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1209 - Die Pest-Gitarre

1209 - Die Pest-Gitarre

Titel: 1209 - Die Pest-Gitarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anders und hatte zudem das Gefühl, von den Geisterstimmen auf das Ziel zugetrieben zu werden. Der Holzboden unter seinen Schuhen schluckte jedes Echo, was sonst auch nicht der Fall war.
    Pee ging weiter, ohne zu denken. Er drückte seine Hand vor, als er nahe genug an der Tür war, und schob sie nach innen. Sie bewegte sich recht schwerfällig, das war auch immer so gewesen.
    Noch auf der Schwelle blieb Pee stehen.
    Der Blick in den Raum.
    An der linken Seite befand sich die Sitzgruppe mit dem großen Tisch.
    Schräg gegenüber öffnete sich der Durchgang zu den anderen Räumen, deren Türen einen schmalen Flur flankierten.
    Er drehte den Kopf nach rechts. Hinter dem offenen Durchgang standen die Kisten mit den CDs und den Kassetten. Auch dort hingen die Plakate der Musiker an den Wänden. Am Ende malte sich das Fenster ab, wie auch an der linken Querseite.
    Es war eine dunkle Nacht in London. Zudem lag das alte Haus in einem Hinterhof, in dem es sowieso nicht besonders hell war.
    Ein Regal malte sich als starrer Schatten im rechten Raum ab, und dort würde er auch seine Gitarre finden, auf der er bisher nicht einmal richtig gespielt hatte.
    Und jetzt sollte alles anders werden? Pee konnte es sich kaum vorstellen, aber etwas hatte ihn hergetrieben. Daran gab es nichts zu rütteln. Er hatte es nicht freiwillig getan. Ihm war ein Stoß gegeben worden. Er musste es tun. Vielleicht waren sogar die rätselhaften Stimmen daran Schuld.
    In seiner rechten Hosentasche spürte Pee den Druck des Schlüssels, mit dem er das Büro betreten hatte. Das war alles so normal. Auch ich bin normal, dachte er, und die Stimmen um ihn herum waren ebenfalls verstummt.
    Es ging ihm jetzt besser.
    Und er hörte den Anschlag! Das war sie! Das war seine Gitarre.
    Und es war jemand da, der sie spielte!
    Pee konnte es nicht glauben. Dabei hätte er eigentlich froh sein müssen, nun aber brach es wie ein gewaltiger Sturm über ihn herein. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er war starr geworden, was bei Pee, einem Menschen mit großem Bewegungsdrang eigentlich selten vorkam. Er konnte sich noch immer keinen Reim auf die Anschläge machen, die nur die A-Saite betrafen und nicht die anderen fünf. Jeder Anschlag wurde geführt und man ließ ihn sogar ausklingen wie einen Glockenschlag.
    Pee war völlig konsterniert. Er versuchte, die Anschläge zu deuten. Es musste eine Besonderheit geben, das stand für ihn fest. Möglicherweise wollte man ihm eine Botschaft schicken, aber wer, zum Teufel, spielte das Instrument? Pee wusste sich keinen Rat. Aber die Musik lockte ihn.
    Er ging dem Klang entgegen.
    Obwohl immer nur die eine Saite angeschlagen wurde, hörte sich der Ton so wunderbar an. Er war so herrlich voll. Weich und zärtlich auf der einen, aber fordernd auf der anderen Seite.
    Dieses Instrument war ein kleines Wunderwerk der Gitarren-Herstellung. Sie musste von einem wahren Meister gebaut worden sein.
    Sein fachmännischer Blick hatte erkannt, dass sie aus Spanien stammte, doch das war für ihn nur am Rande interessant.
    Jetzt galt es für ihn, den Spieler zu finden. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass die Saiten von einem Geist bewegt wurden. Da musste es jemand geben, der ihn lockte.
    Nach zwei weiteren Schritten sah er das Licht. Es musste sich bisher in der Dunkelheit versteckt gehalten haben.
    Anders konnte sich Pee sein Erscheinen nicht vorstellen.
    Und es war auch kein normales Licht, sondern ein sehr geheimnisvolles. Ein Grusellicht, grün und gelb, das sich nicht so verhielt wie ein Licht einer normalen Lampe, denn es war nicht starr, sondern flimmerte in sich selbst. Dort zirkulierte es, blitzte, flatterte und bildete eine Insel in der tiefgrauen Dunkelheit.
    Für Pee war das alles mehr als unheimlich. Auf den Gedanken, die Flucht zu ergreifen, kam er nicht. Er ging weiter.
    Diesmal mit sehr kleinen Schritten. Die feinen Härchen auf seiner Haut hatten sich aufgerichtet, er spürte ihr Prickeln. An bestimmten Stellen seines Körpers schienen kleine Eiskugeln herabzulaufen.
    Abrupt blieb er stehen! Aus seinem Mund wehte ein leiser Schrei. Er hatte es geahnt, und jetzt wusste er es genau.
    Die Gitarre spielte nicht von allein. Es war jemand da, der permanent die eine Saite anschlug. Und er bildete das Zentrum des Lichts. Aber es war kein normaler Spieler, der die Gitarre hielt, es war auch kein normaler Mensch, es war ein Albtraum an sich.
    Pee hatte den Eindruck, als wäre der Horror von der Filmleinwand ins echte

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