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1209 - Die Pest-Gitarre

1209 - Die Pest-Gitarre

Titel: 1209 - Die Pest-Gitarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erst finden, und ich war wieder schneller.
    Diesmal schlug ich mit der Beretta zu.
    Die Waffe traf nicht ganz. Der Lauf rutschte an seiner linken Kopfhälfte ab, erwischte noch das Ohr und sorgte dafür, dass er sein Messer vergaß. Auf dem Absatz machte er kehrt und rannte davon. Das hatte inzwischen auch sein Kumpan getan.
    Beide wollten es auf eine Entscheidung nicht ankommen lassen. Es war ja auch zu leicht, einen einzelnen Menschen zu erledigen, gegen zwei kamen sie dann nicht an.
    Bill rieb seine Brust. Er atmete schwer. »Ist alles im grünen Bereich, John?«
    »Ausgezeichnet. Und bei dir?«
    »Ebenfalls.«
    Danach kümmerten wir uns um den Mann, der von zwei Leuten überfallen worden war. Ziemlich angeschlagen hockte er auf dem Boden, noch an die Mauer gestützt. Sein Gesicht war verzerrt. Eine Hand hatte er in Höhe des Magens auf den Körper gedrückt.
    »Verdammtes Pack!«, keuchte er und schaute uns an. »Danke, dass Sie gekommen sind. Wenn nicht, hätten sie mich fertig gemacht, aber richtig. Die waren auf dem Trip.«
    »Sollen wir Sie zu einem Arzt bringen?«, fragte der Reporter.
    »Nein, das ist nicht nötig. So schlimm war es nicht. Sie sind gerade noch rechtzeitig gekommen.«
    Bill streckte ihm die Hand entgegen. »Können Sie aufstehen?«
    »Muss ich ja.« Er lachte.
    Mein Freund zog ihn hoch, musste ihn danach aber stützen.
    Im Gesicht hätte der Überfallene nichts abbekommen. Er trug eine Lederjacke, einen Pullover und Jeans.
    »Wie ist das denn passiert?«, erkundigte ich mich.
    »Das war ganz einfach. Die beiden waren plötzlich da. Sie haben in der Einfahrt gelauert. Bevor ich mich versah, wurde ich gepackt und in den Hinterhof hier gezerrt. Sie wollten mich ausrauben. Ich habe mich gewehrt, und dann ging es los. Ein Spaß war das nicht eben, kann ich Ihnen sagen.«
    »Das haben wir gesehen.«
    Der Mann atmete schwer. Er bewegte sich auch, um festzustellen, ob alles in Ordnung war. Laufen konnte er, seine Arme gehorchten ihm auch, aber er war doch recht schwach auf den Beinen.
    »Wo müssen Sie denn hin?«, fragte Bill. »Dann bringen wir Sie nach Hause.«
    »Nur nach nebenan. Ich wollte in meine kleine Firma.«
    »Hier?«
    »Ja, ich habe eine Produktionsgesellschaft. Wir produzieren Musik in allen Variationen. Die Musik heißt Music Art, und ich bin sozusagen der Chef. Ich heiße Axel Steel.«
    Auch wir stellten uns vor.
    Steel konnte wieder lachen. »Da habe ich großes Glück gehabt, dass mir um diese Zeit zwei Engel ohne Flügel begegnet sind.«
    »Die beiden Engel bringen Sie jetzt noch nach Hause«, sagte ich.
    »Nicht nötig. Ich…«
    »Doch, kommen Sie.«
    Wir nahmen den Mann in die Mitte und hielten ihn auch fest, denn er ging nicht normal, sondern schwankte von einer Seite zur anderen.
    Als wir die Einfahrt hinter uns gelassen hatten, mussten wir uns nach links wenden. Das Ziel lag nur ein paar Meter weiter.
    Es war praktisch das nächste Haus.
    Die Tür musste aufgeschlossen werden. Das übernahm ich, nachdem ich den Schlüssel bekommen hatte. Ein breiter Flur nahm uns auf. Ich fand einen Lichtschalter, es wurde hell, und zum ersten Mal sahen wir Axel Steel aus der Nähe.
    Er war nicht viel älter als 30. Das blonde Haar wuchs dicht auf seinem Kopf, und das Gesicht erinnerte mich an einen Menschen, der gern lachte. Auch jetzt hatte Alex Steel die Lippen zu einem Lächeln verzogen und hob die Schultern an, während er mit der rechten Hand abwinkte.
    »Das kommt davon, wenn man in der Nacht allein unterwegs ist. Es trifft ja sonst immer die anderen, aber jetzt war ich mal an der Reihe. Na ja, das musste ja so kommen.«
    »Wo wollten Sie denn hin?«, fragte Bill.
    »Nach oben. Dritte Etage.«
    »Dann sind wir ja gerade richtig. Allein wäre es für Sie zu einer Qual geworden.«
    »Stimmt.« Steel ging noch nicht, sondern schaute uns an. Es war ihm anzumerken, dass er nachdachte. »Ich will ja nicht unhöflich sein«, sagte er nach einer Weile, als er die richtigen Worte gefunden hatte. »Aber warum tun Sie das alles für mich? Was steckt dahinter?«
    »Wir wollten Ihnen helfen«, sagte Bill.
    »Einfach so?«
    »Ja.«
    »Das ist…« Er lachte. »Das kann ich nicht verstehen. Sie bringen sich wegen einer fremden Person in Schwierigkeiten und…«
    »Es gibt Ausnahmen«, erklärte Bill.
    »Dabei kenne ich nicht mal Ihre Namen.«
    Das holten wir schnell nach.
    Alex Steel zuckte die Achseln. »Zwei Engel mit menschlichen Namen. Man lernt nie aus.«
    Meinen Beruf hatte ich nicht

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