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1207 - Ich komme aus der Hölle

1207 - Ich komme aus der Hölle

Titel: 1207 - Ich komme aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschehen. Dort starb der Mann. Auch das Haus brannte ab. Zum Glück sind keine anderen Menschen und andere Häuser in Mitleidenschaft gezogen worden. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Sicher«, sagte ich und lehnte mich gegen das weiche Rückenpolster. »Sie sprachen davon, dass es Menschen gab, die alles so hatten kommen sehen. Warum kam es zu dieser Aussage,«
    Mr. Richard überlegte. Er hob die blassen Augenbrauen und legte zugleich seine hohe Stirn in Falten. »Ben Fuller war so etwas wie ein Einzelgänger. Ich habe ihn auch nur einmal gesehen, als ich das Ehepaar in der Stadt getroffen habe. Fuller war das glatte Gegenteil zu seiner Frau. Schweigsam, fast abweisend. Ein Mann, der sich nicht gern unterhielt. Er war auch älter als Evelyn. Bestimmt zwanzig Jahre. Und soviel ich weiß, ist er keinem Beruf nachgegangen. Sein Hobby war der Garten, und das zu allen Jahreszeiten. Bis dann das Unglück passierte und er verbrannte. Ich möchte Evelyn nichts nachsagen, aber ihre Trauer hielt sich in Grenzen. Sie hat schon sehr schnell nach seinem Tod aufgeatmet und dann auch gekündigt.«
    »Wie lange liegt das zurück?«, wollte Suko wissen.
    »Etwas mehr als ein halbes Jahr.«
    »Und Sie haben in der Zwischenzeit keinen Kontakt mehr zu Mrs. Fuller gehabt?«
    »Bis auf eine Ausnahme. Ich rief sie mal an, um mich zu erkundigen, wie es ihr ging. Sie war sehr aufgeräumt und sprach davon, dass sie schon viel früher damit hätte anfangen sollen. Aber sie sagte mir nicht genau, um was es ging. Jetzt haben Sie mich durch Ihr Kommen überrascht. Sie hat mit der Polizei zu tun bekommen. Was hat sie denn getan, dass sich Scotland Yard um sie kümmert?«
    »Sie ist tot!«, sagte ich. »Man brachte sie um!«
    Mr. Richard blieb der Mund offen stehen. Diese Überraschung konnte nicht gespielt sein. Aus seiner Kehle drangen Laute, die sich wie ein Kieksen anhörten. Mit beiden Händen umkrampfte er die Lehnen des Sessels, und es sah so aus, als wollte er noch mal nachfragen. Als er dann unsere Gesichter sah, nickte er und flüsterte: »Tot - ja, tot. Warum sollten Sie lügen.«
    »Eben«, sagte ich.
    Unser Gegenüber stieß stöhnend die Luft aus. »Tot, umgebracht. Wer macht so etwas?«
    »Wir suchen den Mörder noch.«
    »Ja, das kann ich mir denken. Aber Evelyn umzubringen? Was hat das für einen Sinn? Sie war eine harmlose Frau. Sie hat niemandem etwas getan und war sehr beliebt hier.«
    »Bei den Studenten nehme ich an.«
    »Genau, Mr. Sinclair. Zu vielen hatte sie ein fast persönliches Verhältnis. Man konnte sie durchaus als eine Vertrauensperson der jungen Leute ansehen. Und jetzt ist sie ermordet worden. Ich begreife das noch immer nicht. Das will mir nicht in den Kopf.« Er nickte vor sich hin. »Wäre sie mal hier bei uns geblieben, dann würde sie bestimmt noch leben.«
    »Das kann sein«, gab Suko zu. »Hatte sie denn zu manchen Studenten eine besondere Beziehung? Oder eine freundschaftliche?«
    »Zu vielen. Sie wurde auch überall eingeladen. Besonders unsere Studentinnen mochten sie. Evelyn war für sie wie eine Freundin, die sich auch ihre Sorgen und Nöte anhörte.«
    »Können Sie uns da Namen derjenigen Personen nennen, die sie besonders bevorzugt hat?«
    Mr. Richard überlegte. Dabei tupfte er sich mit einem Taschentuch den Schweiß vom Gesicht und auch von seinem kahlen Kopf. »Nein, das kann ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob sie einige tatsächlich bevorzugt hat. Mir kam es jedenfalls nicht so vor, das muss ich schon zugeben.«
    »Ihnen fallen keine Namen ein?«
    »Nein.«
    Wir mussten ihm glauben. Es gab keine andere Möglichkeit für uns. Wie dem auch sei, von ihm würden wir keine Informationen mehr bekommen. Dennoch wollte ich nicht so leicht aufgeben, denn mir ging Ben Fuller nicht aus dem Kopf.
    »Was hat denn ihr Mann zu diesem guten Verhältnis gesagt?«
    Der Personalchef lachte. »Da habe ich keine Ahnung. Ich weiß nicht mal, ob er darüber informiert war. Das musste ja nicht so sein. Die beiden sind wohl ihre eigenen Wege gega ngen. Evelyn hatte ihren Job, er hatte seinen Garten.«
    »Und ist darin verbrannt.«
    »Ja.«
    »Wissen Sie denn, ob es ein Unglücksfall gewesen ist? Oder kam auch eine andere Möglichkeit in Frage?«
    Richard erschrak. »Denken Sie vielleicht an Mord, Mr. Sinclair?«
    »Nicht unbedingt. Es kann ja auch Selbstmord gewesen sein. Man muss alles in Betracht ziehen.«
    Der Personalchef war sehr nachdenklich geworden. »Es gab gewisse Gerüchte«, gab er schließlich

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