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1207 - Ich komme aus der Hölle

1207 - Ich komme aus der Hölle

Titel: 1207 - Ich komme aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu.
    »Welcher Art? Mord?«
    »Nein. Eher Selbstmord.«
    »Hat das die Polizei untersucht?«
    »Das muss wohl so gewesen sein.« Er zuckte die Achseln.
    »Ich habe es von Evelyn. Sie teilte es mir im Vertrauen mit.«
    »Hatte sie Beweise?«
    »Keine Ahnung.«
    »Gehen wir davon aus, dass es Selbstmord gewesen ist«, sagte ich, »dann muss es einen Grund oder ein Motiv gegeben haben. Beides kann im persönlichen Verhältnis der beiden zueinander gelegen haben.«
    »Das ist mir alles klar, Mr. Sinclair. Aber ich weiß nicht viel über Ben Fuller.«
    »Hatte sie Angst vor ihm?«, fragte Suko.
    »Möglich. Hier jedenfalls hat sie sich nichts anmerken lasen. Wir kamen gut miteinander aus, und sie hat auch ihre Arbeit voll und ganz gemacht. Ich hatte nie einen Grund zur Klage. Evelyn war perfekt, das müssen Sie mir glauben.«
    »Klar. Es spricht auch nichts dagegen.« Suko räusperte sich.
    »Von der Polizei haben Sie auch nichts erfahren?«
    »Nein. Wenn ich über die Tat sprach, dann ausschließlich mit Evelyn Fuller. Wie schon erwähnt. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie richtig auf.«
    »Und über ihren neuen Job sprach sie ja auch nicht mit Ihnen…«
    »Nein, Inspektor. Das war geheim. Sie tat auch immer geheimnisvoll. Selbst bei ihrer kleinen Abschiedsfeier hat sie den Schleier nicht gelüftet.«
    Allmählich sahen wir ein, dass wir hier nicht weiterkamen.
    Mr. Richard wurde zudem immer fahriger. Wahrscheinlich kam ihm erst jetzt zu Bewusstsein, was wirklich geschehen war. Er musste es verkraften, dass Evelyn Fuller nicht mehr lebte.
    »Wenn Sie sonst noch Fragen haben, Gentlemen, dann…«
    Wir winkten beide ab. »Nein, nein, das ist schon okay so. Wir haben keine weiteren Fragen. Wir denken auch, dass Sie uns geholfen haben.«
    »Das hoffe ich«, erwiderte er mit einem gequälten Lächeln und erhob sich.
    Wir standen ebenfalls auf. Mit müden Schritten begleitete uns der Mann zur Tür. Den Kopf hielt er gesenkt. Er würde eine Weile brauchen, um die Nachricht zu verdauen.
    An der Tür reichte er uns die Hand. Sein Händedruck war schwach, die Haut schweißfeucht.
    »Falls ich Ihnen noch helfen soll oder falls Ihnen noch… nun ja, Sie wissen schon…«
    »Wir werden uns melden«, versprach Suko.
    Ein paar schüchterne Sonnenstrahlen hatten sich durch die Wolkenlücke geschoben und fielen in das große Vorzimmer hinein, das sie ausleuchteten.
    Evelyns Nachfolgerin schaute uns gespannt an und wartete wohl auf eine Erklärung. Die gab ihr Mr. Richard. Als wir die Tür schon geöffnet hatten, hörten wir, wie er sagte, dass Evelyn Fuller ermordet worden war.
    Die Reaktion der Frau bekamen wir nicht mehr mit. Da hatten wir die Tür bereits geschlossen und gingen durch den Flur auf die Treppe zu. Erst als wir die Stufen fast erreicht hatten, brach mein Freund Suko das Schweigen.
    »Kannst du ein Fazit ziehen?«
    »Ein geringes.«
    »Du denkst an Ben Fuller?«
    »Genau.«
    »Und weiter?«
    »Er ist verbrannt«, sagte ich und blieb stehen, wobei ich die Stufen hinabschaute.
    »Hat er sich verbrannt?«
    »Möglich.«
    »Du schließt es also nicht aus?«
    »Nein.«
    »Ich ebenfalls nicht«, erklärte Suko. »Er kann Selbstmord begangen haben. Dafür muss es natürlich ein Motiv geben, aber danach können wir ihn nicht mehr fragen.«
    »Ich habe die Fratze gesehen, Suko«, sagte ich und war mit meinen Gedanken schon einen Schritt weiter. »Im Studio, als ich das Kreuz hervorholte.«
    »Und weiter?«
    »Ich weiß es nicht genau, aber die dünne Haut…«, ich legte eine Pause ein. »Soll ich sagen, dass sie mir verbrannt vorgekommen ist? Ebenso denke ich an das Feuer in seinen Augen. Knallrot. Es muss kein Feuer gewesen sein. Es hätte auch Licht sein können. Höllisches Licht. Ich bin mir noch unsicher, doch mein Gefühl sagt mir, dass wir uns intensiver mit Ben Fuller beschäftigen sollten.«
    »Dafür sind die Kollegen zuständig.«
    »Ja.«
    »Auch hat Richard nichts von einem Begräbnis gesagt.«
    »Weiß ich.«
    »Kann jemand spurlos verbrennen?«
    Ich hob die Schultern. »Eigentlich nicht. Man wird immer etwas finden, davon gehe ich aus. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Kollegen schlampig gearbeitet haben.«
    Nach diesen Worten setzte ich mich in Bewegung. Noch während ich die Treppe hinabging, holte ich mein Handy hervor. Erst als die letzte Stufe hinter uns lag, wählte ich Sir James' Nummer.
    »Sie sind es, John. Gibt es Neuigkeiten?«
    »Nein und ja.«
    »Ich höre.«
    Er bekam einen kurzen Bericht,

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