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1208 - Leichenwelten

1208 - Leichenwelten

Titel: 1208 - Leichenwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Gestalt war nicht mehr als eine Momentaufnahme, denn die Gestalt schaffte es nicht mehr, sich auf den Beinen zu halten.
    Sie erhielt noch einen harten Stoß und sackte dann vor unseren Augen zusammen, als hätte man bei ihr einen Teil der Knochen zertrümmert.
    Mit einem letzten, dumpf klingenden Geräusch landete sie auf dem Boden und blieb dort bewegungslos liegen.
    Wir hatten ihn erledigt, und wir wussten auch, dass man sich den Zombie nicht eingebildet hatte. Es gab ihn oder es hatte ihn gegeben.
    Möglicherweise war er nur ein Beginn, und genau das befürchtete ich.
    Ich dachte bereits einen Schritt weiter. Von allein wurde man nicht zum Zombie. Dafür musste jemand gesorgt haben, denn Joe war nicht als Zombie bis nach London gekommen. Also hatte jemand nachgeholfen.
    Ein Zombiemacher, ein gefährlicher Voodoo-Priester, der hier in London seine Zelte aufgeschlagen hatte.
    Das gefiel mir gar nicht.
    In Sukos Gesicht war ebenfalls die Besorgnis zu lesen. Wahrscheinlich beschäftigte er sich mit den gleichen Gedanken wie ich, aber darüber wollten wir jetzt nicht länger nachdenken.
    »Lass uns zu den anderen gehen«, sagte ich nur…
    ***
    Die Tür hatten wir nach unserem Eintreten geschlossen. Es hatte sie auch niemand geöffnet, und so zogen wir sie wieder auf und schauten auf die Menschen, die sich beim Container versammelt hatten.
    Sie waren nicht verschwunden, und selbst die Kinder befanden sich noch bei ihnen.
    Im Vordergrund stand Moses King. Er blickte uns fragend und aus großen Augen an. Auf seiner Haut malte sich ein Schauer ab.
    »Ich habe einen Schrei gehört…«
    »Es war der Zombie«, sagte Suko.
    »Und jetzt?«
    »Gibt es ihn nicht mehr. Wir haben ihn vernichtet.«
    »Joe ist tot?«
    »Endgültig.«
    Mit dieser Nachricht musste der Mann erst mal fertig werden.
    Er begann zu zittern. Dann ballte er seine Hände zu Fäusten, senkte den Kopf und fing an zu weinen. Den Grund kannten wir nicht.
    Vielleicht war er traurig darüber, dass eine Frau ihren Mann verloren hatte, möglicherweise weinte er auch, weil er hatte erfahren müssen, dass der Mann tatsächlich ein Zombie gewesen war.
    Der Anfall war schnell vorbei. Er hob den Kopf wieder an und schaute uns an.
    »Kann ich ihn sehen?«
    »Bitte.«
    Wir machten ihm Platz. Keiner von uns begleitete ihn, und auch von den anderen Menschen wollte niemand in den Container hineingehen.
    Sie waren entsetzt, sie hatten Angst, und nicht wenige von ihnen schlugen Kreuzzeichen.
    »Wo einer ist, da sind noch mehr«, meinte Suko. »Ich will nur nicht hoffen, dass wir hier auf ein Zombienest stoßen.«
    »Das sicherlich nicht.« Ich deutete auf die Menschen. »Wir werden allerdings mit ihnen reden müssen.«
    »Wir oder Moses?«
    »Am besten er.«
    Der Sozialarbeiter kehrte zurück. Wir sprachen ihn nicht an.
    Er sollte sich erst mal fangen. Seine Hautfarbe hatte sich verändert. Er sah ziemlich blass aus und wischte mehrmals über seine Stirn. »Das sind Augenblicke«, sagte er mit tonloser Stimme, »in denen ich noch weitere graue Haare bekomme.«
    »Kann ich verstehen«, sagte Suko und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Auf der anderen Seite können wir jetzt davon ausgehen, dass es Joe so nicht mehr gibt.«
    »Das ist wahr. Er ist vernichtet.« Moses schüttelte den Kopf.
    »Aber wer hat ihn vernichtet? Ich sah… Himmel, auf seinem Gesicht malte sich der Umriss eines Kreuzes ab.«
    »Das bin ich gewesen.«
    Moses wunderte sich. »Sie besitzen ein Kreuz?«
    »Ja.«
    »Und es hat geholfen?«
    Ich nickte. »Es ist ein besonderes Kreuz. Gewissermaßen ein altes Erbe. Ein Mittel im Kampf gegen die Mächte der Finsternis, und Joe entstammte diesen Mächten. Er war kein Mensch mehr, denn Menschen werden durch das Kreuz nicht vernichtet.«
    »Es ist wirklich gut, dass Sie gekommen sind. Allein hätten wir es nicht geschafft.«
    »Man wird auch von allein zu keinem Zombie«, sagte Suko, aber Moses ging nicht auf seine Bemerkung ein.
    »Ich muss mich um Maria kümmern«, sagte er mit rauer Stimme. »Sie muss es als Erste wissen.«
    »Aber dann werden wir reden, Moses.«
    »Ja, natürlich.«
    Er eilte auf die Gruppe der Menschen zu und ließ uns allein vor dem Container zurück. Besonders glücklich oder wie die großen Gewinner sahen wir nicht aus. Wir hatten erst das Ende des Fadens gefunden, aber wir wollten den Anfang.
    Moses King sprach mit Maria. Da beide dicht bei den anderen Zuschauern standen, hörten diese auch zu, und wir erkannten an ihren Reaktionen,

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