Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1208 - Leichenwelten

1208 - Leichenwelten

Titel: 1208 - Leichenwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wie entsetzt sie waren, als sie die Nachricht erfuhren. Die Erleichterung würde sicherlich erst kommen, wenn sie näher über den Fall nachgedacht hatten.
    Unsere Stimmung war nicht eben die beste. Ihr hatte sich auch der Himmel angepasst. Über ihn segelten die Wolken, die aussahen wie zerrissener Rauch. Wir hörten das Rauschen des Flusses in der Nähe, und auch der Wind hatte wieder zugenommen.
    Er wehte aus Norden. Für den Monat April waren die Temperaturen zu tief, der Frühling hatte sich weit zurückgezogen.
    Maria hatte, sich in die Arme des Sozialarbeiters geworfen.
    Sie war ziemlich fertig mit den Nerven, aber sie konnte auch aufatmen. Ihr Mann würde sie nicht mehr bedrohen, ebenso wenig wie die anderen Menschen hier.
    Moses redete noch kurz und heftig auf sie ein, ließ sie dann los und kehrte zu uns zurück. Maria wurde von einer älteren Frau zur Seite geführt.
    »Es war ein Schock für sie.« Moses zuckte mit den Schultern.
    »Aber was soll man machen? Ich habe ihr gesagt, dass sie keine Angst mehr zu haben braucht.«
    »Zumindest nicht vor ihrem Mann«, sagte Suko.
    »Moment. Wie meinen Sie das?«
    »Wie ich es gesagt habe. Nicht vor ihrem eigenen Mann. Aber möglicherweise war Joe nicht der einzige Veränderte.«
    »Hören Sie auf!«, flüsterte King. »Das kann ich nicht glauben. Das will ich auch nicht glauben.«
    »Ob Sie es wollen oder nicht, Moses, das spielt keine Rolle. Denken Sie daran, dass es jemanden geben muss, der diesen Menschen in einen Zombie verwandelt hat. Erst wenn wir ihn gefunden haben, können wir richtig aufatmen.«
    »Dabei kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Sie vielleicht nicht. Aber es gibt noch andere Menschen hier, die möglicherweise mehr wissen. Haben sie schon mit ihnen gesprochen? Vor unserem Besuch?«
    »Sie haben alle Angst.«
    »Also wissen sie was.«
    Moses zuckte die Achseln. »Das kann sein. Vielleicht auch nicht. Sie sind verstockt. Sie trauen niemandem. Es gleicht schon einem Wunder, dass man mir Bescheid gegeben hat.«
    »Einer hat doch bestimmt hier das Kommando«, sagte Suko. »Das ist in einer Gemeinschaft immer so.«
    »Ja, Samuel. Er ist der älteste Mann hier.«
    »Dann sollten wir mit ihm sprechen.«
    Moses überlegte noch. »Da haben Sie bestimmt Recht. Es ist eine gute Möglichkeit. Allerdings kenne ich ihn. Er ist ein sehr misstrauischer Mensch, was Fremde anbetrifft. Da werden Sie Ihre Schwierigkeiten bekommen.«
    »Nicht, wenn Sie uns die Tür öffnen«, sagte Suko.
    »Klar, verstehe. Ich weiß, was ich zu tun habe. Ich gehe hin und spreche mit ihm.«
    »Danke, das ist gut.«
    Als Moses King gegangen war, sah Suko mich an. »Du hast dir doch die Menschen hier angesehen. Glaubst du, dass einer von ihnen so etwas wie ein Voodoo-Priester ist?«
    »Das kann ich mir schlecht vorstellen. Dann hätte man auch versucht, uns bei unserer Aktion zu behindern. Da würde ich wirklich widersprechen.«
    »Ein Fremder?«
    Ich nickte. »Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Allerdings ein bekannter Fremder. Ich nehme an, dass es ein Mensch ist, den sie kennen, den sie aus Angst vor Repressalien aber nicht verraten wollen. So sehe ich das.«
    Suko drückte den rechten Daumen nach oben. »Moses wird mehr Glück haben. Er ist irgendwie einer von ihnen.«
    Aber der Sozialarbeiter hatte auch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Wir schauten zu, wie er auf den alten Mann einsprach, der sich auf seinen Stock gestützt hatte und immer wieder den Kopf schüttelte. Moses gab nicht auf. Er redete nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit den Händen. Dabei sprach er Französisch. Diese Sprache beherrschte Samuel wohl am besten.
    Als er dann seinen grauen Hut festdrückte, war es Moses, der nickte.
    »Ich glaube, es gibt Hoffnung«, murmelte ich.
    Moses kam näher, und wir sahen die Erleichterung auf seinem Gesicht. »Ich habe die Nuss geknackt«, flüsterte er. »War verdammt nicht einfach.«
    »Das haben wir gesehen«, sagte ich. »Und? Ist er bereit, mit uns zu sprechen?«
    »Ja.«
    »Wunderbar.«
    »Aber Sie müssen vorsichtig sein. Er hat Angst, obwohl der Zombie vernichtet wurde.«
    »Weiß er denn mehr?«
    Moses verzog den Mund.
    »Das Gefühl habe ich schon. Nur hält er sein Wissen zurück.«
    »Wo sollen wir mit ihm reden?«
    »Ich habe ihm vorgeschlagen, in einen Container zu gehen, aber das wollte er nicht.«
    »Wo dann?«
    Jetzt begann Moses zu grinsen. Den Grund erfuhren wir, als er uns die Antwort gab.
    »Er hat Durst. Nicht weit von hier gibt es eine

Weitere Kostenlose Bücher