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1206 - Das Blut der schönen Frauen

1206 - Das Blut der schönen Frauen

Titel: 1206 - Das Blut der schönen Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Selbstmörder angetrieben werden. So etwas wie heute ist verdammt selten.«
    »Zum Glück«, murmelte ich. »Haben Sie denn einen Verdacht?«
    »Das schon. Ich möchte ihn noch für mich behalten. Und da ist noch etwas. Bevor die Tote zur Untersuchung in die Pathologie gebracht wird, möchte ich sie mir noch gern anschauen.«
    »Bitte, Sir, wie Sie wollen.« Ich ging wieder zu Suko zurück, der über das dunkle Wasser schaute und seinen Blick auch hin und wieder zum Himmel richtete, ohne jedoch etwas Verdächtiges zu entdecken. Dort bewegte sich nichts, abgesehen von den Wolken.
    »Namenlos«, sagte ich. »Hatte ich mir fast gedacht.«
    »Okay, dann werden wir sehen, ob sie tatsächlich so tot ist, wie man normalerweise tot sein kann.«
    Es war keine angenehme Aufgabe, die uns bevorstand.
    Ich holte das Kreuz hervor. Das Licht der Scheinwerfer war irgendwie gnadenlos. Brutal ließ es mich jede Einzelheit erkennen. Die Tote war zu Lebzeiten sicherlich ein froher junger Mensch gewesen, der sich auf die Zukunft gefreut hatte.
    Nun aber war sie in dieses Grauen hineingeraten und einer verdammten Bestie in die Hände gefallen. Auch ohne eine genaue Untersuchung nahm ich an, dass der Körper blutleer war.
    Irgendwie wog das Kreuz doppelt so schwer in meiner Hand.
    Ich hoffte, dass ich mich mit meiner Vermutung irrte und die junge Frau nicht zum Opfer eines Blutsaugers geworden war.
    Das Kreuz sonderte keine Wärme ab. Was in diesem Fall nichts bedeuten musste. Die Person konnte noch im Entstehen sein. Von der Toten zu einer Wiedergängerin. Das nahm eine gewisse Zeit in Anspruch, aber der Keim steckte in ihr, und den würde ich durch die Berührung mit meinem Kreuz herauslocken.
    Suko stand gebückt neben mir. Ich kniete und konzentrierte mich dabei auf das Gesicht, bei dem die obere Hälfte keine Wunden zeigte.
    Das Wasser hatte den größten Teil des Blutes sowieso abgewaschen.
    Uns fielen nur die nackten Wunden in allen Einzelheiten auf.
    Der Kontakt kam zu Stande! Ein Zucken! Heftig und schnell - aber nicht bei mir, sondern bei der Leiche, als das Kreuz Kontakt mit ihrer Stirn bekommen hatte.
    Was dann passierte, überraschte auch mich. Die »Tote« riss ihren Oberkörper in die Höhe. Der Kopf schnellte mir entgegen.
    Innerhalb dieses Sekundenbruchteils sah ich, wie sich das Gesicht veränderte. Es verwandelte sich in eine Fratze, als wäre das versteckte Tier in ihr zum Vorschein gekommen. Sie riss ihren Mund weit auf, und dabei röhrte mir der Schrei entgegen, sodass ich automatisch zurückzuckte.
    Es war nicht der Schrei eines Menschen, sondern der einer gepeinigten Kreatur. Und es war zugleich der letzte Laut in diesem »Leben«, denn der Kopf fiel wieder nach hinten und schlug auf die feuchte Erde.
    Danach lag die Person still. Nur an ihrer Stirn malte sich der Abdruck des Kreuzes ab. Es war so schwach, dass schon genau hingesehen werden musste, um ihn zu erkennen.
    Ich war nicht der einzige Mensch, der diesen Schrecken erlebt hatte.
    Auch die anderen waren Zeugen geworden. Sie trauten sich nicht näher heran, nur Suko kam einen Schritt auf mich zu.
    Er sah, dass ich auf den Abdruck an der Stirn deutete.
    »Dann war es gut, was du getan hast«, sagte Suko.
    »Und ob.«
    »Womit wir den Beweis haben, dass wir einen Vampir jagen müssen. Verdammt, das ist nicht leicht, wenn ich mir vorstelle, auf wessen Spur wir sind.« Er blickte gegen den Himmel, aber dort malte sich keine fliegende Bestie ab.
    Ich gab ihm keine Antwort und schaute ziemlich deprimiert zu Boden.
    Meine Gedanken bewegten sich irgendwie im Nichts. Wir hatten zwar einen Beweis für diese Untat erhalten, doch wir wussten nicht, wo wir ansetzen mussten, um die Bestie zu jagen, die uns zudem in allen Belangen überlegen war. Sie konnte bestimmen. Sie hielt sich im Hintergrund auf, der ihr Versteck war. Aus ihm hervor schaffte sie es, sich auf die Jagd nach Menschen zu machen und deren Blut zu trinken.
    »Das war ja furchtbar«, sagte Captain Taylor dicht neben mir.
    »Ich hätte nie gedacht, dass es so etwas gibt. Nicht in der Wirklichkeit. Im Film bin ich nicht.«
    »Nein, Captain, das sind Sie leider nicht. Wäre schön, wenn es so wäre, aber da müssen wir passen.«
    »Dann hat die Bestie zugeschlagen.«
    »Es deutet alles darauf hin. Nur wissen wir nicht, wie viele Opfer sie sich bereits geholt hat. Wir wissen auch nicht, wer genau dahinter steckt. Sie ist…«
    »Das verstehe ich nicht, Mr. Sinclair. Wir haben sie doch mit unseren eigenen Augen

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