    »Gern.« Er konnte wieder lachen, auch wenn es nicht eben echt klang.
    »Aber Sie wissen noch nicht, wie Sie vorgehen wollen? Ich meine, sollen wir noch eine Runde drehen und wollen Sie dabei weiterhin den Himmel beobachten?«
    Ich wollte auch Sukos Meinung erfahren und warf ihm einen fragenden Blick zu.
    Mein Freund winkte ab. »Nein, John, ich denke, dass sich unser fliegender Freund nicht mehr zeigen wird. Und wenn…«, er hob die Schultern, »wir kommen sowieso nicht an ihn heran, denke ich mir.«
    Dieser Ansicht war ich auch!
    »Okay, dann werden wir wieder zurück in den Hafen fahren«, sagte Taylor. »Wollen Sie denn in dieser Nacht noch nach London?«
    »Nein, wir haben uns in einem kleinen Hotel ein Zimmer genommen.«
    »Das ist vernünftig.«
    Der Erste Offizier erhielt wieder das Kommando. Abermals erlebten wir das leichte Vibrieren, als die Motoren angelassen wurden. Langsam nahmen wir Fahrt auf und drehten dabei.
    Ich stellte mich so hin, dass ich durch die breite Scheibe auf das Wasser schauen konnte. Wie immer wogte das Meer auf und nieder.
    Wir fuhren jetzt gegen die Strömung des Flusses.
    Auf der Steuerbordseite wurden an Land die ersten Lichter deutlicher.
    Ein Zeichen dafür, dass wir uns einer bewohnten Gegend näherten.
    Das Land an der gegenüberliegenden Seite blieb finster. Ich konnte mir gut vorstellen, dass ein Vampir dort die perfekten Verstecke fand.
    Aber er brauchte auch Blut. Das war eine Tatsache. Er musste andere Menschen angreifen, um an ihren Lebenssaft zu gelangen. Und so hinterließ er Spuren. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass diese Bestie, die wir gesehen hatten, anders reagierte.
    Aber wer verbarg sich dahinter? Ich glaubte nicht, dass der Blutsauger sich immer so zeigen würde. Es gab ihn noch in einer zweiten Gestalt, in einer menschlichen. So war es die Regel, so kannten wir es auch von Dracula II, der sowohl als Mensch als auch als Fledermaus auftrat.
    Ein Anruf unterbrach meine Gedanken. Captain Taylor war hier der Boss. Deshalb nahm er auch ab. Wir anderen verhielten uns still. Der Mann stand in meiner Nähe.

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