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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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knapp und bohrten sich tief in die Holzwand.
    Odas Kraft attackierte Mitchell Brown. Sie versuchte ihn von der Heugabel zu trennen. Zum erstenmal merkte Brown, daß er es mit keinem gewöhnlichen Menschen zu tun hatte.
    Er bekam die Zauberkraft der weißen Hexe zu spüren und sah Lance Selby überrascht an - und dann machte er noch zorniger weiter, um mit dem Gegner so schnell wie möglich fertig zu werden.
    Lance fing die Gabel ab, hielt sie am Stiel fest. Brown schlug mit der Faust auf ihn ein. Der Parapsychologe konterte. Seine Hände glühten auf, und als er Mitchell mit einem Volltreffer erwischte, ließ dieser die Heugabel los und stürzte zu Boden.
    Der Schlag ließ ihn begreifen, daß er im Moment keine Chance hatte. Er kroch hastig unter die Erntemaschine. Lance rannte um das riesige Gerät herum, um den Mann auf der anderen Seite zu stellen, doch Brown ließ sich nicht blicken.
    Auf Lance Selbys Handflächen wuchsen Feuerbälle. Wenn er Mitchell Brown damit traf, war er erledigt, aber das Höllen-Duplikat verbarg sich gut unter der Erntemaschine.
    Das glaubte jedenfalls Lance Selby. In Wirklichkeit aber gelang es Mitchell Brown, unbemerkt unter dem Gerät hervorzukriechen und eine Sense von der Wand zu nehmen.
    Selby kehrte ihm den Rücken zu. Brown hob die Sense und näherte sich dem verhaßten Gegner mit vorsichtig gesetzten Schritten.
    Und dann schwang er die Sense mit der ganzen Kraft, die ihm zur Verfügung stand.
    ***
    Ich verließ das Haus und begab mich in die Scheune. Als ich die Tür öffnete, setzte mein Herzschlag aus, denn ich sah meinen Freund - und den »Sensenmann« hinter ihm.
    »Lance!« brüllte ich, und mein Freund reagierte ohne Verzögerung. Er begriff, daß die Gefahr hinter ihm war, drehte sich nicht erst um, sondern ließ sich augenblicklich fallen.
    Dadurch entging er dem Schwung des »Schnitters«. Die blinkende Sensenklinge traf die Erntemaschine und brach. Ich griff zum Colt Diamondback, riß die Waffe aus dem Leder, doch Mitchell Brown sprang zwischen die Maschinen und gab Fersengeld.
    Ich rannte zu meinem Freund. Lance richtete sich atemringend auf. »Bist du in Ordnung?« fragte ich ihn.
    »Ja. Er darf uns nicht entkommen, Tony. Er ist…«
    »Ich weiß, was er ist.«
    Wir versuchten, ihn zu kriegen, wollten ihn in die Zange nehmen. Er kletterte zur morschen Galerie hinauf, lief aber nicht über die Bretter, sondern schlüpfte durch eine Luke ins Freie.
    Ich schoß. Meine Kugel verfehlte ihn ganz knapp. Dann war er verschwunden. Lance und ich verließen ebenfalls die Scheune. Mitchell Brown befand sich jetzt auf dem Dach.
    Wir suchten nach einer Möglichkeit, hinaufzukommen, doch das war nicht nötig. Brown sprang herunter. Wie ein Stuntman flog er mit rudernden Armen durch die Luft, um die Balance nicht zu verlieren.
    Ich war davon überzeugt, daß er diesen Sprung nicht gewagt hätte, wenn er der echte Mitchell Brown gewesen wäre. Aber dem Duplikat war das Wort Angst nicht bekannt.
    Brown federte den Sprung ab, indem er tief in die Hocke ging. Er schnellte sofort wieder hoch und verschwand aus unserem Blickfeld. Wir trennten uns.
    Ich setzte alles ein, um Mitchell Brown zu kriegen. Lance Selby auch.
    Aber wir hatten Pech, fanden keine Spur mehr von ihm.
    ***
    James und George Welch waren Brüder, ein Herz und eine Seele, der eine vierzig, der andere einundvierzig Jahre alt, Junggesellen. Sie lebten im selben Haus, ihrem Elternhaus.
    Hier waren sie zur Welt gekommen und aufgewachsen. Hier waren die Eltern gestorben - zuerst die Mutter, dann (aus Gram) der Vater. Das Zusammenleben der Brüder funktionierte reibungslos.
    Die Arbeiten waren vernünftig aufgeteilt. Was in den Bereich des Unangenehmen fiel, wurde abwechselnd von ihnen erledigt. So konnte sich keiner benachteiligt oder übervorteilt fühlen.
    Die Welch-Brüder führten kein aufregendes Leben. Sie waren Forstarbeiter, kräftige Kerle mit großen Händen, die hart zupacken konnten.
    Das Geld, das sie verdienten, steckten sie größtenteils ins Haus. Sie renovierten, modernisierten. Sogar der Keller war verfliest. Geheizt wurde mit Holz, das sie zu einem Minimalbetrag bezogen, So manche Fuhre war sogar gratis.
    James und George waren sich in vielem ähnlich. Sie konnten fast alles gleich gut, nur beim Heizen war James besser, und diese Arbeit ließ er sich auch von George nicht nehmen.
    Es war erstaunlich,, wie rasch er ein Feuer zustande brachte. Im Nu loderten die Flammen im Allesbrenner der Zentralheizung. George

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