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1207 - Im Bann des Kraken

Titel: 1207 - Im Bann des Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Satteltaschen bei seinen wenigen Habseligkeiten und machte sich auf seinen Weg.
    Irgendwo mußte er einen neuen Herrn finden, wenn er nicht verhungern wollte. Vielleicht war es auch besser, wenn er sich nicht darum bemühte, sondern sich eine andere Aufgabe suchte.
    Als sei der Gedanke ein Zeichen gewesen, tauchte aus einem finsteren Hauseingang eine kleine Gestalt auf. Sie winkte ihm zu und verschwand in einer Seitengasse.
    Chulch blinzelte. Er glaubte an Halluzinationen, aber die Gestalt war noch da, und schließlich setzte er sich in Bewegung, bis er sie unter einem vorspringenden Dach einholte.
    Es war der Kleine Schweiger.
    „Sei mir nicht böse", flüsterte er und sah sich mit seinem großen Auge aufmerksam um. „Wenn der Kleine Schweiger über jemanden seine Hand hält, dann braucht demjenigen nicht bange zu sein. Ich habe alles beobachtet, und ich habe dir eine Essensration zukommen lassen, um dich ein wenig aufzumuntern!"
    „Du warst das", sagte Chulch dankbar. „Aber wieso... habe ich das verdient? Warum kümmerst du dich um mich?"
    „Psst!" raunte der Kleine Schweiger. „Kannst du es dir nicht denken? Ich habe das Geschäft meines Lebens gemacht. Etliche Gefälligkeiten waren nötig, um das Hauptgebäude von Rolleifax auszuspähen. Ich bin klein und falle nicht auf, aber ich besitze Kräfte, die ganze Zimmereinrichtungen bewegen können.
    Glaubst du es nicht?"
    Er streckte Chulch die drei Arme entgegen. Der Status-Eins-Bürger wich hastig vor ihm zurück.
    „Du warst das also!" stieß er hervor. „Dir habe ich mein Unglück zu verdanken!"
    Der Kleine Schweiger ließ die Arme sinken. In seinem Auge bildete sich ein feuchter Film, und er zog sich langsam zurück. Chulch zögerte, dann folgte er ihm, bis er anhielt.
    „Verzeih", hauchte das kleine Wesen. „Ich konnte nicht ahnen, daß sich der Zorn von Rolleifax über deinem Haupt entladen würde. Ich weiß, was ich angerichtet habe. Aber schau, ist es nicht gleichgültig, was ein Bürger tut? Ob er sich als Treumann oder als Händler durchschlägt? Kommt es nicht vielmehr darauf an, daß er überhaupt etwas tut? Schau mich an. Du kennst einen Teil meiner Vergangenheit. Du weißt, daß ich ein Gehetzter bin. Erst jetzt wieder bin ich den Geriokraten nur mit knapper Not entkommen. Vorher aber habe ich mein großes Geschäft gemacht. Jetzt besitze ich die Ausrüstung, um all das verwirklichen zu können, wovon ich seit Jähren träume. Willst du dich nicht beteiligen? Zu zweit sind wir stärker. Und wir teilen gerecht. Wenn du also eine neue Aufgabe suchst, dann sage es mir nur. Ich bin kein Einzelgänger, wie du denkst. Ich will keinen Vorteil für mich. Schlage ein. Du wirst es nicht bereuen, und eines Tages werden wir zu den angesehensten Status-Eins-Bürgern Starsens zählen, wie ich es mir schon immer gewünscht habe. Ich werde endlich eine Familie gründen können, und mein Erstgeborener wird in die Fußstapfen aller seiner Vorfahren treten!"
    „Du bist ein Phantast", knurrte Chulch ungnädig. „Dein Optimismus ist nicht echt. Ich habe dich durchschaut. Du machst mir etwas vor, um dich selbst zu täuschen. Auf so etwas lasse ich mich nicht ein.
    Wulst du mir jedoch ein Geschäft vorschlagen, das Hand und Fuß hat, dann bin ich dabei, wenn es sich nicht um etwas Ungesetzliches wie Diebstahl handelt!"
    „Du hast recht", flüsterte das kleine Wesen rauh. „Schau mich an. Ich bin so klein wie sonst keiner in ganz Starsen. Was bleibt mir vom Leben? Nur die Träume sind es, aber das Geschäft, das ich dir vorschlage, ist legal. Es gibt viele, die es bereits versucht haben. Sie erreichten ihr Ziel nicht, weil sie den Gefahren erlagen, die überall lauerten. Nein, wir arbeiten reell, und du kannst dich gern davon überzeugen, daß ich dich nicht belüge. Ich möchte nicht, daß du von mir denkst, ich sei ein .Lügner. Es stimmt nicht Ich habe lange genug am Rand des Existenzminimums gelebt, um von solchen Schlacken frei zu sein. Wer ständig am Rand des Todes wandelt, benötigt keine Lüge oder Falschheit."
    „Was ist es, was du mir anbieten willst?" Chulch war bereits versöhnlicher gestimmt.
    „Das beste Reservoir an Schätzen, das du dir vorstellen kannst. Es liegt im Zentrum Starsens!"
    „Im Zentrum? Ganz im Zentrum?"
    „Du vermutest richtig, Chulch. Ich meine die Alte Tiefenschule!"
     
    10. Weg ohne Wiederkehr
     
    Die Schwarzzeit begann. Chulch wußte es, ohne daß er einen Starsenspender sah. Je älter er wurde, je mehr Wissen und

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