1206 - Flucht ins Labyrinth
keine Materie mehr durchließ. Harmlos fielen sie senkrecht hinab in den Sand.
Dann rannten die Angreifer gegen diese Wand und wälzten sich lautlos schreiend - Salik konnte nur die Mundbewegungen erkennen auf dem Boden, um danach spurlos zu verschwinden.
Sie lösten sich nach ihrer Niederlage auf.
Salik bückte sich, nahm einen Stein und warf ihn, um seine Vermutung bestätigt zu finden.
Seine Energiewand war noch vorhanden.
Sie soll wandern, dachte er Sie muß bleiben und sich in Richtung auf Nogon voranbewegen. Ihr vermag er nichts entgegenzusetzen!
Vor Saliks Augen vollzog sich nun ein merkwürdiges Schauspiel, das für jeden Betrachter seltsam und unerklärlich sein mußte, der die Ursache nicht kannte.
Der hügelige Sand schien sich von selbst zu glätten, als die Energiewand über ihn hinwegglitt, auf den Rand des Urwalds zu, der den dahinter auf einer Anhöhe stehenden Nogon fast verdeckte. Aber dicker als zwanzig Meter konnte der Waldgürtel nicht sein.
Der am weitesten vorstehende Baum, an einen gigantischen Farn erinnernd, kam mit seinem ausladenden Wipfel zuerst mit der vordringenden Wand in Berührung und nahm andere Formen an, so als presse sich eine Glasscheibe gegen ihn.
Und dann entwurzelte sich der Baum von selbst und stürzte um.
Andere folgten, und sie wurden alle in einer geraden Linie weitergeschoben - bis sie verschwanden.
Aber nun reagierte Nogon, der endlich begriffen hatte, und zwar keine Sekunde zu früh, denn Salik schätzte, daß seine Energiewand nur noch wenige Meter von ihm entfernt sein konnte.
Nogon schuf eine ähnliche Wand, und mit einer grellen Lichterscheinung trat der Neutralisationseffekt in Aktion.
Beide waren nicht mehr vorhanden.
Für lange Sekunden, die Wie Ewigkeiten währten, blieb das Testgelände bis auf die sandige Oberfläche, die nun wieder genauso uneben war wie zu Beginn des Statuskampfes, leer.
Salik wagte einen Blick zurück. Wöleböl stand noch immer am selben Fleck und wartete. Die ein wenig abgespreizten Stummelflügel verrieten Erleichterung Über den bisherigen Verlauf des Duells.
Ein schrilles Pfeifen schreckte Salik auf, und diesmal blieb ihm nichts anderes übrig, als blitzschnell zu reagieren, wenn er damit auch keinen Sieg erringen konnte, aber zumindest verhinderte er den seines Gegners.
Ein silbern schimmerndes torpedoförmiges Geschoß raste auf ihn zu und hätte ihn unweigerlich getroffen, wenn es nicht mitten in der Luft von der ihm entgegeneilenden Rakete neutralisiert worden wäre.
Es erfolgten noch weitere ähnliche Angriffe Nogons, die Salik erfolgreich abschlagen könnte, und er gewann eine weitere Erkenntnis: die unterschiedlichen Gedankenmaterialisationen konnte man nur in der eigenen Hälfte der Arena verwirklichen. Jeder Versuch, ein Phantasiewesen oder einen Gegenstand in der Hälfte des Gegners entstehen zu lassen, scheiterte. Es geschah nichts.
Das war natürlich absolut logisch, denn sonst wäre es zu einfach gewesen, den Gegner zu überraschen und zu berühren.
Wieder war die Arena leer. Nogons Phantasie schien sich erschöpft zu haben, und Salik beschloß, nun seinerseits zum Angriff vorzugehen. Es war zwecklos, es mit den gleichen Methoden wie sein Gegner zu versuchen. Er mußte etwas wählen, womit; dieser nicht rechnete. Etwas, das er vielleicht überhaupt nicht kannte.
Und etwas, das er nicht bemerkte, weil es zu unscheinbar war.
Die Größe der Materialisation, die den Gegner berühren mußte, schien nicht vorgeschrieben zu sein.
Das war die Lösung!
Statt riesiger Ungeheuer und tödlicher Geschosse schuf Salik eine mit Gras und bunten Blumen bedeckte Fläche in seiner Hälfte, auf der einige Kaninchen herumhoppelten und Schwärme von Bienen, andere Insekten und auch Schmetterlinge eifrig nach Nahrung suchten.
Es war ein friedliches Bild, das sich plötzlich dem total überraschten Nogon bot, und natürlich wußte er nicht, was er ihm entgegensetzen sollte Seine bisherige Methode hatte versagt, und sie würde immer wieder versagen. Was aber, so überlegte er verzweifelt, bezweckte der fremde aus dem Hochland mit dieser so harmlos und freundlich wirkenden Landschaft?
Er sollte es noch erfahren, wenn auch zu spät.
Die Wiese konnte sich nicht weiter in seiner Richtung ausdehnen, also behielt er die materialisierten Lebewesen, vor allem die ihm unbekannten Kaninchen, fest im Auge. Sie überquerten die Grenze, auch wenn sie dort kein Gras fanden.
Sie näherten sich seinem Hügel und begannen, ihn
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