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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Messern befanden, riß die Antriebskette ab.
    Der Motor lief zwar weiter, aber die Messer standen still.
    Geschafft.
    Lance Selby strengte sich an, um aus dem glatten, steilen Trichter zu kommen. Als er sich keuchend über den Rand schob, sah er Andy oben vor den Strohballen stehen.
    Der Kleine begriff, daß es beinahe eine Katastrophe gegeben hätte.
    »Das habe ich… nicht gewollt«, sagte er schuldbewußt.
    »Komm herunter«, sagte Lance Selby und wies auf die Leiter.
    »Bist du mir böse?« fragte Andy. »Nein, Komm herunter, und sei vorsichtig, damit dir nicht das gleiche passiert wie mir.«
    »Wirst du’s Dad erzählen?«
    »Nein«, antwortete Lance Selby. »Es bleibt unser Geheimnis, okay?«
    Wer hatte die Maschien gestartet? Andy lief zur Leiter. Sein Fliegengewicht trugen die morschen Bretter, aber für einen Erwachsenen war es lebensgefährlich, sich dort oben aufzuhalten.
    Der Junge turnte die Leiter herunter. Lance Selby stellte inzwischen den Motor ab.
    Andy kam um den Häcksler herum. Lance Selby ging in die Hocke. »Komm mal her, kleiner Mann. Ich möchte dich etwas fragen.«
    Das Kind begab sich zu ihm. Er legte dem Jungen die Hände auf die Schultern.
    »Warum hast du mir die Scheune gezeigt, Andy?«
    »Dad sagte, ich soil’s tun«, antwortete das Kind.
    »Dein Vater trug dir auf, mich in die Scheune zu führen?« fragte Lance Selby hellhörig.
    »Ja, und er sagte auch, ich solle mich dort oben verstecken.«
    Dann war das ganze ein verdammt raffinierter Mordanschlag! durchzuckte es den Parapsychologen.
    Mitchell Brown wollte ihn umbringen, und er schreckte nicht einmal davor zurück, seinen kleinen, unschuldigen Jungen dafür einzuspannen.
    Dazu war nur ein Todbringer-Duplikat fähig!
    ***
    »Paß mal auf«, sagte Lance Selby zu dem Kleinen. »Du gehst jetzt sofort ins Haus zurück. Kann ich mich darauf verlassen?«
    »Warum kommst du nicht mit?« fragte Andy.
    »Ich habe hier noch etwas zu erledigen«, antwortete der Parapsychologe.
    Ich habe Mitchell Brown zu erledigen, dachte Lance Selby grimmig. Er strich sanft über den Kopf des Kindes. Der arme Junge hatte keinen Vater mehr.
    Irgendwann - als niemand es merkte - mußte Mitchell Brown zu Staub zerfallen sein. Hatte das Amulett nicht gewirkt? Lance Selby nahm das nicht an.
    Er glaubte eher, daß er den Talisman bereits dem Duplikat umgehängt hatte. Da konnte das Amulett natürlich nichts mehr verhindern. Er gab dem Jungen einen Klaps auf den Po.
    »Los jetzt, und bleib im Haus. Ich komme bald nach«, sagte der Parapsychologe.
    Andy lief weg. Gleich darauf fiel die Tür hinter dem Kind zu, und Lance Selby blickte sich mißtrauisch um. Er war davon überzeugt, daß Mitchell Brown die Scheune nicht verlassen hatte.
    Irgendwo hielt sich das schwarze Wesen verborgen. Lance mußte es aufstöbern und stellen. Brown durfte nicht am Leben bleiben. Er war eine Gefahr für seine Kinder, für jedermann im Dorf.
    »Brown!« rief der Parapsychologe laut. »Ich weiß, daß du noch da bist, Brown! Komm aus deinem Versteck! Dein raffinierter Mordplan hat nicht funktioniert!«
    Lance pirschte am Häcksler vorbei.
    Er tauchte unter dem Gestänge der Erntemaschine durch und richtete sich kurz darauf vorsichtig auf.
    »Es hat keinen Zweck, daß du dich versteckst, Brown. Ich weiß über dich Bescheid, und ich werde dich finden. Du bist nicht der echte Mitchell Brown. Du bist ein Feind des Guten, und genauso werde ich dich behandeln. Ich werde dich vernichten, Mitchell Brown.«
    »Das versuch mal!« fauchte das Duplikat und stürzte sich mit einer Heugabel auf den Parapsychologen.
    ***
    Der Bürgermeister und Mr. Silver hatten inzwischen mit nahezu allen Dorfbewohnern gesprochen. Der Ex-Dämon erzählte mir, daß seit dem Mord an Ralph Adams eine spürbare Unruhe um sich gegriffen hatte.
    Etliche Gerüchte kursierten, und es gab Menschen im Dorf, die, seit vielen Jahren befreundet, einander plötzlich nicht mehr trauten.
    Das gehörte zu Duncan Sharps Werk. Er säte nicht nur Leid und Tod, sondern auch Mißtrauen. Wenn sich das Mißtrauen weiter ausbreitete, würden Menschen auf Menschen schießen, in der Meinung, ein Duplikat vor sich zu haben.
    Es würde nicht leicht sein, die Kontrolle über Wellfolk zu behalten. Ich erzählte dem Bürgermeister und dem Ex-Dämon von meinem Kampf gegen Hank Evans.
    Wie viele Doppelgänger es bereits gab, hatte mir der falsche Sergeant nicht verraten. Daß er es wirklich nicht gewußt hatte, glaubte ich nicht.
    »Gehen wir«,

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