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1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wahrzunehmen. Völlig lichtlos war die Schwarzzeit auch nicht, wenn es auch im Vergleich zum hellen Tiefenjahr stockfinster geworden war.
    Die Schritte der Verfolgten verklangen weit vor ihnen, aber wenn sie die Richtung nicht änderten, konnte man sie vielleicht noch einholen. So schnell gaben Hulnan und Kalk nicht auf.
    Eine schmalere Straße mündete in die ihre.
    Kalk hielt Hulnan fest.
    „Da ist etwas rechts. Es bewegt sich auf uns zu."
    Hulnan strengte seine Augen noch mehr an, als er es bisher getan hatte, und erkannte die Umrisse zweier Stahlsöldner. Die hundegroßen stahlgepanzerten ameisenähnlichen Insekten mit kräftigen Greifklauen, in denen sie ihre Waffen hielten, hielten sich in der Mitte der Nebenstraße. Sie schienen allein zu sein.
    „Es sind die ersten", flüsterte Hulnan. „Bald werden es mehr sein."
    „Was tun wir?"
    „Wir schießen zuerst", schlug Hulnan vor. „Wenn wir es nicht tun, kommen wir nicht weiter. Wir verlieren Salik."
    Sie ließen die beiden Diener des Stahlherrn näher kommen und eröffneten dann überraschend das lähmende Energiefeuer auf sie. Die flimmernden Bündel tauchten für eine Sekunde die dunkle Straße und die Hauswände in blendendes Licht, dann erlosch es wieder.
    Die Stahlsöldner fielen paralysiert um und blieben reglos liegen. Sie würden bis zum Ende der Schwarzzeit keine Bewegung mehr machen.
    Hulnan und Kalk überquerten schnell die Nebenstraße und folgten wieder der breiteren, um die Flüchtlinge einzuholen, aber es dauerte lange Minuten, ehe sie weit vor sich, wieder deren hastige Schritte vernahmen.
     
    *
     
    Es begann zu regnen.
    Salik und Wöleböl zogen sich unter einen Torbogen zurück, der zur Innenseite von einer dicken Korallentür begrenzt wurde, die ohne Hilfsmittel nicht aufzubrechen war.
    „Es regnet?" wunderte sich Salik.
    Wöleböl hielt nach allen Richtungen Ausschau, während er antwortete: „Selten, und wenn, dann nur in der Schwarzzeit. Es wird dann auch etwas kühler."
    Salik hatte keinen Grund, sich über die Temperatur in Starsen zu beschweren. Es war nicht zu warm und nicht zu kalt. Hur die leicht von Stadtviertel zu Stadtviertel wechselnde Gravitation störte ihn etwas. Auch war der Sauerstoffgehalt der Luft nicht immer gleich.
    „Kannst du etwas sehen?"
    Der Meykatender machte eine unbestimmte Geste.
    „Bis jetzt nichts, Salik. Aber die beiden Geriokraten müssen dicht hinter uns sein. Ich habe keine Ahnung, was die von uns wollen. Sie fürchten die Stahlsöldner, darum müssen sie einen gewichtigen Grund haben, sich während der Schwarzzeit hier aufzuhalten."
    „Der gewichtige Grund bin Ich", vermutete Salik. „Und du jetzt auch."
    „Sie haben uns vielleicht verloren", hoffte Wöleböl.
    Der Regen hatte sich in leichtes Nieseln verwandelt. Die ohnehin schlechte Sicht war noch schlechter geworden.
    „Wir müssen weiter und nach einem besseren Versteck suchen", schlug Salik vor. „Die Gefahr wird geringer, wenn das neue Tiefenjahr anbricht Vielleicht sind bis dahin auch meine Freunde Atlan und Chulch zurück. Hoffentlich mit Treumännern."
    „Nutze deinen neuen Status als Herr der Meykatender aus", riet Wöleböl.
    „Und wie? Glaubst du, die Geriokraten nehmen Rücksicht darauf? Ich nicht."
    Wöleböl zog den Kopf zurück.
    „Stahlsöldner", flüsterte er. „Und wir sind wehrlos."
    „Wie viele?"
    „Mindestens ein Dutzend, eine ganze Meute von ihnen. Sie sehen sehr gut in der Finsternis, besser als wir."
    Salik sah hinter sich.
    „Hier kommen wir nicht weg, ohne daß sie uns bemerken. Also bleiben wir hier und rühren uns nicht.
    Unter dem Bogen ist es noch dunkler als auf der Straße."
    Sie drückten sich in die beiden Ecken, so gut es ging. Sie wagten kaum zu atmen.
    Dias Rudel der Stahlsöldner kam aus der entgegengesetzten Richtung, aus der die beiden Flüchtlinge gekommen waren. Ab und zu blieben sie stehen, während einige von ihnen in die Häuser eindrangen. Zu Saliks Erstaunen kehrten sie nach einiger Zeit ohne Gefangene zurück. Später erfuhr er von Wöleböl, daß es sich nur, um einen Vortrupp handeln konnte, der unvorsichtige Meykatender mit Lähmstrahlern hilflos machte und dann weiterzog. Ein nachfolgender Trupp würde sich der Paralysierten annehmen und sie verschleppen.
    Weiter erfuhr er, daß sie auch tödlich wirkende Energiewaffen besaßen, die sie aber nur gegen die Geriokraten und die Fraternität einsetzten. Die Fraternität, das wußte Salik, war die Bruderschaft der Psioniker, ein

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